Warum eine 3-jährige Akupunktur-Ausbildung?

 

 

 

Allgemeiner Ablauf der Ausbildung


Das erste Ausbildungsjahr

Das zweite Ausbildungsjahr

Das dritte Ausbildungsjahr

 

 

 

 

 

Die Chinesische Medizin als ganzheitliches Gesundheitssystem gewinnt in Deutschland eine immer größere Bedeutung und Akzeptanz. So ist die Chinesische Medizin heute im Westen neben der westlichen Medizin oder anderen naturheilkundlichen Systemen als umfassendes, ganzheitliches Heilsystem anerkannt.

Diese positive Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit, eine qualitativ hochwertige und praxisnahe Ausbildung für jeden Zweig der chinesischen Medizin, also auch für die Akupunktur, anzubieten. Gleichzeitig gilt es, sich von Kurzausbildungen abzugrenzen, die dem komplexen System der Chinesischen Medizin nicht gerecht werden können. Denn das Eintauchen in ein uns fremdes Heilsystem, die Auseinandersetzung mit einem uns neuen Verständnis von Gesundheit und Krankheit, erfordert die Bereitschaft zum Umdenken, und dies braucht eben seine Zeit.

Wir stellen hier unser Verständnis eines qualifizierten Ausbildungsstandards für Klassische Akupunktur vor. Dabei verstehen wir diesen Standard als berufsübergreifend für Heilpraktiker und Ärzte. Er ist eine aktuelle Standortbestimmung und wird in den nächsten Jahren – wie schon in den Jahren zuvor – Veränderungen erfahren. Wir wollen damit auch die Diskussion um eine qualifizierte Ausbildung in Chinesischer Medizin mit anderen Ausbildungsstätten/ -institutionen anregen.

Der zeitliche Rahmen unserer Ausbildung orientiert sich an einer 3 jährigen Wochenendausbildung. Unsere Ausbildung umfasst zur Zeit 880 Unterrichtsstunden. Davon bilden 680 Unterrichtsstunden den theoretischen Teil der Ausbildung und 200 Unterrichtsstunden sind der praktischen Ausbildung vorbehalten. Hier arbeiten die Studenten im angeschlossenen Ambulatorium der Schule oder in den Praxen der Dozenten direkt mit Patienten. Ein Curriculum umfasst den Rahmenlehrplan mit den entsprechenden Lernzielen für eine Ausbildung in Klassischer Akupunktur. Damit werden auch die Grundlagen für eine Weiterbildung in anderen chinesischen Heilmethoden – chinesische Pharmakologie, Qigong, Tuina und Diätetik – gelegt.

Es muss allen, die Chinesische Medizin lehren und lernen, bewusst sein, dass es die eine Chinesische Medizin nicht gibt. In einem Land mit so zahlreichen Kulturkreisen und einer über 4000 jährigen Medizingeschichte gibt es eine Vielzahl von Therapieansätzen und Therapierichtungen, die sich mehr oder weniger über viele Jahrhunderte erhalten haben. Gerade die Chinesische Medizin lebt von der individuellen Interpretation der spezifischen Erkrankung des Patienten und der therapeutischen Beziehung zwischen Patient und Behandler. In diesem Sinne ist Chinesische Medizin Heilkunst, die einer soliden Handwerksausbildung, gepaart mit individueller Intuition, bedarf.

Wir sind der Überzeugung, dass die gewissenhafte Ausübung der Chinesischen Medizin – und damit auch der Akupunktur – eine gründliche, professionelle Ausbildung voraussetzt. Diese anzustreben ist unser vorrangiges Ziel – gerade auch im Sinne der Patienten, die vor der unqualifiziert ausgeübten Akupunktur geschützt werden müssen. Dies sollte auch allen anderen Institutionen, die Ausbildungen in Chinesischer Medizin anbieten, wichtig sein – und damit auch ihre Verantwortung gegenüber den Auszubildenden und deren späteren Patienten.