Diplomarbeit

 

zum Abschluss der Ausbildung

in der traditionellen chinesischen Medizin

am Ausbildungszentrum – Nord in Kiel

 

Kurs III ( 2003 – 2006 )

 

 

Akupunktur und Allergie -

eine Alternative zur Desensibilisierung?

 

von

Maria Abeln

Dinklage

 

Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung 5

2. Allergien in der westlichen Medizin 7

2.1. Ätiologie 7

2.2. Allergenarten 8

2.3. Allergische Reaktionstypen 8

2.4. Die häufigsten allergischen Erkrankungen und ihre Therapie 9

2.4.1. Allergisches Asthma bronchiale 9

2.4.2. Allergischer Schnupfen 9

2.4.3. Allergische Konjunktivitis 10

2.4.4. Nahrungsmittelallergien 10

2.4.5. Atopisches Ekzem 10

2.4.6. Urtikaria –Quincke Ödem 11

2.5. Nebenwirkungen der gebräuchlichsten Medikamente 11

2.5.1. Antihistaminika 11

2.5.2. Corticoide 12

2.5.3. Antiasthmatika/Broncholytika 12

2.5.4. Aerosol-Therapie 12

2.5.5. Dermatika 13

2.5.6. Cromoglycinsäure 13

2.5.7. Beta-2-Sympatikomimetika 13

2.6. Desensibilisierung 14

2.6.1. Definition 14

2.6.2. Indikationen 14

2.6.3. Risiken/ Nebenwirkungen 14

2.6.4. Kontraindikationen 15

2.6.5. Durchführung 15

3. Allergien aus Sicht der chinesischen Medizin 16

3.1. TCM- Definition 16

3.2. Ursachen für Allergien aus chinesischer Sicht 16

3.2.1. Die Lunge als Grenzflächenorgan und Schutzbarriere 16

3.2.2. Abwehr-Qi- Systeme von Lunge und Miere 17

3.2.3. Wind als Träger des pathogenen Faktors 17

3.2.4. Die Rolle von Milz und Magen bei der Entwicklung von Allergien 18

3.2.5. Die Beteiligung der Leber als Ursache für Allergien 18

3.3. Einige allergische Erkrankungen aus der Sicht der chinesischen Medizin 19

3.3.1. Die allergische Rhinitis 19

3.3.1.1. Therapieprinzipien in der Akutphase 20

3.3.1.2. Akupunktur in der symptomfreien Zeit 21

3.3.1.3. Perennische allergische Rhinitis 21

3.3.2. Allergisches Asthma 22

3.3.2.1. Akutphase 23

3.3.2.1.a. klinische Manifestation bei Wind-Kälte ohne Schwitzen 23

3.3.2.1.b. Wind- Kälte mit Schwitzen 24

3.3.2.1.c. Wind- Hitze 24

3.3.2.2. Akupunkturtherapie im Intervall 25

3.3.2.2.a. Punktauswahl zum Stärken der Abwehr- Qi- Systeme von Lunge und Niere 25

3.3.2.2.b. Punkte, die das Lungen- Qi stärken 25

3.3.2.2.c. Punkte die den Geist beruhigen 26

3.3.2.2.d. Punkte die die Milz stärken 26

3.3.2.2.e. Punkte zur Regulierung der Leber 26

3.3.2.2.f. Unterstützung des Herzens 26

3.3.2.3. Mögliche Syndrome von Lunge und Niere beim allergischen Asthma 26

3.3.2.3.a. Symptome beim Lungen- Qi- Mangel 27

3.3.2.3.b. Symptome beim Lungen- Qi und Lungen- Yin- Mangel 27

3.3.2.3.c. Lungen- Qi- und Nieren- Yang- Mangel 27

3.3.2.3.d. Lungen- Yin- Mangel 27

3.3.2.3.e. Lungen- und Nieren- Yin- Mangel 27

3.3.3. Atopisches Ekzem 28

3.3.3.1. Punktauswahl bei der Behandlung der Neurodermitis 29

3.3.3.1.a. Akutes Ekzem 29

3.3.3.1.b. Chronisches Ekzem 29

4. Fallbeschreibung eines allergischen Asthmas 30

4.1. Krankheitsgeschichte 30

4.2. Anamnese 33

4.3. Syndromanalyse 36

4.4. Therapiebericht 37

5. Schluss – Ist die Akupunktur eine echte Alternative zur Desensibilisierung? 38

6. Literaturnachweis 40

 

 

1. Einleitung

Die Geschichte der Allergie

Der Begriff "Allergie" bedeutet laut dem Pschyrembel:

"Angeborene oder erworbene spezifische Änderung der Reaktionsfähigkeit des Immunsystems gegenüber körperfremden, eigentlich unschädlichen Substanzen, die als Antigen erkannt werden."

Allergien gehören zu den häufigsten Erkrankungen in der heutigen Zeit. Schätzungsweise 25 – 30 % der Bevölkerung in Industriestaaten sind davon betroffen. In den USA ist die Zahl der Allergiefälle seit wenigen Jahrzehnten ständig gestiegen. Aus der Gesundheitsstatistik von 1967 geht hervor, dass ca. 20 Millionen Menschen in diesem Staat allergisch reagieren. Bis 1983 hatte sich die Anzahl verdoppelt, nämlich auf 39 Millionen.

In Deutschland leidet heute jeder dritte an Überempfindlichkeitsreaktionen, die somit eine Volkskrankheit mit einer Wachstumsrate von 1 – 2% jährlich. darstellen. Die Häufigkeitsverteilung ist dabei altersabhängig: Im Säuglings- und Kleinkindalter dominieren die atopische Dermatitis und Nahrungsmittelallergien. Bei Jugendlichen und im Erwachsenenalter sind es hauptsächlich die Rhinitis allergica und das allergische Asthma bronchiale. In höherem Lebensalter sinkt die Anfälligkeit für atopische Erkrankungen.

Menschen in Industriestaaten sind häufiger betroffen als Menschen in Entwicklungsländern. Im Kindesalter leiden mehr Jungen, im Erwachsenenalter mehr Frauen an Allergien.

Allergien können sich prinzipiell an allen Organen manifestieren, am häufigsten betroffen sind Haut und Schleimhäute, da sie die Kontaktflächen zur Umwelt darstellen.

Der Begriff "Allergie"(griech. Allos = anders, Ergon = Aktivität) wurde in der westlichen Medizin erstmals 1906 vom Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet genannt, zur Unterscheidung von nützlichen und schädlichen Immunreaktionen.

Im alten China, ca 3000 v. Chr., ordnete der Kaiser Shen Nung an: "schwangere Frauen mögen weder Fisch noch Hühner- oder Pferdefleisch essen, da hierdurch in einigen Fällen entzündliche Hautreaktionen hervorgerufen wurden."

Im alten Testament gab es Ernährungsbeschränkungen, die den Menschen wegen der heftigen Reaktionen auf bestimmte Nahrungsmittel auferlegt wurden.

Auch im alten Griechenland scheinen einige Ärzte mit dieser Erkrankung in Kontakt gekommen zu sein: Im 2. Jahrhundert nach Chr. beschrieb von Galen ( röm. Arzt und Schriftsteller griech. Herkunft ) die Überreaktion auf bestimmte Pflanzen.

Hippokrates lieferte wahrscheinlich die ersten Berichte über Asthma und Milchallergie.

Er schrieb außerdem: "Es ist eine schlimme Sache, Menschen mit Kopfschmerzen Milch zu geben."

Im 19. Jahrhundert berichteten britische Ärzte über zahlreiche Heuschnupfen-, Asthma- und andere Allergiefälle.

Im Jahre 1902 untersuchten zwei Franzosen – Portier und Richet- im Auftrag von Prinz Albert von Monacco die Wirkung des Giftes einer Quallenart- portugiesische Man- Oar- an Hunden und stellten fest, das nach der ersten Injektion kaum Reaktionen festzustellen waren. Bei der 2. Injektion allerdings traten heftige Reaktionen auf, sogar tödliche. Richet nannte dies "Anaphylaxie "– griech.: ana= ohne, phylaxis = Schutz. Die heftige Reaktion wurde auf einen Immunitätsverlust nach der Erstinjektion zurückgeführt.

!906 veröffentlichte Dr. Hare ein Werk in 2 Bänden mit dem Titel "The Food Faktor in Disease". Hierin beschrieb er das Bronchitis, Ekzeme, Asthma, Verdauungsstörungen, Angina, Gicht usw. im überhöhtem Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln verursacht werden. Auch die Entzugserscheinungen bei Zuckerkarenz, wie Gereiztheit und Unpässlichkeit wurden von ihm aufgelistet. Heute wissen Allergologen und Ernährungswissenschaftler, dass nicht alle "Zuckersüchte" mit Allergien verbunden sind.

Die therapeutischen Maßnahmen bei Allergien stellen einen nicht unerheblichen Kostenfaktor für unser Gesundheitssystem dar. Dazu gehören körperliche Untersuchungen, Hauttests, Provokationsteste, Lungenfunktionstests, Röntgenuntersuchungen, Blutuntersuchungen, Allergieberatungen, medikamentöse Therapie, Desensibilisierungen usw. Allergiepatienten besuchen 3 mal häufiger ihren Arzt als Personen mit anderen Erkrankungen. Zu bedenken sind auch die Nebenwirkungen oder Langzeitschäden, die die Einnahme der unterschiedlichen Allergiemedikamente begleiten.

Die Frage nach alternativen Heilmöglichkeiten stellt sich wahrscheinlich jeder Patient im Laufe seiner Erkrankung.

In der nun folgenden Gegenüberstellung von westlicher und chinesischer Sichtweise dieser Erkrankung und deren möglichen therapeutischen Maßnahmen, die anhand einer Fallbeschreibung noch einmal deutlich gemacht werden sollen, möchte ich meine These: Die Akupunktur bietet durchaus eine Alternative zur Desensibilisierung" begründen.

 

 

2. Allergien in der westlichen Medizin

 

2.1. Ätiologie

Bei der Ausbildung von Allergien spielen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle.

Das Atopierisiko (genetische Prädisposition) bei Kindern mit gesunden Eltern liegt in Deutschland bei 5 – 15%. Ist ein Elternteil Atopiker steigt die Erkrankungshäufigkeit auf 20 – 40 %, sind beide Eltern betroffen ergibt sich ein Risiko von 60 – 80 %. Insgesamt wird die Prädisposition, die Beteiligung bestimmter Organe und der Schweregrad der Erkrankung vererbt.

Es müssen aber wohl mehrere Umstände zusammenkommen, damit eine Allergie manifest wird. Ein Übermaß an Fremdstoffen in der Nahrung, die Schadstoffbelastung in der Umwelt, psychischer Stress und hohe Hygienestandards begünstigen die Entwicklung einer Allergie.

Kinderärzte stellten fest, dass Ende der 90 iger 15 % der Grundschulkinder an allergischen Erkrankungen wie Heuschnupfen, Asthma bronchiale und Neurodermitis, litten. 20 Jahre vorher waren es nur halb so viele. Kinder aus besser situierten Familien leiden häufiger an Ekzemen als Kinder aus Familien mit geringerem Einkommen. Ausschließlich gestillte Säuglinge leiden seltener unter Neurodermitis und Allergien als Säuglinge, die mit Flaschennahrung ernährt wurden.

Kinder, die in den ersten 6 Monaten mit Kuhmilch gefüttert oder anderen Nahrungsmittelallergenen ausgesetzt sind, erkranken deutlich häufiger an gastrointestinalen Allergien oder einer atopischen Dermatitis. Kinder die kurz vor Beginn der Pollensaison geboren werden, entwickeln häufiger eine Pollenallergie als Kinder mit einem Geburtstermin nach dem Pollenflug.

Eine Untersuchung ergab die unterschiedliche Allergiehäufigkeit in Ost- und Westdeutschland zur Zeit der DDR, obwohl gleiche genetische Voraussetzungen vorlagen. Nur die Umwelt- und Lebensbedingungen hatten sich unterschiedlich entwickelt. Dafür gibt es im Wesentlichen vier Erklärungen der Forscher:

 

 

2.2. Allergenarten

Allergene sind Antigene, die allergische Reaktionen auslösen.

Man unterscheidet 4 Allergentypen:

2.3. Allergische Reaktionstypen

Man kennt vier Arten von allergischen Reaktionen, die sich in der Zeitspanne von Allergenaufnahme und Allergieausbruch sowie in der Immunantwort unterscheiden:

      1. Soforttyp – allergische Reaktion vom Typ I: Die aufgenommenen Allergene reagieren mit den IgE-(Immunglobuline der Klasse E, sog. Hautsensibilisierende Antikörper) Antikörpern, worauf die Mastzellen mit der Freisetzung ihrer Inhaltsstoffe reagieren, vor allem Histamin. Innerhalb kürzester Zeit (Sekunden bis Minuten), deshalb die Bezeichnung" Soforttyp", treten die Symptome der Anaphylaxie auf: Jucken, Ödembildung, Blutdruckabfall, Konstriktion der Bronchien. Diese Reaktion bleibt in manchen Fällen lokal begrenzt, z. B. Heuschnupfen oder Asthma bronchiale. Erfolgt sie generalisiert kann es durch den akuten, massiven Blutdruckabfall zum anaphylaktischen Schock kommen, der eine lebensbedrohliche Situation darstellt.
      2. Zytotoxischer Typ – allergische Reaktion vom Typ II: diese Reaktionen werden durch Bindung von IgM- (Immunglobuline des Typs Makroglobuline, die hauptsächlichintravaskulär vorkommen) oder IgG-(Immunglobuline der Klasse Gammaglobuline, die intra- und extravaskulär vorkommen) Antikörpern an zellständigen Antigenen ausgelöst. Es kommt zur Komplementaktivierung ( Komplement = Abwehrproteine der Zelloberflächen) und schließlich nach Stunden oder Tagen zur Auflösung der Zellen, die das Antigen tragen. Beispiele für solche Reaktionen sind bestimmte hämolytische Anämien, die Agranulozytose, Abstoßungsreaktionen nach Transplantationen, evtl. auch der Diabetes mellitus Typ I.
      3. Immunkomplextyp – Allergische Reaktion vom Typ III: Hierbei kommt es zu Gewebsschädigungen durch eine Antigen-Antikörperreaktion., meist nach 6 – 8 Stunden. Die Art der Schädigung hängt davon ab, ob das Antigen oder die Antikörper im Überschuß sind. Bei einem Antikörperüberschuß kommt es zu generalisierten Reaktionen, da sich die Immunkomplexe in die Gefäßwände von gut durchbluteten Organen einlagern. Es kommt zu schweren Gefäßentzündungen, z. B. Glomerulonephritis
      4. Spättyp – Allergische Reaktion vom Typ IV: Hier liegt eine verzögerte Reaktion vor, ca. 1 – 3 Tage nach der Allergenexposition. Sie wird durch T- Lymphozyten ausgelöst, die auf ein Allergen sensibilisiert sind. Beispiele für diese Allergieform sind die Kontakt-allergien und der Tuberkulintest.

 

 

2.4. Die häufigsten allergischen Erkrankungen und ihre Therapie

2.4.1. Allergisches Asthma bronchiale

etwa 10 % der Jugendlichen und 5 % der Erwachsenen entwickeln ein Asthma bronchiale. Von diesen 6 Millionen in Deutschland lebenden Asthmatikern sterben jährlich rund 6000 an ihrer Erkrankung. Die durch das Asthma bronchiale verursachten direkten und indirekten Kosten belaufen sich auf ca. 4 Mrd. Euro pro Jahr. Die häufigsten auslösenden Faktoren sind Milben, tierische Allergene, Pollen, Schimmelpilze, Metallsalze, Enzyme und Mehlstaub. Diese Erkrankung ist durch die Trias: Husten, Atemnot und pfeifende Atemgeräusche charakterisiert, die durch eine Bronchialkonstriktion entstehen. Durch die Störung der normalen Bronchialdrüsenfunktionen kommt es zur vermehrten Schleimproduktion mit zäh- glasigem Auswurf, der die typischen Charot- Leyden- Kristalle und Curschmann- Spiralen enthält.

3 Behandlungsmaßnahmen stehen hier im Vordergrund:

- Karenz von Allergenen, inhalativen Noxen und Bronchokonstruktiven Medikamenten.

- entzündlichungshemmende Medikamente

- Bronchodilatatoren

-Glucokortikoide und Beta- 2- Sympathomimetika inhalativ verabreicht. Zusätzlich

auch Theophillin und neuerdings Leukotrinantagonistenmit entzündungshemmender und bronchodilatatorische r Wirkung.

      1. Allergischer Schnupfen - Heuschnupfen:
      2. Als Auslöser der Saisonalen Rhinitis allergica gelten vorwiegend: Pollenallergene von Erle, Haselnuss, Birke, Gräser, Roggen, Beifuß, und Wegerich . Die wichtigsten Symptome sind: Niesen, Augen- und Nasenjucken mit wässriger nasaler Sekretion.

        Die perenniale allergische Rhinitis tritt bei ganzjährigem Allergenkontakt auf. Auslöser sind hier vorwiegend: Hausstaubmilben und deren Ausscheidungen, Tierhaare, Schimmelpilze, Berufsspezifische Allergene bei Bäckern, Friseure. Im medizinischen Bereich werden Latexallergien immer bedeutender.

        Symptome sind hier: behinderte Nasenatmung, trockene Nasenschleimhaut und eine Einschränkung des Geruchssinns.

        Therapeutische Maßnahmen sind:

        - Karenz

        - medikamentöse Therapie – Glukocortikoide, Antihistaminika

        - Hyposensibilisierung

        - Chirurgische Maßnahmen – Reduzierung der geschwollenen Nasenschleimhaut

         

         

         

      3. Allergische Konjunktivitis

Meist ausgelöst durch Pollen, Milben, Schimmelpilze, Tierhaare. Typisch für die allergische Konjunktivitis sind Juckreiz, Fremdkörpergefühl, Lidödeme, Rötung, schleimige Sekrete. Es gibt die Saisonale und die chronische Form

 

Therapeutische Maßnahmen sind:

2.4.4 Nahrungsmittelallergien und – intoleranzen

Zu den häufigsten Nahrungsmittelallergenen zählen in Europa Kuhmilch, Hühnereiweiß, Nüsse, Gewürze, Getreide, Obst, Fisch und Fleisch. Die Symptome können sehr vielfältig sein und verschiedene Organe betreffen:

50% der Nahrungsmittelallergien manifestieren sich an der Haut, 20% im Gastrointestinaltrakt und an d3en Atemwegen und ca. 10 % am kardiovaskulären System.

Therapie:

2.4.5. Atopisches Ekzem oder Neurodermitis

Das atopische Ekzem manifestiert sich unterschiedlich in 3 Lebnsaltern:

Therapie:

2.4.6. Urtikaria und Quincke- Ödem

Hierbei kommt es zur anhaltenden Schwellung der Haut oder Schleimhaut, die meist als einzelne, lokale, selten über den ganzen Körper verteilten Quaddeln auftreten. Die Urtikaria hält etwa 24h bis wenige Tage an. Auslöser können Chemikalien, Medikamente und Nahrungsmittel sein.

Das Quincke- Ödem ist eine lokale, tief sitzende Schwellung der Schleimhäute und der Bindegewebe, Ursache sind meist Medikamente. Bevorzugt betroffen sind Mund, Lippen und Augen. Bei einer Beteiligung der Luftwege und Stimmritzen kann es schnell zur lebensbedrohlichen Atemnot kommen.

Therapie:

 

 

2.5. Nebenwirkungen der gebräuchlichsten Medikamente im Rahmen der Allergietherapie

Da die Desensibilisierung bei vielen Patienten keine erfolgreiche Therapie darstellt, bzw. wegen individuell vorliegenden erhöhten Risiko eines allergischen Schocks, bleibt diesen Menschen die Allergie als mehr oder weniger chronische Erkrankung dauerhaft erhalten. Als Alternative bleibt ihnen die Veränderung der Lebensumstände, z.B. ein Berufswechsel ( Mehlstauballergie beim Bäcker) oder die Veränderung der Wohnbedingungen (Umzug in eine Region mit einer anderen, Flora und damit ein anderes Pollenspektrum)

Die Schulmedizin kann die Allergie in vielen Fällen nur symptomatisch behandeln: Antihistaminika, Nasensprays gegen Heuschnupfen, Cortisonsprays bzw. Tabletten und bronchodilatatorisch wirksame Medikamente gegen das allergische Asthma bronchiale, entzündungshemmende Salben gegen Ekzeme usw.Die eingesetzten Medikamente können im Rahmen der Dauerbehandlung

zu nicht unerheblichen Nebenwirkungen führen. Außerdem muss die Dosierung im Laufe der bestehenden Erkrankung häufig erhöht werden, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Eine weitere negative Eigenschaft der symptomatischen Therapie ist die Entwicklung einer zweiten Allergie, da dem Körper seine Reaktionsebene entzogen wird; z.B. aus einem Heuschnupfen entwickelt sich ein Asthma oder eine Neurodermitis.

Im nun folgenden Kapitel möchte ich die Nebenwirkungen der gebräuchlichsten Medikamente im Rahmen der Allergiebehandlung vorstellen:

2.5.1 Antihistaminika:

2.5.2 Corticoide:

 

2.5.3 Antiasthmatika/ Broncholytika

 

2.5.4 Aerosol- Therapie

Lokale Kortisonpräparate zur Prävention

 

 

2.5.5 Dermatika

Enthalten meist Glukokortikoide, dementsprechend gelten folgende Nebenwirkungen:

 

2.5.6 Cromoglycinsäure

Anwendung in Präparaten zur inhalativen, ohthalmologischen, nasalen Allergietherapie:

2.5.7 Beta-2 Sympathomimetika

Substanzen, die die Wirkung des Sympathikus nachahmen, ihre Erregung führt zu einer Erschlaffung der Bronchialmuskulatur und somit zu einer Erweiterung der Atemwege. Diese Substanzen werden in der Lungenheilkunde angewandt und wirken immer auch auf das Herz:

Dieser Wirkstoff ist in Bronchospasmolytika oder Dosieraerosolen enthalten.

Mit dem Bewusstsein der ständigen Möglichkeit dieser Gefahren und Nebenwirkungen, die diese Behandlung mit sich bringt, muss ein Allergiepatient täglich umgehen. Eine deutliche Einschränkung der Lebensqualität ist Fakt.

Irgendwann im Laufe der Erkrankung wird sich jeder selbstverantwortliche Patient die Frage nach alternativen Therapiemöglichkeiten stellen, um eine eventuelle Heilung, bzw. eine Reduzierung der Dauermedikation zu erreichen. Die Naturheilkunde bietet einige sehr gute Möglichkeiten zur Behandlung von Allergien. Neben der Traditionellen Chinesischen Medizin können auch die Homöopathie, Phytotherapie, Diätesche Maßnahmen usw. genannt werden.

Die Sichtweise der Traditionellen Chinesischen Medizin im Rahmen der Allergiebehandlung wird im folgenden Teil dieser Ausarbeitung vorgestellt .

 

2.6. Desensibilisierung - Hyposensibilisierung

2.6.1 Definition

Die Hyposensibilisierung ist eine spezifische Immuntherapie, bei der man durch wiederholte, subkutane Injektion eines verdünnten Allergens die Verträglichkeit dieses Allergens erreicht werden soll.. Durch die Gabe dieses Antigenextraktes will man die Bildung von IgG hervorrufen, das bei einem tatsächlichen Allergenkontaktes das Symptom auslösende IgE verdrängt und besetzt den überwiegenden Teil der Antigene. Die Beschwerden des Patienten sollen dadurch abnehmen.

Die spezifische Immuntherapie ist zur Zeit die einzige kausale Behandlung für IgE vermittelte allergische Erkrankungen

 

2.6.2 Indikationen

Jede Immuntherapie ist sehr zeitaufwendig ( 3 – 5 Jahre), teuer und birgt viele Risiken

Vorrausetzung für diese Therapie ist ein positiver Allergietest, in Form von Provokations- und Pricktests (Hauttest)und eine entsprechend schwere Symptomatik, außerdem eignen sich nur spezielle Formen der Allergie :

- bei der allergischen Rhinokonjunktivitis

Weniger gute Erfolge werden bei Tierhaarallergien erzielt und beim allergischen Asthma.

Bei allen anderen Indikationen sind spezifische Immuntherapien als experimentell und ihrer Wirkung als nicht erwiesen anzusehen. ( Auszug aus dem Taschenatlas für Allergologie )

 

2.6.3 Risiken – Nebenwirkungen

Hauptrisiko der Desensibilisierung ist der anaphylaktische Schock, deshalb dürfen nur Ärzte mit einer speziellen Ausbildung diese Behandlung durchführen, außerdem muß die Möglichkeit einer Schocktherapie gegeben sein. Da sich diese Notfallsituation in der Regel in den ersten 30 Minuten nach der Injektion zeigt, muss der Patient mindestens 30 Minuten zur Beobachtung in der Praxis bleiben.. Nach dieser Zeit kontrolliert der Arzt die Injektionsstelle und das Allgemeinbefinden. Erst dann kann der Patient entlassen werden.

Auch noch Stunden nach der Injektion können Nebenwirkungen auftreten: lokale Reaktionen wie Verhärtungen oder Rötungen mit Hitzegefühl und Schmerzempfindlichkeit oder auch Kreislaufbeschwerden z.B. Schwindel, Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Gelegentlich treten an der Injektionstelle Granulome auf (Gewebeverhärtungen). Ein atopisches Ekzem kann unter der Behandlung aktiviert bzw. verstärkt werden.

Währen der Schwangerschaft soll eine Immuntherapie weder begonnen noch weitergeführt werden, wegen der Möglichkeit allergisch bedingter Schockreaktionen.

Am Tag der Injektion sind körperliche Anstrengungen zu vermeiden, ebenso Sauna, Heißes Duschen, Alkohol.

Bei Kindern unter 5 Jahren, wegen der geringen Akzeptanz, und bei älteren Patienten mit entsprechend altersbedingten Erkrankungen soll die Indikation vorsichtig gestellt werden.

 

2.6.4 Kontraindikationen

 

2.6.5 Durchführung

Nach der Einleitung der Immuntherapie nach einem Grundschema mit 4 aufeinander folgenden Allergendosen täglich, unter stationären Bedingungen, kann die Behandlung mit einer Injektion monatlich, für den Zeitraum von ca. 3 – 5 Jahren, ambulant in der Arztpraxis weitergeführt werden. Hierbei wird das Allergen zunächst stark verdünnt, später zunehmend stärker konzentriert unter die Haut des Betroffenen injiziert. Nach erreichen der Höchstdosis werden die Abstände zwischen den einzelnen Spritzen bis zu einem Intervall von 4 Wochen verlängert

Während der Dauer der Behandlung benötigen viele Patienten eine zusätzliche medikamentöse Therapie, die je nach Fall meist aus einem Antihistaminikum besteht. Zusätzlich werden z.B. beim Asthma bronchiale bronchodilatatorisch wirksame Medikamente / Spray, evtl. in Verbindung mit Glukokortikoiden verabreicht oder bei Hauterkrankungen eine zusätzlich lokale Therapie in Form von Salben oder Cremes mit entsprechender Wirksamkeit.

Vor jeder Injektion wird eine Zwischenanamnese erhoben, um die Verträglichkeit zu kontrollieren und eventuelle Kontraindikationen, z. B. Infekte, auszuschließen.. Die Dosis darf nur dann erhöht werden, wenn die vorherige gut vertragen wurde.

 

 

3. Allergien aus Sicht der chinesischen Medizin

    1. TCM- Definition

Die Chinesen beschrieben in der Geschichte der Medizin als erste eine Krankheit mit typischen allergischen Symptomen , das allergische Asthma. Sie nannten es Xiao- chuan geräuschvolles Atmen.

Auch in der chinesischen Medizin werden die Allergien mit der Abwehrreaktion des Immunsystems in Zusammenhang gebracht. Während die westliche Medizin die Allergien hauptsächlich symptomatisch behandeln kann, will die chinesische Medizin die "Schrägläufigkeiten" , also die Krankheiten , ursächlich behandeln, um die Gesundheit = " Geradläufigkeit"wieder herzustellen. Die äußerlich erkennbaren Symptome der Allergien sind Ausdruck einer inneren Dysregulation und – Funktion. Dank der ganzheitlichen Denk- und Behandlungsweise kann die TCM die Symptome relativ schnell lindern oder beseitigen und das gestörte Immunsystem regulieren.

Das chinesische Äquivalent für Allergen ist die "Windansammlung". Bei einer Fehlfunktion des Abwehrsystems kann der Wind durch Haut und Schleimhaut in den Körper eindringen. Hier sammelt er sich an und führt zu einer Fehlsteuerung der Schutzbarrieren.

 

3.2. Ursachen für Allergien aus chinesischer Sicht

      1. Die Lunge als Grenzflächenorgan und Schutzbarriere

Typische allergische Symptome wie Juckreiz, Niesen, Husten werden dem Funktionskreis "Lunge" zugeordnet.. Die Lunge ist das äußerste der 5 Yin- Organe und das Mittlerorgan zwischen Organismus und Umwelt. Sie schützt vor äußeren pathogenen Faktoren, lässt die gesunden, Kraft spendenden Einflüsse nach innen passieren und gibt Schadstoffe nach außen ab. Sie herrscht über das Qi und die Atmung, sie kontrolliert die Leitbahnen und Blutgefäße, das Verteilen und Absteigen des Qi. Die Körperoberflächen, Haut und Schleimhaut, gehören zur Lunge, auch die Nase und der Dickdarm. Die Außenbegrenzungen stellen die Schutzbarrieren des Körpers dar, sie werden durch die Lunge kontrolliert:

Auch die Zirkulation des Wei- Qi oder Abwehr- Qi wird durch Lunge gewährleistet und hierüber das Öffnen und Schließen der Poren, welche sehr anpassungsfähig sein müssen, um den gesunden Austausch zwischen innen und außen zu gewährleisten. Ebenso ist die Lunge maßgeblich an der Entstehung des Wei- Qi beteiligt:

aus dem Zong- Qi (Atmungs-Qi) wird mit Hilfe des Yuan –Qi (angeborenes Qi) das Zhen- Qi (Wahres Qi) gebildet und hieraus das Wei-Qi. Ist die Lunge geschwächt, sind diese Funktionen beeinträchtigt und der Schutz gegen pathogene Faktoren nicht mehr gewährleistet.

 

 

      1. Abwehr- Qi Systeme von Lunge und Niere

Die Abwehrreaktion des Immunsystems wird in der chinesischen Medizin mit der Funktion des Wei- Qi in Verbindung gebracht. Es zirkuliert mit Hilfe des Lungen- Qi in der äußeren Schicht, Taiyang, außerhalb der Meridiane zwischen Haut und Muskeln und schützt den Körper vor äußeren pathogenen Faktoren, indem es das Öffnen und Schließen der Poren reguliert und damit auch die Schweißsekretion und die Körpertemperatur. Das Wei- Qi wärmt, befeuchtet und nährt Haut und Muskeln.

Das Wei-Qi hat seine Quelle im unteren Erwärmer (Niere), wird genährt durch den mittleren Erwärmer (Magen und Milz)und wird vom oberen Erwärmer (Lunge) über den ganzen Körper verteilt.

Anders ausgedrückt entsteht das Wei- Qi aus der Nahrung, die in Milz und Magen zu Gu-Qi umgewandelt und zur Lunge transportiert wird, wo es mit dem Zong- Qi aus der Atmung zusammenkommt. Unter dem Einfluß des Yuan-Qi aus dem Mingmen, das zwischen den Nieren liegt, entsteht das Wahre Qi oder Zhen Qi, welches es in 2 Formen gibt: Wei- Qi und Ying- Qi. Daraus wird ersichtlich, dass die Funktion des Wei- Qi im wesentlichen von den Organen Niere, Milz und Lunge abhängig ist. Bei der Entwicklung eines therapeutischen Konzeptes zur Behandlung allergischer Erkrankungen sind diese Funktionskreise von besonderer Bedeutung.

Die Niere hat nicht nur über das Nieren- Yang als Wurzel aller Yang-Energien eine Bedeutung für das Abwehrsystem. Über den Blasenmeridian und den Du Mai, die beide einen engen Bezug zur Niere haben, wird das Wei-Qi im Taiyang-Bereich über den Rücken verteilt. Die Nierenessenz spielt eine nicht unwesentliche Rolle bei der Abwehr pathogener Faktoren, da sie unsere konstitutionelle Stärke bestimmt und über die Verbindung zum Ren Mai, Du Mai und Chong Mai das Immunsystem beeinflusst .Diese außerordentlichen Gefäße verteilen das Wei-Qi über Thorax , Abdomen und Rücken. Alle entspringen der Niere.

 

3.2.3. Wind als Träger des pathogenen Faktors (Allergen)

Das chinesische Wort für Wind ist feng. Das chinesische Schriftzeichen feng enthält einen Wurm oder Insekt, weshalb man annimmt, das die Chinesen in früherer Zeit schon wussten , dass der Wind Krankheitserreger übertragen kann. "wo der Wind weht, werden Insekten geboren."

Suwen sagte: "Der Wind ist der führende ursächliche Faktor vieler Krankheiten." Wind hat einen starken Yang- Charakter, er blockiert das Qi, neigt dazu das Yin und das Blut zu verletzen. Mit dem Wind können andere pathogene Faktoren in den Körper gelangen, z.B. Wind- Kälte, Wind- Hitze.

Die Eigenschaften des Windes:

Da der Wind die Poren öffnet, können pathogene Faktoren ungehindert ins Körperinnere vordringen. Auch Allergene können mit dem Wind als Träger in den Körper gelangen. Die Pollinosis (Heuschnupfen) wird dementsprechend als Windansammlung in der Nase bezeichnet, das allergische Asthma ist eine Windansammlung im Zang- Organ Lunge, die Neurodermitis eine Windansammlung der Hautoberfläche. Das Eindringen von Wind in den Körper ist allerdings nur aufgrund einer Schwäche des Abwehrsystems bzw. des Wei-Qi möglich, welches wiederum auf eine Dysfunktion der an der Produktion des Wei-Qi beteiligten Organe begründet ist.

3.2.4. Die Rolle von Milz und Magen bei der Entwicklung von Allergien

In den klassischen Texten steht:

Aus dem Nahrungsbrei wird durch die Transformations und Transportfunktion der Milz das Gu- Qi gebildet, welches wie schon erwähnt an der Entwicklung des Wei- Qi beteiligt ist.

Der Magen ist für "das Empfangen und Reifen der Nahrung" zuständig. Hier beginnt die Aufspaltung in reine und unreine oder trübe Anteile. Die "Reinen" Anteile werden zur Milz geleitet die ""Trüben" zum Dünndarm, um dort weiter verarbeitet zu werden. Milz und Magen arbeiten sehr eng zusammen, der Magen beherrscht das Absteigende Qi , die Milz das Aufsteigende Qi. In einem Zitat aus "Reine Fragen" heißt es :

Nahrung betritt den Magen, der verfeinerte Anteil geht zur Leber, der Überschuß zu den Sehnen. Nahrung betritt den Magen, der gröbere Teil geht zum Herzen, der Überschuß zu den Blutgefäßen.. Flüssigkeit betritt den Magen.. der obere Teil geht zur Milz, die Milz transportiert die verfeinerte Essenz hinauf zur Lunge"

Bei einer guten Milz- und Magenfunktion werden Nahrung und Flüssigkeiten gut transformiert und transportiert, ist dieser Ablauf durch eine Schwäche der Erde gestört, kommt es zu mangelnder Qi und Blutbildung, die Organe werden nicht mehr ausreichend genährt, die Flüssigkeiten können nicht genügend transportiert werden . Es bildet sich Feuchtigkeit bzw. Schleim: die Qi- Bewegung wird behindert.

      1. Die Beteiligung der Leber als Ursache für Allergien

Die Leber speichert und reguliert das Blutvolumen . Bei normaler Leberfunktion wird den Organen, Haut und Muskeln immer genügend Blut zur Befeuchtung und Ernährung zur Verfügung gestellt. Ist dieser Ablauf gestört, kommt es zur Beeinträchtigung der Abwehrfunktion der Haut und damit auch zur Anfälligkeit für pathogene Faktoren..

Außerdem sorgt die Leber für den geschmeidigen Qi- Fluß. Kommt es zu stagnierendem Leber- Qi, wird der Qi- Fluß der Lunge behindert und damit die Lunge geschwächt: "Holz verachtet Metall". Ein schwaches Leber- Yin kann die Niere nicht ausreichend nähren, das Aufsteigen des Qi, bzw. das Empfangen des Qi ist behindert. Ein mangelndes Nieren- Yin kann außerdem zur Trockenheit der Lunge führen, was wiederum hier die Funktion beeinträchtigt.

 

 

3.3. Einige allergische Erkrankungen aus der Sicht der chinesischen Medizin und ihre Therapie

 

      1. Die allergische Rhinitis – Pollinosis – bi yuan (Nasenpfütze)

Man unterscheidet die saisonbedingte und die nichtsaisonbedingte ( perinniale Rhinitis).

Diese Erkrankung ist gekennzeichnet durch folgende Symptome:

Das Eindringen eines pathogenen Faktors ist auf eine Schwäche des Wei- Qi zurückführen. Das Wei- Qi hat seinen Ursprung im Nieren- Yang und wird über das Lungen-Qi in der Körperoberfläche verteilt. Allergene werden in der TCM dem pathogenen Faktor Wind zugeordnet. Bei einem schwachen Abwehr-Qi kann Wind in die Nase eindringen und die allergische Rhinitis verursachen. Niesen, Fließschnupfen mit Nasenobstruktion, weißes, wässriges Sekret sprechen für das Vorhandensein von Wind – Kälte. Kämen Augenrötung und –jucken hinzu, würde man an Wind – Hitze denken.

Dementsprechend erfolgt die Zuordnung der Symptomatik zunächst dem Funktionskreis Metall, bei Mitbeteiligung der Augen ist auch das Holz betroffen, außerdem eine Störung im Wasser und in der Erde.

In der Diagnosestellung spielen folgende Organmuster eine Rolle:

Die Therapieprinzipien richten sich zunächst nach der Unterscheidung der saisonalen und der nichtsaisonalen Allergie.

Die saisonale Rhinitis tritt zeitbegrenzt, je nach Exposition der Allergene auf, hier handelt es sich meist eine Pollenallergie. In der Akutphase würde man zunächst die Zweigstörung behandeln, in der symptomfreien Zeit , dann die Wurzel.

Die nichtsaisonale Rhinitis , bei der eine ganzjährige Allergenexposition stattfindet, z. B. Hausstaub, Tierhaare, Schimmelpilze, behandelt man gleichzeitig Zweig- und Wurzelstörung.

Hier eine Störung der Abwehr- Qi-Systeme von Lunge und Niere vor, außerdem eine Schwäche des Du Mai.

 

3.3.1.1. Therapieprinzipien in der Akutphase:

Wind Kälte bzw. Hitze ausleiten, Wind vertreiben, das Lungen- Qi stärken, um die absteigende und verteilende Funktion zu unterstützen.:

Lokale Punkte: ableitende oder neutrale Nadelung; Folgende Punkte vertreiben Wind aus der Nase um Jucken und Niesen zu beenden:

 

Fernpunkte:

ableitend oder neutral nadeln:

Unterstützen die verteilende und absteigende Funktion des Lungen-Qi bzw. Wei- Qi , befreien die Oberfläche und vertreiben Wind. Schröpfen auf Bl 12 – Fengmen- ist besonders wirksam. Bei Wind- Kälte kann Moxibustion angewendet werden, z.B. auf Bl 13.

Di 4 und Di 11 leiten Hitze aus.

Nahegelegene Punkte:

ebenfalls ableitend oder neutral nadeln

Diese Punkte vertreiben Wind, insbesondere Bl 23 vertreibt Wind aus der Nase und beendet Nasenrinnen. Du 14 stärkt und wärmt das Yang tonisierend genadelt oder mit Moxa, Du 14 sedierend genadelt befreit die Oberfläche und leitet Wind-Hitze aus. Hier besonders auf die Nadeltechnik achten

Bei Augenbeteiligung: hier wählt man augennahe Punkte:

Diese Punkte klären die Augen vertreiben Wind, mindern Augenbrennen und Jucken, Tränenfluss.

 

 

3.3.1.2 Akupunktur in der symptomfreien Zeit

Therapieziel ist das Stärken der Abwehr-Qi- Systeme von Lunge und Niere und eine Kräftigung des Du Mai., natürlich müssen auch sonstige vorliegende Disharmonien beachtet werden, insbesondere sollte auch an eine Unterstützung der Erde gedacht werden.

Punktauswahl:

Du Mai 4 in Kombination mit RM 4 mit Moxa stärken den Du Mai, tonisieren den Yin- und Yangaspekt des Du Mai.

Bl 23, Bl 13 und Du 12 tonisieren die Abwehr-Qi- Systeme von Lunge und Niere.

Du 23 und Du 24 vertreiben Wind aus der Nase, stärken den Du Mai und beenden Nasenrinnen

Gb 20 vertreibt Wind, in diesem Fall sollte er in Richtung Nase gestochen werden

Du 14 + Moxa stärkt den oberen Teil des Du Mai, tonisiert Mangelzustände

Zusätzlich, um Milz und Magen zu unterstützen, können folgende Punkte tonisierend genadelt werden.

Zur Stärkung der Niere außerdem:

Zur Kräftigung der Lungenfunktion:

3.3.1.3 Perennische allergische Rhinitis

Bei der Ganzjährigen Rhinitis müssen gleichzeitig Wurzel und Zweig behandelt werden.

Die Therapie umfasst das Stärken des Abwehr- Qi, Kräftigung der Lunge und der Niere,

Tonisierung des Du Mai und der Erde, und die Ausleitung von Wind.

Hierbei können alle Punkte wie bereits erwähnt genadelt werden, je nach aktueller Situation.

3.3.2. Allergisches Asthma in der TCM und die Therapie

Hier liegt eine Schwäche der Abwehr- Qi- Systeme von Lunge und Niere vor, die die Wurzel der Erkrankung darstellen, die Windansammlung ist die Manifestation oder Zweigstörung.

Maiciocia unterscheidet deutlich das Intrinsic- Asthma, das am ehesten dem Xiao chuan gleichkommt und das Extrinsic- Asthma oder Early- onset- Asthma, dem allergischen Asthma.

Thema dieser Arbeit ist ausdrücklich nur das allergische Asthma !

Der in die Lunge eingedrungene Wind behindert hier die Lungenfunktion und damit ihre Qi verteilende und absenkende Funktion. Dies führt zu einer mangelhaften Atemfunktion mit obstruktiven Beschwerden. Durch die Schwäche des Yuan- Qi kann die Niere das Lungen- Qi nicht ausreichend empfangen.

Allergisches Asthma ist auf Wind zurückzuführen, der in die Bronchien eingedrungen ist und sich hier festsetzt. Dies kann aber nur passieren , wenn eine Schwäche der Abwehr-Qi- Systeme von Lunge und Niere besteht. Deshalb ist es so schwierig, den pathogenen Faktor zu eliminieren..

Ye Gui schreibt 1766: Vertreibt man den pathogenen Faktor, so endet die Atemnot und kehrt nicht wieder. Beim Keuchen versteckt sich der pathogene Faktor im Körperinneren und in der Lunge, er ist bisweilen aktiv und dann wieder im Ruhezustand, wodurch über viele Jahre häufige Rezidive auftreten.

Grundstörungen beim allergischen Asthma sind folgende:

Außerdem können noch andere Störungen vorliegen:

Leberdisharmonien können durch emotionale Probleme entstehen, z.B. unterdrückter Zorn, Frustration, Kummer.

Natürlich sind auch Störungen von Milz und Magen zu berücksichtigen und evtl. Kälte und Schleim.

Die Ursachen dieses Syndroms wurden in einem früheren Kapitel eingehend besprochen und wird deshalb jetzt nicht noch einmal aufgeführt

In der Behandlung müssen wir zwischen der Akutphase und dem Intervall unterscheiden.

        1. Akutphase

In der Akutphase , also während eines Asthmaanfalls ,sind folgende Muster vorrangig:

3.3.2.1.a. Klinische Manifestationen bei Wind- Kälte ohne Schwitzen:

Therapieprinzip:

Punktauswahl:

Nadeltechnik sedierend

Auf Bl 12 und Bl 13 ist schröpfen anwendbar

Erklärung:.

3.3.2.1.b. Wind – Kälte mit Schwitzen.

Therapieprinzip:

Punktauswahl:

Es wird sedierend genadelt, außer Ma 36 und Mi 6, die neutral genadelt werden sollten, zur Harmonisierung des Nähr- und Abwehr- Qi. Fengmen kann man schröpfen.

RM 22 fördert das Absteigen des Lungen- Qi und beendet Asthma. He 7 und RM 15 beruhigen den Geist.und Lu 6 als Xi- Cleft Punkt.

 

3.3.2.1.c. Wind – Hitze

Symptome.

Das Therapieprinzip gleicht den schon genannten, hier muss jedoch Hitze ausgeleitet werden

Punktauswahl:

 

3.3.2.2. Akupunkturtherapie im Intervall

Hier ist die Zeit zwischen den Anfällen gemeint. Auch wenn der Patient Medikamente anwendet, die die Anfallshäufigkeit mindern, z. B. Dosieraerosole, kann die Akupunkturbehandlung parallel dazu laufen.

Im Intervall behandelt man die Wurzel der Erkrankung, in diesem Fall die Schwäche der Abwehr- Qi- Systeme von Lunge und Niere, gleichzeitig muss auch die Windansammlung in der Lunge ausgeleitet werden. Außerdem wird die Milz gestärkt und evtl. die Leberdisharmonie reguliert, liegt ein Yang-Mangel vor, muss auch dieser bedacht werden

Therpieprinzip:

 

3.3.2.2.a. Punktauswahl zum Stärken der Abwehr- Qi- Systeme von Lunge und Niere

 

3.3.2.2.b. Punkte, die das Lungen-Qi stärken

 

 

3.3.2.2. c. Punkte, die den Geist beruhigen:

3.3.2.2. d. Punkte, die die Milz stärken:

3.3.2.2. e Punkte zur Regulierung der Leber

Findet man auch ein Disharmoniemuster im Funktionskreis Holz, wie schon beschrieben, kann zusätzlich an folgende Punkte gedacht werden:

3.3.2.2.f Unterstützung des Herzens

Zur Unterstützumng des Herzens, das aufgrund der unmittelbaren Nähe zur Lunge durch die Qi- Blockade geschwächt wird, sollten entsprechende Punkte in die Therapie miteinbezogen werden. Die Nährung und Unterstützung des Herzens erfolgt über Niere und Milz/Magen, Ren Mai und Perikard:

- He 6/ 7; RM 4/ 14/ 15; Pe 6; Ni 6/ 7, Mi 3/ 6; Ma 36

3.3.2.3 Mögliche Syndrome von Lunge und Niere beim allergischen Asthma

3.3.2.3. a. Symptome beim Lungen- Qi- Mangel:

3.3.2.3. b. Symptome beim Lungen- Qi- und Lungen- Yin- Mangel

3.3.2.3. c. Lungen- Qi und Nieren-Yang- Mangel

3.3.2.3. d. Lungen- Yin- Mangel

 

3.3.2.3. e. Lungen- und Nieren- Yin- Mangel

3.3.3 Atopisches Ekzem- Neurodermitis – Wind in den vier Beugen

Die Neuodermitis verläuft in Schüben , die häufig durch Wind ausgelöst werden. Westlich wird dann von einer allergischen Auslösung gesprochen, z. B. Hausstauballergie.

Diese allergische Erkrankung kommt familiär gehäuft vor, weshalb man von einer genetischen Disposition ausgeht, In der TCM also von einem schwachen Yuan Qi und Mangel an Essenz. was wiederum zu einer Störung in der Bildung des Wei- Qi führt. Das Abwehr- Qi nährt und befeuchtet die Haut und schützt den Körper vor äußeren pathogenen Faktoren. Ist das Wei- Qi schwach, kann Wind eindringen und sich in der Haut festsetzen. Ekzem und Asthma haben die gleiche allergische Wurzel, nämlich eine Schwäche der Abwehr-Qi- Systeme der Lunge und Niere. Ein Ekzem, da schon im Kleinkindalter auftritt, geht oft einem Asthma voraus. Man kann sogar feststellen, sobald sich das Ekzem bessert, tritt das Asthma auf, besonders dann, wenn die Symptome der Haut mit Kortikoiden unterdrückt wurden. Die Erkrankung sucht sich sozusagen eine andere Ebene und befällt nun die Lunge. Der umgekehrte Fall ist auch möglich.

Die Haut wird auch durch die Niere genährt und befeuchtet, deshalb ist sie auch an der Entstehung eines Ekzems beteiligt. Ebenso steht sie über die Nieren-Essenz in enger Verbindung zur Körperseele- Po, die für die Empfindungen wie Jucken und Schmerz zuständig ist.

Auch die Außerordentlichen Meridiane, besonders Chong Mai und Ren Mai versorgen die Haut über Nebengefäße. Sie entspringen der Niere und haben deshalb eine enge Verbindung zur Haut.

Die Auslösung des atopischen Ekzems über die psychische Komponente ist möglich durch die Funktionskreise Holz und Metall. Unterdrückte Emotionen, ungelöste Konflikte schwächen die Leber. Eine Anfälligkeit für Winderkrankungen mit Juckreiz ist die Folge. Trennungsschmerz und Trauer können die Lunge schädigen und haben somit einen Bezug zur Haut.

Natürlich spielt auch das Blut eine wichtige Rolle in der Entstehung eines Ekzems, so nährt und befeuchtet es den ganzen Körper, die Organe und das Qi. Ein Mangel an Blut kann zu Blut- Hitze führen, es kommt zur Stagnation und Akkumulation von feuchter Hitze oder Windentwicklung.

Die Quelle des Blutes ist zum größten Teil das Nahrungs-Qi, das durch die Milz hergestellt wird.

Zitat aus dem Zentrum des Wirkvermögens: "Der Magen ist im mittleren Erwärmer gelegen, er öffnet sich in den oberen Erwärmer, er empfängt das Qi, scheidet die Schlacken aus, verdampft die Flüssigkeiten und wandelt sie in eine verfeinerte Essenz um. Diese ergießt sich nach oben zur Lunge und wird in Blut umgewandelt."

Das Nahrungs-Qi wird im Herzen zu Blut umgewandelt. Somit kann wieder festgestellt werden, dass alle Funktionskreise an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind und die ganzheitliche Sichtweise der chinesischen Medizin von enormer Bedeutung ist.

Wir unterscheiden zwei Arten von Ekzemen:

Akutes Ekzem und chronisches Ekzem, die jeweils als Wind- Hitze und Nässe- Hitze auftreten.

Hauptsymptome bei Wind- Hitze- Ekzem:

Hauptsymptome bei Nässe- Hitze- Ekzem:

3.3.3.1. Punktauswahl bei der Behandlung der Neurodermitis

3.3.3.1. a. Akutes Ekzem

Wind- Hitze:

Moxa wird hier nicht angewandt, sedierende Nadeltechnik, außer Mi 6 , Mi 10, Lu 7, Ni 6, hier tonisierend

 

Nässe- Hitze

 

3.3.3.1. b. Chronisches Ekzem

Wind-Hitze

Man kann hier die gleichen Punkte wie beim akuten Wind- Hitze Syndrom anwenden, zusätzlich .

 

Nässe- Hitze

Auch hier werden die Punkte, wie schon beim akuten Nässe- Hitze- Syndrom beschrieben, angewandt.

Selbstverständlich sollten andere zugrunde liegende Störungen in den Funktionskreisen mitbehandelt werden, um ein bestmöglichstes Therapieergebnis zu erzielen.

 

4. Fallbeschreibung eines allergischen Asthmas

Hierbei handelt es sich um eine 28-jährige , weibliche Person, bei der seit dem 5. Lebensjahr ein allergisches Asthma diagnostiziert wurde. Per Provokationstest bestätigte sich dieser Befund im Alter von 8 Jahren. Ab dem 13. Lebensjahr wurde eine Desensibilisierung gegen Hausstaubmilben begonnen und bis zum 26. Lebensjahr fortgeführt, ohne nennenswerte Erfolge.

Nach Abbruch der Desensibilisierung und unregelmäßiger Akupunkturbehandlung parallel zur üblichen medikamentösen Asthmatherapie, ist zum jetzigen Zeitpunkt eine deutliche Besserung des Zustandes eingetreten.

Im folgenden Kapitel möchte ich nun die Krankengeschichte dieser Patientin beschreiben, die Anamnese und Diagnosestellung nach TCM erläutern und die Akupunkturbehandlung der letzten 2 Jahre aufzeigen.

4.1. Krankheitsgeschichte:

Frau Müller (Name wurde geändert) wurde am 7. 1. 1978 geboren. Die Schwangerschaft der 21- jährigen Mutter, die als Krankenschwester auf einer Intensivstation arbeitete, verlief bis zur 25. SSW problemlos. Dann stellten sich Ischiasbeschwerden mit Schmerzausstrahlung ins linke Bein ein. In der 28. SSW wurde aufgrund einer drohenden Frühgeburt eine Shirodgar- Naht ( Muttermundsnaht) gelegt. Im letzen Teil der Schwangerschaft aß die Mutter mit Vorliebe Apfelsinen. Die Geburt fand in der 40. SSW statt, das Kind kam in Vorderhauptslage zur Welt, was den Geburtsvorgang verzögerte. Am Köpfchen des Babys fühlte man deutlich eine Stuf : die Scheitelbeine waren übereinander geschoben. Das Geburtsgewicht: 3750g, Größe 53 cm, Kopfumfang 34 cm.

Die junge Mutter wollte ihr Kind stillen, trotz der Gegenargumente der Säuglingsschwestern und des Umfeldes – Stillen war damals out-, dies scheiterte aber letztendlich am starren 4- Stunden- Rhythmus. (alle 4 Stunden wurde die Babys gefüttert und gewickelt, Rooming- in gab es noch nicht.) und mangelnder Mitarbeit der Säuglingsstation. Hatte das Kind nicht genügend getrunken, wurde mit der Flasche nachgefüttert. Schon in den ersten Tagen zeigte sich eine besondere Empfindlichkeit der Haut in Form eines wunden Pos.

Die Patientin war ein lebhaftes, aufgewecktes Kind, das sich körperlich und geistig prächtig entwickelte, so das sie ihren ersten Infekt erst mit 18 Monaten hatte. Die Empfindlichkeit der Haut zeigte sich allerdings auch schon im 1. Lebensjahr, immer mal wieder trat ein Hautpilz am Po auf, oder nach dem Genuss von Fruchtsaft bzw. Obst ein Wundsein.

Als die Patientin 14 Monate alt war, bekam sie eine Schwester, um die sie sich mit Hingabe kümmerte. Während des Umzugs in ein neues Haus, wurden die Kinder in

Verwandtschaft untergebracht. Seit dieser Zeit litt das kleine Mädchen unter extremen Trennungsängsten.

Als ein kleiner Bruder geboren wurde, zeigte die Patientin Eifersucht, die sich auch später immer deutlich bemerkbar machte. Im Alter von 3 – 4 Jahren traten nach Übernachtungen bei den heiß geliebten Großeltern deutlich Infektzeichen auf, auch Bronchitiden, die je nach Schweregrad auch mal mit Antibiotika behandelt wurden. Die erste Pneumonie entwickelte sich auch nach dem Besuch bei den Großeltern. Wahrscheinlich begann hier die Sensibilisierung auf Hausstaubmilben, weil die Patientin im Gästezimmer übernachtete, in dem sich alte Federbetten befanden.

Nach Ausheilung der Erkrankung wurde dann, auf persönlichen Wunsch der Eltern ein Allergietest vorgenommen. In einer Kinderklinikstellte man per Blutuntersuchung eine Hausstaubmilbenallergie fest. Entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung der Allergieexposition wurden unternommen, d.h. die Federbetten wurden durch Betten mit Kunststofffüllung ersetzt, Teppiche mussten entfernt werden, ebenso alle Wolldecken.

Eine Dauermedikation wurde noch nicht verordnet, nur im Bedarfsfall sollte mit NaCl und Sultanol Tropfen inhaliert werden.

Nachdem sich die Asthmaanfälle häuften, besonders bei nass-kaltem Wetter und Anstrengung, wurde während eines Krankenhausaufenthaltes die Hausstaubmilbenallergie im Provokationstest bestätigt, es wurden Lauftests und Lungenfunktionsüberprüfungen vorgenommen Den Eltern wurde mitgeteilt, dass ihr Kind an schwerem Asthma mit lebensbedrohlichen Zuständen litt. Die Patientin sollte sich ab sofort sportlich nur sehr eingeschränkt betätigen.

Nun erfolgt eine Dauermedikation mit Allergospasmin- Dosieraerosol und regelmäßigen Inhalationen mit Sultanol/Kochsalz. Außerdem sollte das 8 jährige Kind 2x täglich Pulmidur retard Tabletten einnehmen, sowie ein Kortisonpräparat. Die Eltern entschieden sich in Zusammenarbeit mit dem vertrauten Kinderarzt, die Dauertherapie auf die regelmäßige Anwendung ( 3x täglich) ,des Dosieraerosols zu beschränken.

Um dem Kind etwas Gutes zu tun, verbrachte die Familie die Ferien auf der Insel Borkum, die als Luftkurort bekannt ist, mit der Hoffnung auf Besserung des Zustandes. Das feuchte Wetter und der Wind taten ihr leider nicht gut.

Als das Mädchen nach einer Maserninfektion eine heftige Pneumonie entwickelte, entschied man sich nach dem erneuten Krankenhausaufenthalt nun doch für die regelmäßige Einnahme eines Theophyllinpräparates. Es zeigten sich deutliche Nebenwirkungen: morgentliche Kopfschmerzen mit Appetitlosigkeit bis zum Mittag, Tremor der Finger und eine allgemeine Nervosität, was das Mädchen allerdings klaglos ertrug. Insgesamt kann behauptet werden, das diese Erkrankung dem Kind eher peinlich war: niemand sollte davon wissen, weshalb sie auch immer am Sportunterricht in der Schule teilnahm, wenn eine bronchiale Spastik eintrat, inhalierte sie heimlich Allergospasmin, das sie immer bei sich trug.

Nun wurde mit der Desensibilisierung begonnen, nach der einwöchigen Einstellung des Präparates erfolgte die Dauertherapie in 4- wöchigem Abstand. Die Reaktionen auf die Injektionen waren sehr unterschiedlich, je nach Allgemeinzustand der Patientin, weshalb die Dosierung variierte und die Menge immer mal wieder reduziert werden musste. Die Reaktionen schwankten von deutlich ausgeprägten halbapfelsinengroßen

Schwellungen, bis mückenstichartigen lokalen Quaddeln. In einigen Fällen kam es auch zu Spätreaktionen der Bronchien mit spastischen Zuständen. Während der 13 – 14 jährigen Dauer der Desensibilisierung veränderte sich der Zustand nicht wesentlich.

Die Sportlehrerin des Gymnasiums (früher auch Asthmatikerin) unterstützte den sportlichen Ergeiz der nun 13-jährigen Schülerin und riet ihr, gerade beim Laufen immer etwas über die Grenzen zu gehen, um die Lunge zu trainieren. Mit dem Erfolg, das das Mädchen die beste Kurzstreckenläuferin der Klasse wurde und die sportlichen Leistungen mit der Note "sehr gut" bewertet wurden. Bei gutem Wetter konnte sie diese Anstrengung ohne Atemprobleme leisten, bei feuchter Witterung ging es nicht gut.

Dennoch gab es immer wieder Probleme bei nasskaltem, diesig/nebeligem Wetter, wie man es vorwiegend im Herbst findet. Bei klarer Luft, egal zu welcher Jahreszeit, ging es dem Kind gut, besonders liebte sie klares Frostwetter im Winter.

Um der Infektanfälligkeit und spastischen Reaktion der Bronchien im Herbst vorzubeugen wurden zunächst so genannte Kortisonkuren ( Einnahme von Kortisontabletten über 7 Tage) vorgenommen, die später durch die präventive Anwendung eines kortisonhaltigen Dosieraerosols 1xtgl. abgelöst wurden. Nach dem Wechsel des Hausarztes setzte man auf Nachfrage der Mutter das Theophyllinpräparat ab.

Ausgeprägte Asthmazustände, wie ein Status Asthmatikus, traten nun nicht mehr auf,.

Die Infektanfälligkeit beschränkte sich auf die oberen Luftwege: Nasennebenhöhlen, Rachen, Bronchien. "Sonst war ich eigentlich gesund, es gab keine Grippe oder Magen-Darminfekte".

Im Alter von ca. 18 Jahren kamen gelegentliche Magenprobleme und Rückenbeschwerden hinzu.

Aufgrund eines kleinen Unfalls mit anschließenden starken Rückenschmerzen diagnostizierte der Radiologe einen Morbus Scheuermann und eine leichte Protrusion der Bandscheibe in Höhe L2 – L3. Nach entsprechender physiotherapeutischer Behandlung besserten sich die Beschwerden.

Seit einigen Jahren stellten sich zusätzliche allergische Reaktionen auf Nüsse und Äpfel ein, die sich in Form von Schwellungen und Brennen der Lippen und Mundschleimhaut zeigten. Auch Verdauungsstörungen traten dann auf.

Eine extreme Kälteempfindlichkeit und Ängstlichkeit manifestierten sich jetzt. Sonstige Probleme sollen in der anschließenden Anamnese näher erläutert werden.

 

 

4.2 Anamnese 5. 3. 04

Name: Frau Müller

Geburtsdatum: 7. 1. 1978

Beruf: Krankenschwester

Familienstand: ledig, lebt aber in einer festen Partnerschaft

 

 

Hauptbeschwerde:

Medikation

Allgemeinbefinden

Besondere Vorlieben / Abneigungen

Schlaf

 

 

Operationen / Traumata

 

 

Kinderkrankheiten / Impfungen

Familienanamnese

Menstruation

 

 

Zunge

Puls

Metall etwas zu tief, Erde schlüpfrig, Wasser- Yang gespannt

Feuer zu tief, Holz voll saitenförmig, Wasser- Yin Tendenz saitenförmig

 

 

4.3. Syndromanalyse:

Konstitutionelle Schwäche von Lunge und Niere mit Lungen- Qi- Mangel und Nieren- Yang- Mangel und Schwäche des Abwehr- Qi

Windsymptomatik

Milz- Qi- Schwäche mit Feuchtigkeits/Schleimretention

Leber- Symptomatik

Therapieziel

4.4. Therapiebericht

Die Akupunkturbehandlungen fanden nur unregelmäßig statt wegen der Schicht- und Nachtarbeit der Patientin.

Zu Beginn hatten wir 10 Sitzungen von März bis Ende Mai 04. Weitere Behandlungen erfolgten in unregelmäßigen Abständen, je nach aktueller Problematik.

Aufgrund ihrer Sensibilität kann Frau Müller die Akupunkturpunkte sehr präzise angeben, damit fällt die Lokalisation leichter.

Die Patientin reagiert sehr gut auf die Nadelung.

Gleich in der 2. Wiedervorstellung behandelte ich eine fiebrige Sinusitis mit starken Kopfschmerzen, Mattigkeit. 24 Std. nach der Behandlung berichtete die Patientin über ungewöhnliches Abfließen eines gelb- bräunlichen Sekretes aus der Nase, wie sie es noch nie vorher so erlebt hatte und fühlte sich deutlich besser.

Schon nach einigen Sitzungen konnte sie ohne Spray einen Waldlauf machen. Die Patienten fühlte sich motiviert und ausgeglichen.

Es wurde viel Flüssigkeit ausgeschieden, nach Nadelung entsprechender Punkte .

Sodbrennen und Magendruck besserten sich, wenn die Hitze im Magen ausgeleitet wurde.

Nach Moxibustion auf Ni 1 , Ni 3, Du 4 und öffnen des Du Mai in Kombination mit dem Ren Mai deutlich weniger kalte Füße, jetzt sogar eher ungewohntes Wärmegefühl, auch die Rückenprobleme sind kaum noch vorhanden.

Therapeutische Maßnahmen:

Akupunktur :

Mi 6, Ma 36, Lu 9, Lu 7, Lu 5, Bl 20, 21, 23, 13, DM 4, 20, Gb 34, Pe 6, Di 4, Di 11, Ma 44, 41, 40, Ni 3, 6, öffnen von Ren Mai und Du Mai

DuMai 12, Gb 20

Die Nadeltechnik häufig neutral,

tonisierend jedoch immer Mi 3, Mi 6, Ni 3, Lu 9

Sedierend: Di 11, Ma 44, Ma 41, Du 12, Gb 20

.

Moxa:

auf Mi 3. Ni 1, 3, DM 4, RM 8 auf Salz, Bl 23, Moxakästchen auf DM 4, Bl 23

Schröpfmassage:

Rücken- Shu- Punkte

Diätetische Hinweise:

Verzicht auf Milchprodukte und Rohkost, wenig Obst,

Empfehlung von Getreideprodukten und möglichst warmen Speisen und Getränken.

Eine eingehende Diätetische Beratung ist aufgrund meiner mangelnden Kenntnisse bisher nicht möglich.

Zur Zeit nimmt die Patientin abends 1x ihr Spray und kommt damit dann normalerweise gut aus. Die Tendenz der Verschlechterung bei nass- kaltem, nebeligem Wetter ist geblieben, insgesamt sind die allergischen Reaktionen jedoch deutlich vermindert. Die Infektanfälligkeit der oberen Luftwege und Nasennebenhöhlen ist verschwunden, eine Sinusitis trat nicht wieder auf. Die Beschwerden im LWS- Bereich sind nicht mehr spürbar. Nach der Appendix- Op trat jedoch 2x kurz hintereinander ein Magen- Darminfekt auf, was die Patienten von sich gar nicht kannte. Nach Akupunktur und Moxa entsprechender Punkte während des 2. Infektes trat jedoch eine schnelle Besserung ein.

Die Patientin fühlt sich nach der bisherigen Akupunkturtherapie deutlich besser, ein weiterer, regelmäßiger Behandlungszyklus ist geplant.

Abschließend kann man behaupten, dass zumindest in diesem Fall die schulmedizinische Behandlung nur rein symptomatisch erfolgte, die Krankheit konnte nicht ursächlich therapiert werden. Auch die Desensibilisierung blieb ohne Erfolg , während die Akupunkturbehandlung schon nach einigen Sitzungen eine deutliche Besserung des allergischen Asthmas und des Allgemeinzustandes aufwies.

 

 

 

5. Ist die Akupunktur eine echte Alternative zur Desensibilisierung?

"Es gibt Studien, die eine leichte Wirksamkeit von Akupunktur für Asthma belegen", sagt Walter Dorsch, Kinderarzt und Allergologe in München und Leiter der Komplementärmedizin der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie. Die Gesellschaft stuft die Akupunktur als sinnvolles ergänzendes Therapieverfahren ein.

Eine Indikationsliste für Akupunktur der WHO enthält unter vielen anderen Indikationen zu Beginn der 70er Jahre das Asthma bronchiale und die Rhinitis .

" Akupunktur wirkt, ist sicher und erhöht die Lebensqualität nachhaltig" eine Presseerklärung der Techniker Krankenkasse im April 2005. Unter den 5 Indikationen, für die die TKK die Kosten zukünftig erstatten will, sind auch die allergischen Erkrankungen der Atemwege- Heuschnupfen und allergisches Asthma.

" Bei unserer Behandlungsmethode zeigt sich eine gute Wirksamkeit bei Heuschnupfen und allergischem Asthma, so Dr. Gabriele Böwing, Gründerin der Ärztegemeinschaft für Akupunktur und Chinesischen Medizin , besonders lang anhaltende Therapieerfolge, häufig sogar Ausheilungen dieser chronischen Erkrankungen, können wir bei Kindern und jungen Erwachsenen erreichen. Es konnten Medikamente, hierunter auch Dauermedikationen durch Kortison, eingespart oder ganz abgesetzt werden."

Es gibt diesbezüglich natürlich auch Meinungen in der Ärzteschaft, die dies nicht bestätigen.

Der Paracelsius –Report berichtet, das der Akupunkturerfolg bei der Behandlung von Allergien nur von kurzer Dauer ist und zudem eine Sitzung soviel kostet wie das Arzneimittel- Bugdet eines Patienten für den ganzen Monat!

Privat. Dozent und Chefarzt der Hufeland- Klinik in Bad Ems Rainer Brenke gab zu bedenken: " Eine Akupunktur- Behandlung sollte Patienten nicht dazu verleiten, ihre Medikamente wegzulassen. Der Patient darf nicht in dem Glauben gelassen werden, er sei `desensibilisiert΄ und reagiere nicht mehr auf sein Allergen. Ein solcher Leichtsinn könne sogar zu lebensbedrohlichen allergischen Schocks führen.

Diese Ansichten mögen durchaus ihre Berechtigung haben. Was ist allerdings zu den vielen Nebenwirkungen der Dauermedikation zu sagen und zur ständigen Anaphylaxiegefahr bei der Desensibilisierung? Anhand des beschriebenen Fallbeispiels in dieser Arbeit wird deutlich, das die Allergie in der westlichen Medizin nur symptomatisch, nicht ursächlich behandelt werden kann. Die Medikation muss bei Nichtreagieren der Desensibilisierung ständig erhöht werden. Es kommt immer wieder zu Infekten des sensibilisierten Körperareals, Antibiotika sind nötig, um gefährliche infektiöse Erkrankungen zu vermeiden. Eine begleitende Kortisontherapie, wenngleich sie inzwischen auch "ausschließlich lokal " angewendet werden können, z. B. kortisonhaltige Dosieraerosole,sind die Regel, und das lebenslang.

Der Therapieerfolg der Desensibilisierung ist mehr als fraglich, wie einige Studien bewiesen haben. Außerdem wird die Indikation zur Desensibilisierung zu großzügig gestellt, wenn man bedenkt, dass nur die allergische Rhinikonjunktivitis mit Reaktionen auf Haustaubmilbenallergene und Pollen und die allergische Reaktion gegen Hymopterengift z.B. Biene/Wespe häufig erfolgreich sind. Deutlich weniger gute Erfolge erzielt man beim allergischen Asthma. Laut dem Taschenatlas für Allergologie sind alle anderen Indikationen als experimentell und in ihrer Wirkung nicht nachgewiesen anzusehen.

Die chinesische Medizin bietet mit der Akupunktur eine nebenwirkungsarme Behandlungsmöglichkeit an. Selbst wenn sie nicht erfolgreich ist, so schadet sie doch nicht.

Die TCM sieht den Menschen als Ganzes, Körper und Geist bilden eine Einheit. Physische Disharmonien, angeborene und entwicklungsbedingte Faktoren, Ernährungsfehler und die Psychische Komponente werden in die Behandlung einbezogen. Es wird nach der Wurzel der Erkrankung, also die Ursache, geforscht, ohne die ein wirkungsvolles Therapieergebnis nicht möglich ist. In jeder Sitzung wird der Patient erneut nach aktuellen Beschwerden befragt, dementsprechend wird die Therapie sehr individuell gewählt. Die Ursachen der Allergien sind bei jedem Menschen anders begründet, die Therapieziele sehr unterschiedlich.

Die Akupunktur beruht auf jahrtausendlanger Erfahrungen und Beobachtung deren Erkenntnisse präzise aufgezeichnet wurden. Scheinbar unwichtige funktionelle Abläufe im Körper, werden in der Chinesischen Medizin zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Auf einer langen Tradition aufbauend, wird die konstitutionsbedingte Veranlagung eines Menschen auf eine ganz spezifische Art zu reagieren, dargestellt.

Selbst bei gleichzeitiger schulmedizinischer Therapie kann die Akupunktur gut Ergebnisse erzielen: Die Dauermedikation kann reduziert werden, Infekte werden seltener, weil das Immunsystem gekräftigt wird, auf Kortison kann evtl. verzichtet werden, dadurch wird die Lebensqualität des Patienten deutlich verbessert.

Allergische Erkrankungen sind meiner Meinung nach in der TCM nicht nur theoretisch gut erklärbar, sondern auch wirksam, individuell auf den Patienten abgestimmt und nebenwirkungsfrei zu behandeln. Ich persönlich würde eine intensivere und ergänzende Zusammenarbeit von schulmedizinischer und chinesischer Medizin begrüßen. Auf beiden Seiten sollten die Therapeuten die Grenzen ihrer Behandlungsmethoden anerkennen und nach Alternativen suchen zum Wohle des Patienten.

Zum Schluß möchte ich aus dem "Kursbuch für Traditionelle Chinesische Medizin" zitieren, in dem es heißt:

 

 

6. Literaturnachweis

  1. Die Grundlagen der Chinesischen Medizin – Giovanni Maiciocia – VGM – 1994/97
  2. Die Praxis der Chinesischen Medizin – Giovanni Maiciocia – VGM – 1997
  3. Leitfaden Chinesische Medizin – Focks/ Hillenbrand – Urban & Fischer – 4. Auflage – 2003
  4. Die 5 Wandlungsphasen – Klaus- Dieter Platsch – Urban & Fischer – 2005
  5. Kursbuch Traditionelle Chinesische Medizin – J. Greten – Thieme Verlag 2004
  6. Naturheilpraxis Heute – Elvira Bierbach – Urban & Fischer – 1. Auflage 2000
  7. Taschenatlas der Allergologie – Grevers/ Röcken – Thieme Verlag 2001
  8. Differenzialdiagnose Innere Medizin – W. Siegenthaler – Thieme Verlag 18. Auflage 2000
  9. Medizinische Physiologie – Schauff/ Moffet/ Moffet – Walter de Gruyter Verlag 1993
  10. Die Innere Medizin – Gerok/ Huber/ Meinertz/ Zeidler – Schattauer Verlag 10. Auflage 2000
  11. Grosses Handbuch der Akupunktur – Deadman/ Al- Khafaji/ Baker VGM Ausgabe 2000/2002

 

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