Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Aufbau der Arbeit

3 Physiologie

3.1 Die Enstehung von Qi

3.2 Die Entstehung von Blut

3.3 Tian Gui, das Menstruationsblut

3.4 Bedeutung des Uterus (Bao Gang)

3.4.1 Der Uterus als außerordentliches Organ

3.4.2 Seine Beziehung zum Jing, als Speicher des Jing

3.4.3 Seine Beziehung zu den außerordentlichen Gefäßen Chong Mai und Ren Mai

3.5 Beteiligte Organsysteme und Leitbahnen

3.5.1 Niere

3.5.2 Leber

3.5.3 Milz

3.5.4 Herz

3.5.5 Magen

3.5.6 Lunge

3.6 Beteiligte Leitbahnen

3.6.1 Ren Mai

3.6.2 Chong Mai

3.6.3 Du Mai

3.6.4 Dai Mai

3.6.5 Bao Mai

3.6.6 Bao Luo

3.6.7 Zyklusrelevante Punkte auf den Hauptleitbahnen

3.6.7.1 Leberleitbahn

3.6.7.2 Milzleitbahn

3.6.7.3 Nierenleitbahn

3.6.7.4 Magenleitbahn

3.6.7.5 Blasenleitbahn

3.6.7.6 Gallenblasenleitbahn

3.6.7.7 Lungenleitbahn

3.6.7.8 Dreierwärmerleitbahn

3.6.7.9 Dickdarmleitbahn

3.6.7.10 Pericardleitbahn

3.6.7.11 Dünndarmleitbahn

3.7 Physiologischer Ablauf von Zyklus und Menstruation

3.7.1 Phase eins

3.7.2 Phase zwei

3.7.3 Phase drei

3.7.4 Phase vier

3.8 Behandlung enstsprechend dem Zyklus

3.8.1 während der Menstruation

3.8.2 nach der Menstruation

3.8.3 Ovulationsphase

3.8.4 vor der Menstruation

3.9 Basaltemperatur

3.10 Menopause

4 Diagnose

4.1 Zyklusdauer

4.1.1 unregelmäßiger Zyklus

4.1.2 verfrühte Menses

4.1.3 verspätete Menses

4.2 Beschaffenheit des Menstruationsblutes

4.2.1 blasses Blut

4.2.2 dunkles Blut

4.2.3 hellrotes Blut

4.2.4 bräunlich-wässrigerer Menstruationsfluß

4.2.5 purpurnes Blut

4.2.6 Schleimbeimengungen im Menstruationsblut

4.3 Geruch des Menstruationsblutes

4.4 Schmerz im menstruellen Zyklus

4.4.1 Schmerz und Schwellungen

4.4.2 Weitere diagnostische Herangehensweise an Schmerz nach den Ba Gang:

4.4.3 Chronologische Zuordnung von Unterbauchschmerz

4.4.4 Schmerzqualität, differenziert nach Mustern

4.4.5 Schmerzlokalisation

4.4.6 Kopfschmerzen

4.5 Zungendiagnose

4.6 Pulsdiagnose

4.6.1 Uteruspulse

4.6.2 Menstruationspulse

4.6.3 Schwangerschaftspulse

4.6.4 Pulsbilder bei Menstruationsstörungen

4.6.5 Pulsqualtitäten, die auf Störungen im Ren Mai hinweisen

4.6.6 Pulsqualitäten, die auf Störungen im Chong Mai hinweisen

4.6.7 Pulsqualitäten,die auf Störungen im Dai Mai hinweisen

4.6.8 Pulsqualitäten, die auf Störungen im Yin Qiao Mai, sowie Yin u. Yang Wei-Mai hinweisen

5 Pathophysiologie

5.1 Praemenstruelles Syndrom PMS

5.1.1 Fülle Muster

5.1.1.1 Leber Qi Stagnation

5.1.1.2 Schleimfeuer in der Leber

5.1.2 Leere Muster

5.1.2.1 Leber Qi Stagnation aufgrund von Leber Blut Mangel

5.1.2.2 Leber Qi Stagnation und Nieren Yin Mangel

5.1.2.3 Milz- und Nieren Yang Mangel

5.2 Dysmenorrhoe

5.2.1 Fülle Muster

5.2.1.1 Qi Stagnation

5.2.1.2 Blutstagnation

5.2.1.3 Blutstagnation durch Kälte

5.2.1.4 Stase durch Nässe Hitze

5.2.1.5 Leber Qi Stagnation wird zu Leber Feuer

5.2.2 Leere Muster

5.2.2.1 Mangel an Qi und Blut

5.2.2.2 Yang Mangel und Blutleere

5.3 Amenorrhe

5.3.1 Leere Muster

5.3.1.1 Leber und Nieren Leere

5.3.1.2 Milz und Nieren Yang Mangel

5.3.1.3 Leber und Nieren Yin Mangel

5.3.1.4 Lungen Yin und Blut Mangel

5.3.1.5 Herz und Nieren Yin Mangel

5.3.1.6 Nieren Yang Mangel

5.3.2 Fülle Muster

5.3.2.1 Stagnation von Qi und Blut

5.3.2.2 Nässe und Kälte blockieren den Fluß von Qi und Blut im Ren Mai und Chong Mai

5.3.2.3 Nässe Hitze blockiert die Gefäße

5.3.2.4 Iatrogen

5.4 Zu früh einsetzende Menstruation

5.4.1 Fülle Muster

5.4.1.1 Fülle Hitze

5.4.1.2 Schleim Hitze

5.4.1.3 Blutstagnation

5.4.2 Leere Muster

5.4.2.1 Leere Hitze

5.4.2.2 Nieren Qi Mangel

5.5 Verspätet einsetzende Menstruation

5.5.1 Fülle Muster

5.5.1.1 Qi Stagnation

5.5.1.2 Fülle Kälte im Uterus

5.5.1.3 Blutstagnation

5.5.1.4 Obstruktion durch Schleim

5.5.2 Leere Muster

5.5.2.1 Leere Kälte

5.5.2.2 Blut Leere

5.5.2.3 Nieren Yang Mangel

5.6 Unregelmäßige Menstruation

5.6.1.1 Leber Qi Stagnation

5.6.2 Leere Muster

5.6.2.1 Milz Qi Leere

5.6.2.2 Nieren Muster

5.7 Schwache Blutung

5.7.1 Fülle Muster

5.7.1.1 Blutstagnation

5.7.1.2 Obstruktion durch Schleim

5.7.1.3 Stagnation durch Kälte

5.7.2 Leere Muster

5.7.2.1 Blut Mangel

5.7.2.2 Niere Leere

5.8 Starke Blutung

5.8.1 Fülle Muster

5.8.1.1 Blutstagnation

5.8.1.2 Hitze im Blut

5.8.2 Leere Muster

5.8.2.1 Qi Mangel

5.8.3 Traumata

5.8.3.1 sexuelle Aktivitäten

5.8.3.2 Gewalteinwirkung auf das Becken

5.8.3.3 Iatrogen verursachte Traumata

5.9 Metorrhagie

5.9.1 Fülle Muster

5.9.1.1 Fülle Hitze des Blutes

5.9.1.2 Leber Qi Stagnation wird zu Hitze

5.9.1.3 Schleim Hitze

5.9.1.4 Blutstagnation

5.9.2 Leere Muster

5.9.2.1 Leere Hitze des Blutes

5.9.2.2 Milz Qi Mangel

5.9.2.3 Nieren Leere

5.10 Therapie von Ren Mai und Chong Mai

5.11 Musterkombinationen

5.12 Iatrogen induzierte Pathologien

5.12.1 Kontrazeptiva

5.12.2 chirurgische Eingriffe

 

Zyklus und Menstruation

als herausragendes Kriterium in Diagnose und Therapie

 

  1. Einleitung
  2. Bei einer westlich-schulmedizinisch erstellten Anamnese wird frau bezüglich ihrer Menses oft nur nach dem Datum der letzten Regel befragt, weitere Details sind nicht von Interesse. Einen ganz anderen Stellenwert hat die Menstruation und der Ablauf des Zyklus in der Diagnostik der TCM.

    Der Uterus und seine Funktion ist untrennbar mit den vitalen Substanzen verknüpft, die unser Leben ermöglichen:

    -Jing,

    -Blut und Körperflüssigkeiten,

    -Qi.

    Disharmonien und Pathologien dieser Substanzen spiegeln sich immer auch im Zyklusablauf und der Qualität des Menstruationsblutes wieder, darum muß die Befragung des Therapeuten zu diesem Thema sehr genau sein und z.B. folgende Punkten beinhalten:

    -Zeitpunkt der Menarche

    -Regelmäßigkeit des Zyklus

    -Länge der Blutung

    -Qualität und Farbe der Blutung

    -PMS

    -Schmerzen

    -Geburten, Aborte

    -iatrogene Faktoren wie chirurgische Eingriffe im unteren Abdomen, Kontrazeptiva.

    Aus dem Ergebnis dieser Befragung kann der/die Therapeut/in wertvolle Hinweise auf die zugrundeliegende Problematik einer Patientin erhalten, auch wenn Zyklus und Menstruation bzw. Beschwerden in diesem Zusammenhang nicht der Grund sind, aus dem die Patientin kommt.

    Sucht die Patientin aber den/die Therapeuten/in mit Zyklusproblemen als Hauptbeschwerde auf, ergibt sich folgender Umkehrschluß:

    ein reibungsloser Zyklus zeigt Gesundheit an, für eine Dysfunktion im zyklischen Geschehen ist oft ein grundlegendes Problem verantwortlich, das sich an dieser Stelle zuerst manifestiert d.h. diese Beschwerden sind ein Symptom.

    Die hohe Aussagekraft dieser Informationen für die Diagnose und der Umstand, daß der physiologische Ablauf des Zyklus die Möglichkeit in sich birgt, bestimmte Behandlungsstrategien entsprechend der Zyklusphase zu terminieren, stellt einen großen Vorteil dar, der bei der Behandlung männlicher Patienten fehlt.

     

    Sehr viele Frauen empfinden ihre Menstruation nur als lästige Störung und schenken ihr wenig Aufmerksamkeit. Um genaue Angaben machen zu können, ist aber eine sorgfältige Selbstbeobachtung nötig, zu der die Patientin manchmal erst angeleitet werden muß. Hier ist es sinnvoll, die Frau ein monatliches Protokoll anfertigen zu lassen, das den Kontext zwischen best. Beschwerden und Zyklusphasen aufzeigen kann. Ein Beispiel bietet Bob Flaws in seinem Buch "Schwester Mond":

     

     

  3. Aufbau der Arbeit
  4. Ich gehe in meiner Arbeit zunächst auf die für den Zyklus wichtigen physiologischen Zusammenhänge ein, wobei die beteiligten Organsysteme, Leitbahnen, außerordentliche Gefäße sowie die Bildung von Qi und Blut Beachtung finden.

    Ich beschreibe die Voraussetzungen für den regelrechten Zyklus und die Bildung des "Tian Gui", des himmlischen Wassers, um noch einmal aufzuzeigen, wo deren Wurzeln liegen, bevor ich mich dem Ablauf des Zyklus selbst widme.

    Nach der Behandlung spezieller diagnostischer Fragen komme ich in den Bereich der Pathophysiologie. Zu diesem Thema beschreibe ich eine Auswahl besonders häufiger Menstruationsstörungen.

    Abschließend gehe ich noch kurz auf iatrogene Störungen ein, da diese in unserer Zeit häufig die Ursache für Probleme im zyklischen Geschehen sind.

     

  5. Physiologie
  6. Um die physiologischen Zusammenhänge klarer darzustellen, möchte ich eingangs kurz auf die Enstehung von Qi und Blut eingehen.

    1. Die Enstehung von Qi
    2. Die Enstehung von Qi und Blut gleichen einander weitestgehend. Beide werden aus vor- und nachgeburtlichen Anteilen gebildet.

      Die Milz extrahiert aus der Nahrung die reine Essenz, diese steigt als Gu Qi auf. Gu Qi verbindet sich dem Qing Qi, der reinen Essenz aus der Atemluft (Da Qi), welches die Lunge liefert, zu Zong Qi, dem Versammlungs- oder Brust Qi .Zong Qi kontrolliert u.a. die rhythmischen Vorgänge im Körper, die Blutversorgung der Extremitäten und die Stärke der Stimme.

      Unter der katalytischen Einwirkung von Yuan Qi = vorgeburtliches Qi, wird Zong Qi zu Zhen Qi, dem wahren oder echten Qi. Dies hat die Aufgabe, das Qi im ganzen Körper zu verteilen und zwar-mit seinem Yang-Aspekt als Wei-Qi oder Abwehr Qi -mit seinem Yin-Aspekt als Ying Qi oder Nähr Qi

    3. Die Entstehung von Blut
    4. Die Grundlagen bei der Blutbildung entsprechen denen der Qi-Produktion:

      a) Gu Qi

      b) Qing Qi

      Das Lungen Qi sorgt dafür, daß das Gu Qi zum Herzen gelangt, man bezeichnet es jetzt als "weißes Blut".

      Das weiße Blut wird durch das Feuer des Herzens zu rotem Blut, dies geschieht unter der katalytischen Wirkung des Yuan Qi´s, dem aktivierten angeborenen Vermögen (Jing). Das in der Niere gespeicherte Jing produziert auch das Mark (Sui), das wiederum das Knochenmark (Gu Sui) hervorbringt. Gu Sui hat ebenfalls Anteile an der Blutbildung.

      Die Niere liefert also die vorgeburtlichen Anteile zur Blutbildung, Milz/Magen und Lunge die nachgeburtlichen.

       

      Für die Funktion des Uterus ist es wichtig zu sehen, daß jede Form von Disharmonie von Qi und Blut (incl. der Jin Ye) zu Störungen der Menstruation oder anderen gynäkologischen Problemen führen kann.

    5. Tian Gui, das Menstruationsblut
    6. Menstruationsblut ist kein Blut, sondern "Tian Gui", das seine Wurzel in der Essenz der Niere hat und mit Hilfe von Herz, Milz und Leber transformiert wird.

      Tian Gui heißt das "himmlische Wasser", dies ist als bildliche Darstellung einer Flüssigkeit zu verstehen, die von oben herabfließt. Gemeint ist der Bereich des Herzens als Ort der Blutbildung, denn Tian Gui ist der Überschuß aus der Bildung von Qi und Blut, d.h. der nachgeburtlichen Essenz. Wird Qi und Blut nicht ausreichend hergestellt, kommt es nicht zur Menstruation. Darum wird die Menarche, also die Geschlechtsreife, als Ankunft des Tian Gui beschrieben. Das Mädchen ist erst jetzt in der Lage, genügend Blut zu bilden, damit ein Überschuß im Uterus gespeichert werden kann, und dieser überfließt, wenn er gefüllt ist. Das Über fließen des Uterus bedeutet auch, daß Ren Mai und Chong Mai ebenfalls stark und gefüllt sind, es kann zur Konzeption kommen.

      Im Nei Jing, Su Wen werden im 2. Kap. die Reifezyklen beschrieben. Die Lebenszyklen des Mannes laufen im 8-Jahresrhythmus, die der Frau im 7-Jahresrhythmus:

      Im Alter von 2x7 = 14 Jahren ist der Organismus des Mädchens so gereift, daß es einen Überschuß an Qi und Blut bilden kann. Jede Menstruation ist danach genauso zu verstehen und so wird klar, daß es bei einem Mangel oder anderen pathologischen Zuständen von Qi und Blut zu Störungen der Menstruation kommt.

      Im Alter von 7x7 = 49 Jahre ist die Frau (lt. Su Wen) nicht mehr in der Lage, diesen Über schuß zu produzieren, weil die Nieren Essenz und die Verdauungsfunktion als vor- u. nachgeburtliche Quellen von Qi und Blut schwächer werden. Ren Mai und Chong Mai trocknen aus und der Uterus wird nicht mehr gefüllt, es kommt zur Menopause.

    7. Bedeutung des Uterus (Bao Gang)
      1. Der Uterus als außerordentliches Organ
      2. Der Uterus gehört neben dem Gehirn, Knochen, Knochenmark, Gallenblase und Blutgefäßen zu den 6 außerordentlichen Organen, die Funktion bzw. Form von Zang- und Fu Organen gleichermaßen erfüllen: sie speichern Yin Essenz und sind dabei doch ein Hohlorgan Fu.

        Für den Uterus bedeutet das:

        Zang-Funktion

        - er speichert die reine Essenz = Jing

        - er speichert das Menstruationsblut

        - er speichert nach der Empfängnis den Embryo

        Fu-Funktion

        - er ist ein Hohlorgan

        - er scheidet Menstruationsblut aus

        - er scheidet den Fetus aus = Geburt

      3. Seine Beziehung zum Jing, als Speicher des Jing
      4. Der Uterus ist ein Speicher des Jing, hier zeigt sich unter anderem seine enge Beziehung zu den Nieren. Bei der Frau manifestiert sich Jing im Blut, bei den Männern im Samen. Bei beiden wird aber der Bereich 1 ½ cun unterhalb des Bauchnabels (und ca. 3 cun in die Tiefe) als das "untere Dantian" bezeichnet. Dies ist der Ort, an dem sich Jing sammelt.

        Hier befindet sich auch der Punkt Ren Mai 6, "Qi Hai", der eine besondere Beziehung zum Yuan-Qi und zum Uterus hat.

        Die erworbene, nachgeburtliche Essenz "Hou Tian Zhi Qi" wird aus dem Gu Qi, das die Milz bereitstellt, und dem Qing Qi , das die Lungen aus der Atemluft zur Verfügung stellen, gebildet und in Nieren und Uterus gespeichert.

        Die im Uterus gespeicherte Essenz heißt "Tian Gui", das himmlische Wasser (s. dazu 3.3).

        Im "Nu Ke Ji Yao" von Yu Yao-Feng , heißt es:

        "Tian Gui ist die Essenz Jing der Frau."

      5. Seine Beziehung zu den außerordentlichen Gefäßen Chong Mai und Ren Mai

      Über den Ursprung von Ren Mai und Chong Mai wird diskutiert und man findet in der Literatur unterschiedliche Angaben. Autoren wie Nguyen v. Nghi, Giovanni Maciocia und Barbara Kirschbaum vertreten die Ansicht, daß sie in den Nieren entspringen. Im "Ling Shu" Kap. 65 heißt es, der Ren Mai und Chong Mai entspringen im Uterus.

      Ich werde mich in meiner Arbeit nur mit den zyklischen Abläufen beschäftigen, da Konzeption Schwangerschaft und Menopause mein Thema nur am Rande streifen.

    8. Beteiligte Organsysteme und Leitbahnen
    9. Die Menstruation ist ein Spiegel von Zustand und Aktivitäten von Qi und Blut im Körper. Sie macht deren Pathologien nach außen sichtbar, oft bevor andere Symptome in Erscheinung treten.

      Wenn die Enstehung der lebensnotwendigen Energieformen, ihr harmonisches Fließen und die Rhythmik im Körper gestört sind, kann dies anhand von Zyklus und Menstruation er kennbar sein. Es kommt zu unregelmäßigen Zyklen, Abweichungen der Blutungszeit und -Menge, zu Schmerzen und anderen Mißempfindungen.

      Diese Pathologien lassen sich sehr genau differenzieren und Organmustern zuordnen, d.h. man kann über die Diagnose von Menstruationsstörungen auf Störungen von Organsystemen Rückschlüße ziehen, die Einfluß auf das Zyklusgeschehen haben.

      Dazu gehören, wie in folgendem Kap. dargestellt, Niere, Leber, Milz, Herz, Lunge und Magen.

      1. Niere
      2. Die Niere ist der Speicher der vorgeburtlichen Essenz und die Wurzel des Yuan Qi und damit die Grundlage für die in 3.2 und 3.3 beschriebene Enstehung von Blut und Tian Gui, dem Menstruationsblut.

        Das Yang der Feuerniere oder des Ming Men gibt die Energie, um die sexuellen Abläufe zu stimulieren und den Uterus zu wärmen, so daß er seine Funktion erfüllen kann. Befällt Kälte den Uterus kommt es zu Stagnation von Qi und Blut, der Fluß der vitalen Substanzen erstarrt. Die Folge können Amenorrhoe, Sterilität und Mangel an sexuellem Interesse sein. Das Nieren-Yin stellt das Substrat zur Verfügung, ist die Quelle des Tian Gui das Nieren-Yang ermöglicht mit seinem Feuer die Funktion des Uterus.

        Der Zustand von Chong Mai und Ren Mai, den beiden außerordentlichen Gefäßen, die den Uterus mit Qi und Blut versorgen, hängt ab von der Nieren Essenz. Ist diese schwach, sind auch Ren- und Chong Mai schwach.

      3. Leber
      4. Die Leber hat aufgrund ihrer Funktion des Blutspeicherns und Qi-bewegens herausragenden Einfluß auf die Menstruation.

        Uterus und Leber haben beide die Aufgabe, Blut zu speichern. Dieses Blut ist nicht identisch das Blut des Uterus ist Tian Gui. Aber Tian Gui kann nur entstehen, wenn genügend Blut vorhanden ist, und dieses speichert die Leber, also stammt das meiste Blut desUterus von ihr Besteht eine Leber-Blut-Leere, kommt es zu diversen Menstruationsstörungen wie schwache und/oder verspätete Blutungen bis hin zur Amenorrhoe. Tritt dieses Muster auf, werden auch noch andere Symptome auftreten, die damit vergesellschaftet sind wie:

        - trockene Haut

        - brüchige Nägel

        - Sehstörungen, mouche volantes

        - Muskelkrämpfe

        - schwache und steife Muskeln und Sehnen

        - Schlafstörungen.

        Ying und Yang bedingen und kontrollieren einander, daher kann Leber-Blut-Mangel = Yin zu Leber-Qi-Stagnation führen. Aber auch andere Ursachen, besonders emotionale Probleme und Ernährungsfehler, wirken sich negativ auf das Leber-Qi aus.

        Leber-Qi-Stagnation kann sich wie folgt auf die Menstruation auswirken:

        - unregelmäßiger Zyklus

        - PMS

        - Schmerzen im Zyklusverlauf

        - Dysmenorrhoe.

      5. Milz
      6. Eine der Hauptfunktionen der Milz ist ihre Beteiligung an der unter 3.2 beschriebenen Blutbildung. Treten Blutmangelzeichen auf, muß die Milz immer besonders berücksichtigt und unterstützt werden. Frauen sind dem Yin und damit dem Blut zugeordnet. Aufgrund ihres monatlichen Blutverlustes und des häufigen Qi - und Yangmangels leiden sie aber häufiger als Männer unter Blutmangel.

        Die Milz hält das Blut in den Gefäßen. Ist das Milz Qi schwach, kann es zu massivem Blutverlust unter der Menses kommen, aber auch zu Schmier- oder Zwischenblutungen.

        Das Qi der Milz steigt seinem Wesen nach auf, dadurch hält es die Organe an ihrem Platz. Wird es gegenläufig, z. B. weil es von stagnierendem Leber Qi via Wu-Zyklus attackiert wird, kann es diese weitere Aufgabe nicht mehr erfüllen. Die Folge können Organabsenkungen und Prolapse sein.

      7. Herz
      8. Das Herz, und mit ihm das Pericard, hat über den Bao Mai eine besondere Beziehung zum Uterus.(s. dazu auch .3.6.5). Bob Flaws beschreibt in seinem Buch "Schwester Mond" die Verbindung des Uterus mit dem Pericard über den Bao Mai. Auf diesem Weg wird der Uterus mit Herz Qi und -Blut versorgt.

        Starke Emotionen und seelische Belastungen wirken sich häufig auf die Menstruation und den Zyklus aus. Sehr häufig ist bei Störungen aufgrund psychischer Probleme wie Streß und heftigen Emotionen das geschmeidige Fließen des Leber Qi´s gehemmt. Leber Qi Stagnation ist eines der häufigsten Muster bei der Entstehung von Menstruationsbeschwerden.

        Eine weitere Möglichkeit, um die Auswirkungen von Emotionen auf die Menses zu erklären,ist der Bao Mai. Das Herz ist die Residenz des Geistes Shen und das Blut ist seine Wurzel. Die direkte und enge Verbindung Uterus - Herz durch den Bao Mai macht deutlich, wie leicht der Uterus in die Pathologien des Herzens mit einbezogen werden kann.

        Die Bildung des Tian Gui ist ein weiterer Aspekt des Zusammenspiels von Herz und Uterus. Tian Gui hat seine Wurzeln in der Essenz der Niere und dem Yang des Herzens

        (s. 3.3).

      9. Magen
      10. Die Bedeutung des Magens für die Uterusfunktion ist eine grundlegende. Er ist in Zusammenarbeit mit der Milz die Quelle des nachgeburtlichen Qi und der Flüssigkeiten.

        Das Magen Qi ist die Basis der Gesundheit. Bei der Prognose von Erkrankungen ist der Zustand des Magen Qi´s ein wichtiges Kriterium Als eine Wurzel des Nachhimmels Qi ist der Magen letztendlich direkt für die Ernährung des Uterus verantwortlich.

        Der Verlauf der Magenleitbahn bietet Ansatzpunkte für die Therapie von gynäkologischen Problemen. Mg 30 ist ein Punkt auf dem Chong Mai und ein lokaler Punkt im unteren Abdomen. Über diesen Punkt hat die Magenleitbahn Kontakt zum Uterus, eine Erklärung für Übelkeit während der Schwangerschaft und Menstruation.

        Der Verlauf dieser Leitbahn durch die Brust kann die Ursache für praemenstruelle Brustspannungen aufzeigen.

      11. Lunge

      Die Lunge regiert das Qi und hat somit indirekten Einfluß auf die physiologischen Abläufe im Uterus. Starke und langandauernde Emotionen wie Kummer, die das Lungen Qi schwächen und blockieren, können über diesen Weg ebenfalls den Uterus stören.

      Die Aufgaben der Lunge bei der Entstehung von Qi und Blut (s. 3.1 und 3.2) zeigen ebenfalls eine indirekte Verbindung auf.

       

       

    10. Beteiligte Leitbahnen
    11. Die Funktionen des Uterus sind mit grundlegenden Eigenschaften des Jing vergesell schaftet, nämlich der Entwicklung und Reproduktion. Aus dieser Sicht wird deutlich, daß die "Qi Jing Ba Mai" , die außerordentlichen Gefäße, hier eine große Rolle spielen.

      Besondere Aufmerksamkeit erfordern Ren Mai und Chong Mai. Aber auch der Dai Mai ist ein Gefäß, dessen Anwendung bei gynäkologischen Dysfunktionen häufig angezeigt ist. Der Du Mai ist der Yang-Partner des Ren Mai, seine Eigenschaft, das Yang des Körpers zu sammeln, bietet die Möglichkeit, sexuelle Vorgänge zu stimulieren. Weitere spezielle Gefäße sind Bao Mai und Bao Luo.

      Von den zwölf Hauptleitbahnen sollen hier solche mit zyklusrelevanten Punkten behandelt werden.

      1. Ren Mai
      2. - Öffnungspunkt: Lu 7 (Lieque)

        - Kopplungspunkt: Ni 6 (Zhaohai)

        Dieses außerordentliche Gefäß ist dem Yin zugeordnet, es wird auch als "See des Yin"

        Der Ren Mai korrespondiert in seinem Verlauf mit folgenden, für den Uterus bedeutenden Leitbahnen:

        - am Punkt Ren 1 mit dem Chong Mai

        - am Punkt Ren 2 mit der Leberleitbahn

        - am Punkt Ren 3 mit Leber-, Milz- und Nierenleitbahn

        - am Punkt Ren 4 mit Leber-, Milz- und Nierenleitbahn, und dem Du Mai

        - am Punkt Ren 7 mit dem Chong Mai

        - am Punkt Ren 10 mit der Milzleitbahn

        - am Punkt Ren 17 mit Milz- und Nierenleitbahn (+ Pc, Dü, 3E).

        - Er trifft bei Mg 1 auf die Magenleitbahn.

        Der Ren Mai nimmt seinen Verlauf durch den Uterus, außerdem geht ein Zweig von Ren Mai 3, 4 und -5 dorthin.

        Ren Mai und Du Mai sind die einzigen außerordentlichen Gefäße mit eigenen Punkten auf ihrem oberflächlichen Verlauf.

        Wichtige Punkte zur Behandlung von gynäkologischen Störungen auf dem Ren Mai sind

        - Ren 1 bei feuchter Hitze im UE, ganz allgemein Regelstörungen.

        - Ren 3 bei feuchter Hitze, reguliert den Uterus.

        - Ren 4 "Uterus Punkt", nährt Blut und Yin, hier besteht durch dieVerbindung zum Du Mai Kontakt mit dem Yuan Qi, das den Uterus wärmt.

        - Ren 5 Akupunktur kontraindiziert, Moxa reguliert die Menstruation, bei Sterilität.

        - Ren 6 tonisiert Qi, wärmt den UE.

        - Ren 7 reguliert die Menstruation, stärkt Yin und Blut.

        Ich möchte an dieser Stelle auf den Yin Qiao Mai hinweisen, der Yin Fülle speichert, z.B. bei Blutstagnation und Ansammlungen von Schleim. Er bildet mit dem Ren Mai ein Paar mit umgekehrten Öffnungs- und Kopplungspunkten.

      3. Chong Mai
      4. - Öffnungspunkt: Mi 4 (Gongsun)

        - Kopplungspunkt: Pc 6 (Neiguan)

        Neben dem Ren Mai ist der Chong Mai , der "See des Blutes", das zweite außerordentliche Gefäß mit herausragender Bedeutung für den Uterus. Er zirkuliert hauptsächlich Blut und ebenfalls Jing, und auch sein gut gefüllter Zustand und seine Festigkeit ermöglichen erst die Entwicklung im Sieben-Jahres-Zyklus, die Ankunft des Tian Gui, Konzeption und Schwangerschaft.

        Die enge Verbindung Blut - Chong Mai machen deutlich, daß hier auch seine Aufgabe in bezug auf den Uterus liegt. Er versorgt ihn mit Blut und steuert so zusammen mit dem Ren Mai den Zyklus. Über seinen Öffnungspunkt Mi 4 und dem Punkt Mg 30, der auf seinem Verlauf liegt, wird seine Beziehung zu den Wurzeln der Blutbildung sichtbar. Da der Chong Mai Blut zirkuliert, ist sein Einsatz bei der Behandlung von Blutstagnation erfolgversprechend.

        Wichtige Verbindungspunkte des Chong Mai für gynäklologische Störungen sind:

        - Mg 30 reguliert die Menses, bei Dysmenorrhoe, wärmt den Uterus. Verbindung von vor- und nachgeburtlichem Qi.

        - Ren 1 bei feuchter Hitze im UE, reguliert die Menses.

        - Ren 7 stärkt Yin und Blut, reguliert die Menses.

        - Ni 13 harmonisiert Ren Mai und Chong Mai, kräftigt das Nieren Qi, bei Stagnation von Qi und Blut im UE.

      5. Du Mai
      6. - Öffnungspunkt: Dü 3 (Houxi)

        - Kopplungspunkt: Bl 62 (Shenmai)

        Der Du Mai bildet mit dem Ren Mai ein Paar. Er zirkuliert das Yang und sammelt es, daher auch die Bezeichnung "See des Yang".

        Seine Flußrichtung ist aufwärtsgerichtet, die Energie des Ren Mai läuft in abwärts gerichtetem Fluß. Bob Flaws beschreibt, daß Ren Mai und Du Mai aufgrund ihrer Flußrichtungen den Rhythmus der Menstruation beeinflußen. Ihr harmonisches Zusammenspiel balanciert Yin und Yang.

        Diese beiden außerordentlichen Gefäße verbinden Uterus mit den Nieren, Herz und Gehirn. Dies bietet ein weiteres Denkmodell, um die emotionalen Einflüße auf die Menstruation und umgekehrt zu erklären. Bei Ren 4 gibt es eine Verbindung zwischen Ren Mai und Du Mai. So kann das Feuer des Ming Men den Uterus wärmen Der wichtigste Punkt für Menses und Zyklus auf dem Du Mai ist

        - Du 4 hat direkte Verbindung zum Yuan Qi, tonisiert das Nieren Yang.

      7. Dai Mai
      8. - Öffnungspunkt: Gb 41 (Xiaxi)

        - Kopplungspunkt: 3E 5 (Waiguan)

        Der Dai Mai, das Gürtelgefäß, umschließt durch seinen Verlauf um die Taille alle Meridiane die vertikal durch den Körper laufen. Er ist das einzige horizontalverlaufende Gefäß. Die Aufgabe des Dai Mai besteht im Regulieren der Verbindung von "oben und unten", dem Fluß von Qi und Blut. Ist der "Gürtel" zu locker oder zu fest, kommt es bei ersterem zum Absacken von Qi, was die Ursache für Organprolapse sein kann. Bei letzterem ist die Folge Stagnation von Qi und Blut. Es kommt zu Füllezuständen, da ein freier Fluß nicht mehr gewährleistet ist. Für den Uterus ist hier besonders die Leber Qi Stagnation wichtig, sowie die Beachtung des Dai Mai bei der Behandlung von Ausfluß.

        Der Dai Mai hat eine enge Beziehung zur Gallenblasenleitbahn, seine Verbindungspunkte liegen auf diesem Der wichtigste Punkt für gynäkologische Probleme, die mit Pathologien des Dai Mai zu tun haben ist

        - Gb 26 reguliert den Dai Mai, reguliert die Menses, bei Ausfluß.

      9. Bao Mai
      10. Der Bao Mai ist ein Gefäß, das das Pericard und damit das Herz mit dem Uterus verbindet. Dieser wird so mit Herz Blut versorgt, was als Teil des Tian Gui betrachtet wird. Ist der Bao Mai blockiert, kommt es zur Amenorrhoe Der Bao Mai läuft zusammen mit dem Chong Mai vom Uterus zum Herzen , werden beide als ein Gefäß betrachtet.

         

      11. Bao Luo
      12. Bao Luo sind Verbindungsgefäße, die den ganzen Uterus umspannen und mit der Essenz der Niere versorgen. Diese Essenz verteilt sich aber auch via Bao Mai weiter in Richtung Herz. Hier zeigt sich die Aufgabe des Uterus Herz und Nieren zu verbinden.

        Neben dem Jing Verlust durch Hysterektomien ist hier der Grund für die massiven Disharmonien nach einem solchen Eingriff zu sehen, z.B. auch die häufig zu beobachtenden Nackenprobleme.

      13. Zyklusrelevante Punkte auf den Hauptleitbahnen
      14. An dieser Stelle möchte ich in einer kurzen Zusammenfassung jene Punkte auf den Hauptleitbahnen nennen, die für die Therapie gynäkologischer Probleme angezeigt sind.

        1. Leberleitbahn
        2. - Le 1 bei vaginalem Ausfluß und Juckreiz, stoppt uterine Blutungen, reguliert die Menses.

          - Le 3 reguliert den Fluß des Leber Qi, reguliert Blut, löst Krämpfe

          - Le 4 glättet den Fluß des Leber Qi im UE.

          - Le 5 bewegt das Leber Qi, besonders in der Genitalregion.

          - Le 6 Xi-Kleft Punkt, Schmerzen im Leitbahnverlauf und in der weiblichen Brust.

          - Le 8 tonisiert das Leber Blut, bei feuchter Hitze im UE = vaginaler Ausfluß und Juckreiz.

          - Le 13 Anfangspunkt des Dai Mai, Mu Punkt der Milz.

          - Le 14 Mu Punkt der Leber, kühlt Blut und Uterus.

        3. Milzleitbahn
        4. - Mi 1 stoppt Uterusblutung (bes. + Le 1).

          - Mi 3 Ben Punkt und Yuan Punkt der Milz, stärkt die Milz.

          - Mi 4 Öffnungspunkt des Chong Mai, reguliert Chong Mai und Menses.

          - Mi 6 reguliert Uterus und Menses, nährt Blut und Yin, stillt Schmerz im UE.

          - Mi 8 Xi-Kleft Punkt, Schmerzen im Leitbahnverlauf, Dysmenorrhoe.

          (bes. + Di 4), reguliert Uterus, löst Blutstagnation.

          - Mi 10 "Meer des Blutes", reguliert Menses.

        5. Nierenleitbahn
        6. - Ni 2 Verbindungspunkt mit dem Yin Qiao Mai = verteilt das Yin, bei Regelstörungen, genitaler Juckreiz.

          - Ni 3 bei Schmerzen im unteren Abdomen, kühlt Hitze, reguliert den Uterus und Menstruation, bei zu starken Regelblutungen.

          - Ni 4 kräftigt die Milz, bei feuchter Hitze, kräftigt die Niere.

          - Ni 5 Xi-Kleft Punkt, Schmerzen im Leitbahnverlauf, reguliert Menses und

          Uterus, bei Dysmenorrhoe, Amenorrhoe.

          - Ni 6 Öffnungspunkt des Yin Qiao Mai, reguliert die Uterusfunktion, Regelstörungen bei Nieren Leere.

          - Ni 8 Xi-Kleft Punkt des Yin Qiao Mai, bewegt Qi und Blut, reguliert die Menses, bei starken Schmerzen im unteren Abdomen, feuchte Hitze im UE.

          - Ni 10 Ben Punkt, bei Regelstörungen, feuchte Hitze im UE.

          - Ni 11 - 21 sind Verbindungspunkte zum Chong Mai.

          - Ni 13 reguliert Ren Mai und Chong Mai, reguliert die Menstruation , bei Stagnation von Qi und Blut im UE.

          - Ni 16 Verbindungspunkt mit dem Chong Mai, reguliert die Feuer-Wasser- -Achse, löst die Placenta postpartum.

        7. Magenleitbahn
        8. - Mg 28 reguliert Menses, stillt Schmerzen im unteren Abdomen, wandelt Feuchtigkeit, bei Myomen .

          - Mg 29 reguliert Menses, wärmt den Uterus, bei Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, Uterusprolaps.

          - Mg 30 Verbindungspunkt zum Chong Mai = bei Blutstagnation im unteren Abdomen, reguliert Menses, Dysmenorrhoe, harmonisiert kontravektives Qi (auch im Chong Mai), oberer Einflußpunkt des Meeres der Nahrung

          -Mg 34 Xi-Kleft Punkt, bei Schmerzen in der weiblichen Brust.

          -Mg 36 stützt Milz/Magen.

          -Mg 37 unterer Einflußpunkt des "Meeres des Blutes".

          -Mg 39 unterer Einflußpunkt des "Meeres des Blutes".

          Mg 37, Mg 39 und Bl 11 sind "Meer des Blutes" Punkte. Der Chong Mai ist das "Meer des Blutes". Darum werden diese Punkte von einigen Autoren dem Chong Mai zugeordnet und sind wichtig für die Menstruation.

        9. Blasenleitbahn
        10. - Bl 11 "Meer des Blutes" Punkt.

          - Bl 17 Meisterpunkt des Blutes.

          - Bl 18 Shu Punkt der Leber, Bl 17 + Bl 18 stärkt Leber Blut.

          - Bl 20 Shu Punkt der Milz.

          - Bl 21 Shu Punkt des Magens.

          - Bl 23 Shu Punkt der Niere.

          - Bl 31 tonisiert die Nieren, bei Sterilität, Uterusprolaps, Leukorrhoe, Menorrhagie, Schmerzen im unteren Abdomen.

          - Bl 32 tonisiert die Nieren (noch wirksamer als Bl 31), Uterusprolaps, Dysmenorrhoe bei Blutleere (+ Bl 54).

          - Bl 33, 34 wie Bl 31.

          - Bl 57 Dysmenorrhoe.

        11. Gallenblasenleitbahn
        12. - Gb 25 Mu Punkt der Niere, tonisiert Qi im UE.

          - Gb 26 Verbindungspunkt des Dai Mai, reguliert den Dai Mai, reguliert Menses, bei feuchter Hitze im UE, Uterusprolaps.

          - Gb 30 tonisiert Qi und Blut, tonisiert die Leber, bei feuchter Hitze im UE.

          - Gb 37 bei PMS.

          - Gb 41 Öffnungspunkt des Dai Mai, reguliert den Dai Mai, bei Amenorrhoe, Dysmenorrhoe, PMS, knotigen Brüsten, Brustprobleme bei Nässe-Hitze.

        13. Lungenleitbahn
        14. - Lu 7 Öffnungspunkt des Ren Mai, Kopplungspunkt des Yin Qiao Mai reguliert Uterus und Menses zusammen mit Ni 6.

        15. Dreierwärmerleitbahn
        16. - 3E 4 Yuan Punkt des 3E = tonisiert Chong Mai und Ren Mai und damit Qi und Blut, bei Amenorrhoe, Dysmenorrhoe.

        17. Dickdarmleitbahn
        18. - Di 4 stoppt Schmerz im unteren Abdomen, wirkt spasmolytisch , bei Dysmenorrhoe, bes. wirksam + Mi 8.

        19. Pericardleitbahn
        20. - Pc 6 Kopplungspunkt des Chong Mai, bei Dysmenorrhoe, unregelmäßiger Menses.

           

        21. Dünndarmleitbahn

      - Dü 1, 2 regulieren den Milchfluß.

       

    12. Physiologischer Ablauf von Zyklus und Menstruation
    13. In der folgenden Beschreibung eines regelrechten Zyklusgeschehens wird die besondere Bedeutung von Ren Mai und Chong Mai klar. Man kann ihre Funktion mit der für den Zyklus entscheidenden Hormonwirkung in der westlichen Medizin vergleichen.

      Ein normaler Zyklus entwickelt sich über die Dauer von 28 Tagen, aber auch 26 - 32 Tage werden noch nicht als pathologisch angesehen. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit. Ein Zyklus, der immer 32 Tage dauert, ist nicht behandlungsbedürftig, ebensowenig wie ge legentlich auftretende Unregelmäßigkeiten. Diese kommen häufig nach emotionalen Belastungen oder anderen Einschnitten im Alltagsleben vor. Ein ständiger Wechsel in der Zyklusdauer zeigt aber schon eine Pathologie an, auch wenn die Schwankungen zwischen 26 und 32 Tagen liegen. Die Blutungsdauer sollte optimalerweise bei 4 - 6 Tagen liegen, aber auch 3 - 7 Tage sind akzeptabel.

      Der Zyklus wird in vier Phasen eingeteilt, jede umfaßt etwa einen Zeitraum von sieben Tagen.

      1. Phase eins
      2. Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation. Der Uterus ist zum Überlaufen mit Blut gefüllt und beginnt, sich nach unten zu entleeren. Für diese Bewegung des Blutes ist das Leber Qi verantwortlich. Durch den Blutverlust entsteht ein relativer Blutmangel und ein relativer Qi Überschuß. Das Qi ist nicht mehr ausreichend im Blut verwurzelt und strebt nach oben.

        Der Chong Mai verliert in dieser Phase sein Blut und ist am Ende weitestgehend geleert.

        Der Ren Mai beendet ebenfalls seinen Zustand maximaler Aktivität.

      3. Phase zwei
      4. Die zweite Phase liegt in der Zeit zwischen dem Ende der Blutung und der Ovulation. Jetzt beginnt der Körper mit dem Wiederaufbau von Blut, um den Chong Mai wieder zu füllen. Am Ende dieser Phase ist das Defizit soweit ersetzt, daß es zur Ansammlung von Blutüber schuß kommt, das Maximum ist aber erst am 28. Tag erreicht. Der Ren Mai ist bereits am 14. Tag wieder gefüllt, es kommt zur Ovulation.

      5. Phase drei
      6. Blut wird weiter aufgebaut und der Chong Mai weiter gefüllt. Das wachsende Yin zieht das Qi wieder nach unten. Diese Abwärtsrichtung kann durch einen zu engen Dai Mai und/oder Stagnation besonders des Leber Qi´s, erschwert werden. Aber auch gegenläufiges Magen Qi oder Fülle in der Gallenblasenleitbahn können hinderlich wirken und so den Ablauf des Zyklus stören. Auch die Durchgängigkeit des Bao Mai für das Herz Qi und die Fähigkeit der Lunge, das Qi abzusenken, sind hier wichtig.

      7. Phase vier

      Bis zum 28. Tag ist der Chong Mai wieder in ausreichender Fülle, ebenso der Uterus Das Qi und damit das Yang stehen ebenfalls im Maximum.Das impliziert in dieser Phase eine relativ große Hitze, die zu Unwohlsein in diesem Zeitraum beitragen kann und z.B.auch die Entstehung von Hautproblemen begünstigt. Die vierte Phase endet mit Einsetzen der Menstruation. Die mögliche Verbesserung der Befindlichkeit in dieser Zeit kann somit an der Fähigkeit des Körpers liegen, mit der Blutung auch Hitze und Toxine auszuleiten.

      Mit dem erneuten Überfließen des Uterus schließt sich der Kreis, ein weiterer Zyklus beginnt.

    14. Behandlung enstsprechend dem Zyklus
    15. Es ist sinnvoll, die Therapie einer Patientin mit ihrem Zyklus abzustimmen.

      1. während der Menstruation
      2. Bei einer bekanntermaßen zu starken Menstruationsblutung kann man diese direkt vor oder nach dem Beginn reduzieren. Will man die Blutung forcieren, wählt man ebenfalls diesen Zeitpunkt.

      3. nach der Menstruation
      4. Jetzt sind Blut und Yin am schwächsten. Wenn eine entsprechende Pathologie besteht, wird jetzt Blut und Yin tonisiert.

      5. Ovulationsphase
      6. Die Ovulation wird durch die Stimulation der Nieren Essenz unterstützt. In dieser Phase ist auch eine Tonisierung von Qi und Blut sinnvoll, um diese nicht stagnieren zu lassen.

        Barbara Kirschbaum beschreibt bei Blutstagnation im Uterus die Öffnung des Chong Mai am 14. Zyklustag.

      7. vor der Menstruation

      Das Qi, und speziell das Leber Qi, sind nun besonders aktiv. Bei einer vorliegenden Leber Qi Stagnation muß in dieser Phase das Leber Qi bewegt werden.

    16. Basaltemperatur
    17. Bob Flaws erwähnt in seinem Buch "Schwester Mond" eine interessante Verbindung zwischen westlicher Medizin und TCM bezüglich der Basaltemperatur. Die Basaltemperatur erfährt demnach ihre Veränderung aufgrund des Wechsel von Nieren Yin - und Yang. Dies steuert den Ablauf der vier Zyklusphasen.

    18. Menopause

    Nach Menarche und den Jahren, in denen die Frau menstruiert, kommt es physiologischer Weise ungefähr am Ende des vierten Lebensjahrzentes zur Menopause. Laut den klassischen Schriften kommt es im Alter von 7 x 7 = 49 Jahren zur Austrocknung des Chong Mai. Es wird kein Überfluß an Qi und Blut mehr produziert, da die Essenz der Nieren schwächer wird. Ebenso verhält es sich mit der Milzfunktion, so daß die Grundlagen zur Bildung des Tian Gui nicht mehr ausreichend vorhanden sind.

    Der Eintritt in diese Lebensphase bedeutet aber nicht zwangsläufig eine Verschlechterung des Wohlbefindens. Symptome wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche und Unruhezustände weisen auf bereits bestehende Leerezustände hin.

     

  7. Diagnose
  8. Neben allgemeinen diagnostischen Verfahren wie Beurteilung des Gesichtes, Hautbeschaffen heit, auch besonders der des Abdomens bezüglich wärmeren und kältern Zonen, Feuchtigkeit oder Trockenheit, gilt die besondere Aufmerksamkeit den Parametern, die direkt mit dem Zyklusgeschehen zusammenhängen.

    Um die vorherrschenden Muster bei einer Patientin genau einzukreisen, lassen sich die Disharmonien in ihrem Zyklus wie folgt zuordnen:

    1. Zyklusdauer
    2. Ein regelmäßiger Zyklus dauert ca. 28 Tage. Nur gelegentliche Abweichungen bei sonst stabilen Ablauf sind zu vernachlässigen, ebenso zeitliche Verschiebungen nach der Menarche.

      Die im folgenden aufgeführten Unregelmäßigkeiten sind jedoch als pathologisch zu bewerten.

      1. unregelmäßiger Zyklus
      2. Damit ist ein Zyklus gemeint, dessen Länge ohne erkennbaren Rhythmus wechselt, das heißt er setzt zu früh ein (unter 28 Tage) oder verspätet ( länger als 32 Tage).

        Die Ursache können sein:

        1. Fülle

        - Leber Qi Stagnation. Das Leber Qi fließt nicht geschmeidig, es ist blockiert und erschwert den harmonischen Ablauf des Zyklus.

        2. Leere

        - Schwäche von Milz und Nieren und daraus resultierender Blutmangel.

      3. verfrühte Menses
      4. Die Blutung setzt immer um einige Tage zu früh ein.

        Die Ursache können sein:

        1.Fülle

        - Blut Hitze. Die Hitze treibt das Blut aus den Gefäßen.

        2. Leere

        - Qi Leere. Das Qi kann das Blut nicht in den Gefäßen halten.

         

      5. verspätete Menses

      Die Blutung tritt immer einige Tage zu spät ein und impliziert:

      1. Fülle

      - Blutstagnation. Das Blut kann nicht frei abfließen, z.B. aufgrund von Leber Qi Stagnation.

      - Kälte (Fülle- oder Leerekälte). Kälte blockiert Qi und Blut.

      2. Leere

      - Blutleere. Der Körper braucht länger als 28 Tage, um einen Überschuß an Blut aufzubauen.

    3. Beschaffenheit des Menstruationsblutes
    4. Die regelrechte Menstruation hat einen klar definierten Anfang und eine ebensolches Ende. Die Blutung sollte in den ersten Tagen stärker sein und sich zum Ende hin vermindern. Die Blutungsmenge sollte ungefähr 80 ml insgesamt nicht überschreiten. Das Blut sollte von der Konsistenz her nicht wässrig aber auch nicht dickflüssig sein und keine Koagel enthalten Die Farbe des Blutes ist normalerweise dunkelrot, wobei es am Anfang etwas heller ist, als an den mittleren Tagen.

      Auftretende Pathologien lassen sich anhand von Farbe und Konsistenz des Menstruations blutes einordnen:

      1. blasses Blut
      2. Die blasse bis hellrote Farbe impliziert Blutmangel, ebenso die wässrige Konsistenz des Blutes, die häufig mit dieser Farbe zusammen auftritt.

        - Ist die Blutungsmenge hierbei groß, weist das auf einen zusätzlichen Qi Mangel hin, hierbei kann es auch zu verfrühter Menses und/oder Metorrhagien kommen.

        - Ist die Blutungsmenge klein, steht der Blutmangel im Vordergrund, eventuell mit verspäteter Menses die in Amenorrhoe enden kann.

      3. dunkles Blut
      4. Dunkles bis schwärzliches Blut läßt auf Stagnation schließen. Ist die Stagnation entstanden- aufgrund von Leber Qi Stagnation, dann ist die Blutungsmenge gering, das Blut ist viskös, der Blutfluß unregelmäßig. Das Blut enthält wenig Koagel.

        - Aufgrund von Blutstase oder Kälte, dann ist das Blut sehr dunkel bis schwärzlich,

        - Aufgrund von Hitze, wenn diese bereits das Blut eingedickt hat. Hier sind die Koagel zwar auch dunkel, haben aber ein "frisches Aussehen".

      5. hellrotes Blut
      6. Diese Farbe ist ein Hinweis auf Hitze im Blut. Handelt es sich um Fülle Hitze, ist der Blut verlust hoch.Sie tritt oft in Kombination mit verfrühtem Periodenbeginn und Metorrhagien auf.

        Bei Leere Hitze ist die Blutungsmenge nicht so hoch, die Farbe changiert in ein Scharlachrot.

      7. bräunlich-wässrigerer Menstruationsfluß
      8. Bräunliche-wässrigen Menstruationsfluß verbindet man mit Leere Kälte.

      9. purpurnes Blut
      10. Purpurnes Blut steht im Zusammenhang mit Fülle Kälte, dann auch häufig mit Koageln. Die Konsistenz ist gelantineartig viskös, eventuell mit verlängertem Zyklus und/oder Dysmenorrhe.

        Kleine, dunkle Koagel in hellerem Blut sprechen für Kälte Stase.

      11. Schleimbeimengungen im Menstruationsblut

      Schleim läßt auf Nässe schließen:

      - Weiße Beimengungen sprechen für Akkumolation von Feuchtigkeit.

      - Viköses Menstruationsblut mit gelben Schleimanteilen im Roten spricht für Nässe Hitze,

      - Kommen Koagel hinzu, wird das Muster noch durch Stagnation von Qi und/oder Blut kompliziert.

    5. Geruch des Menstruationsblutes
    6. - Im Falle von Nässe Hitze wird der Geruch stark und faulig sein.

      - Bei Nässe Kälte ist der Geruch fischartig.

      - Ein schwacher, fader Geruch spricht für Kälte.

      - Ein heftiger Geruch impliziert Hitze.

    7. Schmerz im menstruellen Zyklus
    8. Schmerz ist nie physiologisch, er bedeutet immer eine Störung im freien Fluß von Qi und Blut. Eine "gesunde" Periode verläuft symptomfrei, abgesehen von gelegentlichem leichtem Unwohlsein Ganz allgemein bedeutet Schmerz vor und während der Menses Fülle, nach der Menses Leere.

      Der sogenannte "Mittelschmerz" zur Zeit der Ovulation ist ebenfalls nicht physiologisch. Ursache kann laut G. Maciocia Nässe oder Nässe Hitze sein, laut B. Kirschbaum eine Störung im Ren Mai.

      Wird Unterbauchschmerz von der Patientin angeben, muß das untere Abdomen palpiert werden.

      1. Schmerz und Schwellungen
      2. Können Schwellungen getastet werden, werden sie wie folgt differenziert:

        - Ansammlungen von Schleim sind weich und nicht druckschmerzhaft.

        - Schwellungen, die die Lokalisation ändern, verschiebbar und nicht immer vorhanden sind, weisen auf Qi Stagnation hin.

        - Harte Schwellungen, die fix und druckschmerzhaft sind, sprechen für Blutstagnation.

      3. Weitere diagnostische Herangehensweise an Schmerz nach den Ba Gang:
      4. - Fülle: Druck und Berührung sind unangenehm, heftiger Schmerz.

        - Leere : Druck und Massage bessert, der Schmerz ist dumpf.

        - Hitze : kein Bedarf nach Wärme.

        - Kälte : Wärme tut gut (z.B. Bedürfnis nach Wärmflasche), starker , krampfartiger Schmerz.

      5. Chronologische Zuordnung von Unterbauchschmerz
      6. - Vor der Menses: Qi Stagnation oder Blut Stagnation. Wird bei Einsetzen der Menses besser oder verschwindet ganz.

        - Während der Menses: Blutstagnation, wird besser nach dem Abgang von Koageln, Bluthitze, Nässe.

        - Gegen Ende der Menses Qi Mangel.

        - Nach der Menses Blut Leere.

      7. Schmerzqualität, differenziert nach Mustern
      8. - Blutstagnation: fixer, scharfer, stechender Schmerz, bessert sich nach Eintritt der Menses und nach dem Abgang von Koageln.

        - Blutmangel: ziehender Schmerz.

        - Qi Stagnation: der Schmerz kommt und geht, ist diffus, manchmal krampfartig mit Distensions- und Spannungsgefühl.

        - Qi Mangel: dumpfer, ziehender Schmerz.

        - Nässe: zu dem Schmerz gesellt sich ein Gefühl von Schwere.

        - Nässe Hitze: oft im Sakralbereich, verschlimmert sich während der Blutung.

      9. Schmerzlokalisation

Der Menstruationsschmerz liegt hauptsächlich im unteren Abdomen mit Ausstrahlung in den Sakralbereich, die Hüften und die Oberschenkel. Je nach Lokalisation können Zuordnungen getroffen werden.

- Der Bereich zwischen Bauchnabel und Symphyse wird Niere und Ren Mai zugeordet.

- Sakralbereich, oder vom unteren Abdomen dorthin ausstrahlend wird Nieren Leere zugeordnet.

- Die seitlichen Anteile des unteren Abdomen werden Leberleitbahn und Chong Mai zugeordnet.

- Vom unteren Abdomen in Richtung Brust ausgehend, mit Engegefühl, wird dem Chong Mai zugeordnet.

- Dai Mai Pathologien:

  1. Vom Rücken ausstrahlend Richtung unteres Abdomen spricht für Leere des Dai Mai.
  2. Vom unteren Abdomen Richtung Rücken ausstrahlend spricht für Fülle des Dai Mai, be-sonders für Nässe.
  3. Schmerzen um den Bauchnabel und Schmerzen, die vom Rücken ind die Oberschenkelziehen sprechen für Disharmonien im Dai Mai.

- Der Yin Qiao Mai versorgt in seinem Verlauf Genitalien und Unterbauch, er verteilt unter anderem das Yin. Akkumolationen von Yin, wie Stagnation von Schleim und Blut, führen zur Fülle im Yin Qiao Mai. Es kommt zu einseitigen abdominellen Schmerzen mit Distensions gefühl.

- Einseitige Schmerzen mit Distension sprechen aber auch für Beteiligung der Leberleitbahn, besonders wenn der Schmerz mit Übelkeit einhergeht (via Cheng Zyklus dringt Holz in die Erde ein). Auch Spannungsgefühl und Schmerzen in den äußeren Genitalien sprechen für die Leberleitbahn, da sie die äußeren Genitalien versorgt.

      1. Kopfschmerzen

Kopfschmerzen, die im Kontext mit der Menses auftreten, lassen sich nach dem Zeitpunkt des Auftretens unterscheiden.

- Kopfschmerzen vor Eintritt der Blutung sprechen für Stagnation von Qi und/oder Blut.

- Kopfschmerzen während der Menses sprechen für aufsteigendes Leber Yang.

- Kopfschmerzen nach der Blutung sprechen für Blut Leere.

 

    1. Zungendiagnose
    2. Ich möchte hier nur die speziell gynäkologischen Aspekte der Zungendiagnose herausstellen.

      Der Uterus, inclusive Tuben und Ovarien, ist der Zungenwurzel zugeordent, die den UE dar stellt. Hier spiegeln sich also nicht nur oben genannte Organe, sondern auch die Därme sowie Niere und Blase wieder Ein häufiges Bild zeigt einen dicken gelben Belag mit roten Punkten an der Zungenwurzel, hier handelt es sich um feuchte Hitze im UE.

      Da der Zustand der Leber, und besonders des Leber Blutes, mit dem Uterus in direktem, engen Zusammenhang stehen, ist es angezeigt, die der Leber entsprechenden Arreale genau zu betrachten. Leber Blut Mangel, der schnell zu Hitze im Leber Blut führen kann, wird >an den Zungenrändern sichtbar. Beides kann die Menstruation stören. Auch eine Blutstagnation im Uterus kann sich an den Rändern der Zunge zeigen, wenn stagnierendes Leber Blut die Ursache ist.

      Das Arreal zwischen Zungenspitze und Zentrum ist an den Rändern der weiblichen Brust zugeordnet. Hier sind purpurne Verfärbungen kritisch, da sie auf Brustkrebs hinweisen können. Dies gilt besonders, wenn die ganze Zunge einen dicken, gelben und trockenen Belag aufweist, was toxische Hitze impliziert.

      Gestaute Unterzungenvenen deuten auf Blutstagnation hin. Dieses Bild zeigt sich auch bei Blutstagnation im Chong Mai, eventuell verbunden mit schlüpfrigem Puls.

    3. Pulsdiagnose
    4. Der normale Puls ist in der Relation zur Körpergröße und zum Geschlecht zu sehen. Der weibliche Puls ist etwas schwächer als der männliche und sollte an der rechten Seite kräfiger sein als links. Die Chi Pulse sollen laut den klassischen Schriften bei Frauen stärker als die Guan und Cun Pulse sein. Dies trifft auf die modernen Frauen kaum noch zu, man findet sogar eher genau das Gegenteil, nämlich besonders schwache Pulse an den Chi Taststellen.

      1. Uteruspulse
      2. G. Maciocia sieht es klinisch bestätigt, daß das proximale Ende der linken Chi Pulstaststelle dem Uterus zuzuordenen ist.

        Ist der Puls an dieser Stelle

        - leer (xu) spricht dies für Schwäche von Nieren und/oder Blut mit Leere im Uterus,

        - rauh (se) spricht für Blutstagnation im Uterus,

        - drahtig (jin) spricht für Kälte im Uterus.

      3. Menstruationspulse
      4. - Vor und während der Menses ist die linke, das heißt die Yin Seite, voll (shi) und schlüpfrig

        (hua).

      5. Schwangerschaftspulse
      6. -Während der Schwangerschaft sind die Chi Pulse schlüpfrig (hua).

        - Der Leber Puls ist groß (da)

        - Der Lungen Puls ist klein (xiao)

        - Der Herz Puls ist überflutend (hong).

        Es gibt bezüglich des Schwangerschaftspulses noch diverse andere Beschreibungen, z. B. sagt B. Flaws zu diesem Thema ganz simpel: "Der Puls in der Schwangerschaft ist schlüpfrig und etwas beschleunigt."

         

      7. Pulsbilder bei Menstruationsstörungen
      8. - Der Puls ist fadenförmig (xi) und gespannt (xian) bei Butmangel und Leber Qi Disharmonie.

        - Der Puls ist rauh (se) und eventuell fadenförmig (xi) bei Blutstagnation.

        - Der Puls ist tief (chen) und weich (ru) bei Nässe.

      9. Pulsqualtitäten, die auf Störungen im Ren Mai hinweisen
      10. Der Ren Mai ist in bezug auf den Zyklus dem Qi zugeordnet. Er spiegelt sich laut G. Maciocia in den Cun Taststellen wieder.

        - leer (xu)

        - fadenförmig (xi)

        - kurz (duan) sein.

        Abdominelle Schwellungen kann ein Exzesspuls anzeigen, der über die Cun Position hinausgeht. Er ist länger als normal und fadenförmig (xi ).

      11. Pulsqualitäten, die auf Störungen im Chong Mai hinweisen
      12. Der Chong Mai ist dem Blut zugeordnet, seine Pathologie ist hauptsächlich Blutstagnation.

        - Ein tiefer (chen) und fester (lao) Puls an allen Positionen, besonders aber an der Lungen Pulsstelle weist auf Störungen im Chong Mai hin, ebenso ein schlüpfriger (hua) Puls und voller (shi) Puls.

      13. Pulsqualitäten,die auf Störungen im Dai Mai hinweisen
      14. Drahtige (jin) Pulse an den Guan Positionen rechts und links lassen an Disharmonien im Dai Mai denken.

      15. Pulsqualitäten, die auf Störungen im Yin Qiao Mai, sowie Yin u. Yang Wei-Mai hinweisen

Drahtige (jin) Pulse and beiden Chi Positionen weisen auf Disharmonien in den oben ge nannten außerordentlichen Gefäßen hin.

 

  1. Pathophysiologie
  2. Die beiden häufigsten Muster, PMS und Dysmenorrhe, stelle ich ausführlich vor.

     

    1. Praemenstruelles Syndrom PMS
    2. Der Begriff "praemenstruelles Syndrom", kurz PMS, faßt eine Summe von Befindlichkeitsstörungen zusammen, die hauptsächlich in der zweiten Zyklushälfte auftreten.Sie sind ganz unterschiedlich in Dauer und Intensität und lassen sich nach physischen und psychischen Aspekten einteilen. Zu den Schwankungen im Bereich des seelischen Gleichgewichts gehören Reizbarkeit, Aggressivität, aber auch Depressionen und Traurigkeit, Ängstlichkeit, Konzentrationsmangel, Schlafstörungen und Störungen der Libido.

      Auf der körperlichen Ebene manifestieren sich Symptome wie Brustspannungen, Kopfschmerz,

      1. Fülle Muster
        1. Leber Qi Stagnation
        2. Bei reiner Leber Qi Stagnation, deren Ursachen in Bereichen wie Streß, angespannter häuslicher - oder Arbeitssituation liegen, und die Auswirkungen sich noch auf die Leber beschränken, findet man folgende Symptome:

          Das Einsetzen der Menses ist oft schmerzhaft und unregelmäßig, die Blutung enthält Koagel.

          Im psychischen Bereich können Unruhe, Gereiztheit, Müdigkeit, Depression und Antriebs armut auftreten.

          Zunge

          Sie kann unauffällig sein, bei schwerem Erscheinungsbild können die Ränder aufgerollt und rot sein.

          Puls

          Der Puls ist saitenförmig (xian) besonders an der linken Guan Stelle.

          Behandlungsprinzip

          - Die Leber entspannen, das Leber Qi bewegen.

          - Die Qi Stagnation lösen.

          - Den Geist beruhigen.

           

          Therapie

          - Gb 41 reguliert den Dai Mai, hat spezifische Wirkung auf die Brüste,

          reguliert das Leber Qi, bei abdominellen Spannungen.

          - Pc 6 reguliert das Magen Qi, bei Würgereiz, Übelkeit und Erbrechen, wirkt auf das untere Abdomen, entspannt Thorax und Hypochondrium, beruhigt den Geist, lindert Schmerz.

          - Ren 17 bewegt das Qi im OE, (besonders + Pc 6), dieser Punkt soll nicht sediert werden.

          - Le 3 besänftigt die Leber, berichtigt das Qi (besonders + Ren 6), löst Stagnation, bewegt das Blut, beruhigt den Geist

          - Gb 34 löst Stauungen in Leber - und Gallenblasenleitbahn, wirkt spasmolytisch, besänftigt gegenläufiges Qi, besonders Magen Qi, wirkt im Hypochondrium, glättet das Leber Qi.

          - 3E 6 beseitigt Leber Qi Stagnation (+ Gb 34), wirkt besonders auf Hypo chondrium und Flanken, reguliert das Qi , löst Stasen.

          Zeitpunkt der Therapie

          Je nach Auftreten der Symptome kann die Behandlung schon direkt nach der Ovulation einsetzen , auch als Prophylaxe, oder praemenstruell.

           

        3. Schleimfeuer in der Leber

        Anhaltende Leber Qi Stagnation führt zu Hitze, die später zu Leberfeuer werden kann. Holz überwältigt die Erde und führt zu Disharmonien von Milz und Magen. Die Aufnahme der Flüssigkeiten und der Nahrung, sowie deren Verarbeitung und Transport sind beeinträchtigt Es kommt zur Ansammlung von Nässe, deren Akkumolation läßt Schleim entstehen. Das Leberfeuer reißt den Schleim mit nach oben und dieser blockiert die Öffnungen von Herz und Gehirn. Daraus resultiert Agitiertheit, Aggression, sogar manische Zustände können sich manifestieren. Dieses Bild wird komplettiert durch ein rotes Gesicht, rote Augen, Enge und Schwere im Thorax und geschwollenen Brüsten.

        Zunge

        Die Zunge ist rot mit noch stärker geröteten Rändern, der Belag ist dick, gelb und schmierig.

        Puls

        Der Puls ist schlüpfrig (hua), schnell (shu), eventuell überflutend (hong).

        Behandlungsprinzip

        - Feuer und Schleim ausleiten.

        - Den Geist beruhigen.

        Therapie

        - Schleim lösen Mg 40, Mi 6,9, Bl 20, Ren 12

        - Leber Feuer kühlen Le 2

        - Hitze kühlen Di 11

        - Geist beruhigen Mg 8 und Du 24

         

      2. Leere Muster
        1. Leber Qi Stagnation aufgrund von Leber Blut Mangel
        2. Hier sind die Qi Stagnationszeichen nicht so ausgeprägt wie bei Leber Qi Stagnation aufgrund von Fülle. Sie sind kombiniert mit Leber Blut Mangel Zeichen, als da sind:

          Weinerlichkeit, Depression, schwache Blutung, Schlafstörungen, Schwindel, Gedächtnis störungen, mouches volantes, Taubheitsgefühl.

          Zunge

          Die Zunge ist blaß oder weist blasse Ränder auf, sie kann trocken sein.

          Puls

          Der Puls ist fadenförmig, fein (xi), eventuell rauh (se) und gespannt (xian).

          Behandlungsprinzip

          - Das Leber Qi bewegen.

          - Das Leber Blut aufbauen.

          Therapie

          - Leber Blut nähren Ren 4, Le 8, Bl 18 +Bl 17,

          - Leber Qi bewegen Ren 6, Le 3, Gb 34

          -eventuell den Ren Mai öffnen, um Qi zu bewegen.

           

        3. Leber Qi Stagnation und Nieren Yin Mangel
        4. Da Yin Leere zu Leber Qi Stagnation führen kann, können bei diesem Muster die Symptome der Leber Qi Stagnation sowie vor als auch nach der Menses auftreten. Hinzu kommen Yin Mangel Zeichen wie Hitze der fünf Flächen, Schlafstörungen, Nachtschweiß, trockener Mund und Kehle, Kreuzschmerzen, Verstopfung, dunkler Urin, Durst, Scheitelkopfschmerz.

          Ein Mangel an Nieren Yin wird auch zu Yin Mangel der Leber führen.

          Zunge

          Die Zunge ist bei diesem Muster rot und belaglos.

          Puls

          Der Puls ist leer (xu) und fadenförmig (xi).

          Behandlungsprinzip

          - Das Nieren Yin nähren.

          - Das Leber Qi bewegen.

          Therapie

          - Nieren Yin tonisieren Ni 3, 6, 9, 10, Mi 6

          - Leber Qi bewegen Le 3, Gb 34, Ren 6

        5. Milz- und Nieren Yang Mangel

      Nieren Yang Mangel führt zu Milz Yang Mangel . Außerdem kann die Niere die Leber nicht ausreichend mit Yang versorgen, so daß das Leber Qi stagniert. Daraus ergibt sich eine Mischung aus folgenden Symptomen:

      Abdominelle Distension, gespannte Brüste, depressiver Verstimmungszustand mit Weinerlichkeit, Antriebsarmut, Schwindel, Oedeme, heller Urin mit häufigem Wasserlassen,

      Zunge

      Die Zunge ist blaß und geschwollen.

      Puls

      Der Puls ist tief (chen), schwach (xu).

      Behandlungsprinzip

      - Das Yang tonisieren.

      - Das Qi bewegen.

      Therapie

      - Yang tonisieren mit Moxa. Bl 20, 23, Du 4, Ren 6

      Ni 7, Ni 3, Bl 26

      - Qi bewegen Le 3

    3. Dysmenorrhoe
    4. Diese Komplikation gehört zu den häufigsten Beschwerden in bezug auf Menstruations störungen. Auch hier können die zugrunde liegenden Muster nach Fülle und Leere einge teilt werden.

      1. Fülle Muster
      2. Ist Fülle die Ursache für Dysmenorrhoe, treten die Schmerzen kurz vor oder währen der ersten 1- 2 Blutungstage auf.

         

        1. Qi Stagnation
        2. Die Schmerzen sind oft krampfartig und treten im unteren Abdomen auf, verbunden mit starker Distension und Blähungen. PMS Zeichen, verzögerter Periodenbeginn können ebenso eine Rolle spielen wie dunkles Blut mit kleineren, gleichfarbigen Koageln.

          Zunge

          Sie ist unauffällig oder hat leicht gerötete Ränder.

          Puls

          Der Puls ist saitenförmig (xian)

          Behandlungsprinzip

          - Das Qi bewegen.

          - Das Blut bewegen.

          - Den Schmerz stoppen.

          Therapie

          - Qi bewegen Le 3, Le 6, Gb 34, Ren 6

          - Blut bewegen und Schmerz stoppen Mi 8 "Uteruspunkt" + Di 4, Mi 10, Pc 6

          - Falls die Qi Stagnation so heftig ist , daß Blutstagnation mit im Vordergrund steht, kann man erwägen, den Chong Mai zu öffnen.

           

        3. Blutstagnation
        4. Oft auf dem Boden einer Qi Stagnation enstandenes Disharmoniemuster. Der Schmerz ist hier intensiv, stechend und fixiert. Er tritt kurz vor und während der Menses auf und wird nach dem Abgang von Koageln besser.

          Zunge

          Der Zungenkörper ist purpurn, die Unterzungenvenen sind gestaut.

          Puls

          Der Puls ist rauh (se) und gespannt (xian)

          Behandlungsprinzip

          - Das Blut bewegen.

          - Die Stase auflösen.

          - Den Schmerz beenden.

          Therapie

          neben den unter 5.2.1.1 genannten Punkten kommen solche in Frage wie

          - Mi 10 und Bl 17 unterstützen das Blut

          - Mg 29 reguliert Blut im Uterus, löst Blut Stagnation

          - Mg 30 reguliert Chong Mai und Blut

          - Ni 14 Punkt auf dem Chong Mai, macht ihn durchgängig

          - Ren 4 stärkt das Blut im Uterus

          - Bl 6o bewegt das Blut

          -eventuell am 14. Zyklustag den Chong Mai öffnen.

        5. Blutstagnation durch Kälte
        6. Dieses Muster ist gekennzeichnet durch starke, krampfartige Schmerzen und Kältegefühl im unteren Abdomen. Wärme verbessert das Befinden, während Druck eine Verschlimmerung herbeiführt.

          Zunge

          Die Zunge ist blaß bis bläulich oder bläulich-purpurn.

          Puls

          Der Puls ist tief (chen), langsam (chi) und drahtig (jin).

          Behandlungsprinzip

          - Den Uterus erwärmen.

          - Die Kälte ausleiten.

          - Das Blut aktivieren.

          - Schmerz lindern

           

          Therapie

          - Uterus wärmen und Kälte ausleiten Moxa auf Du 4, Ren 4,6,

          Mg 36, tonisiert Qi und vertreibt Kälte

          Mg 28, vertreibt Kälte aus dem Uterus

          - Blut bewegen Mi 6, 8, 10, Bl 17

          - Schmerz lindern Di 4, Le 3

          - eventuell den Ren Mai öffnen

        7. Stase durch Nässe Hitze
        8. Die Schmerzen treten vor und während der Periode auf, es kann auch zu Mittelschmerz kommen. Die Blutung ist viskös und stark. Sie ist durchsetzt mit gelben oder gelb-rotem Schleim und von starkem, fauligen Geruch.Weiterhin sprechen für dieses Muster Symptome wie Unruhe, Schmerzen im Epigastrium, dunkler Urin, Hitzegefühl, Gefühl von Wundsein im LWS- und Sakrumbereich.

          Zunge

          Die Zunge ist rot mit dickem, schmierigem Belag.

          Puls

          Der Puls ist schnell (shu) und schlüpfrig (hua).

          Behandlungsprinzip

          - Die Hitze ausleiten.

          - Die Nässe ausleiten.

          - Die Stase lösen.

          Therapie

          - bei feuchter Hitze im UE Mg 28, Ren 3, Mi 9, Mi 6, bewegt zusätzlich noch das Blut

          - Umwandlung von Feuchtigkeit Bl 22, Shu Punkt des 3E

          - Blut kühlen Ni 2 + Le 3, Mi 10 , Di 11, Bl 40

        9. Leber Qi Stagnation wird zu Leber Feuer

        Dieses Muster ist durch heftige Symptome gekennzeichnet, besonders auch auf der emotionalen Ebene. Erregbarkeit, Wutausbrüche, aber auch starke Angstzustände können ebenso auftreten wie Schlafstörungen, Alpträume und Schwindel. Hinzu kommen weitere Hitzezeichen wie ein rotes Gesicht, ständiger, bitterer Mundgeschmack, Durst, Opstipation mit trockenem Stuhl und spärlicher, dunkler Urin. Das Menstruationsblut ist dunkel, eventuell mit Koageln. Die Blutung ist stark. Zu den oben genannten Symptomen kommen noch PMS Zeichen und Schmerzen vor und während der Blutung.

        Zunge

        Die Zunge ist rot, die Ränder sind möglicherweise noch stärker gerötet, gelber Belag.

        Puls

        Der Puls ist schnell (shu), gespannt (xian) und voll (shi).

        Behandlungsprinzip

        - Das Leber Qi regulieren.

        - Das Feuer ausleiten.

        - Die Schmerzen mildern.

         

        Therapie

        - Le 2 eleminiert Leber Feuer

        - Di 11 eleminiert Hitze

        - Le 3 reguliert Leber Qi

        - Ni 14 bewegt Qi und Blut, Le 3 + Ni 14 harmonisieren den Chong Mai

        - Gb 13 beruhigt den Geist bei aufsteigendem Leber Yang

        - Ren 6 + Gb 34 bewegen Qi im unteren Abdomen

      3. Leere Muster
        1. Mangel an Qi und Blut
        2. Neben den allgemeinen Zeichen von Qi- und Blut Mangel wie blasser, fahler Teint, Müdigkeit, Schwindel, schnelle Erschöpfbarkeit, Dyspnoe und spontanen Schweißausbrüchen, zeigen sich in bezug auf die Menses folgende Symptome:

          Das Menstruationsblut ist blaß und wässrig, der Blutfluß ist entweder sehr stark oder ganz gering. Es kommt im unteren Abdomen zu leichten Schmerzen während oder nach der Blutung, und zu schweren, ziehenden Schmerzen im Perineum.

          Zunge

          Die Zunge ist blaß, möglicherweise sind Ränder im mittleren Bereich geschwollen und haben Zahneindrücke.

           

          Puls

          Der Puls ist leer (xu), fadenförmig (xi), eventuell rauh (se).

          Behandlungsprinzip

          - Die Milz unterstützen.

          - Das Qi und Blut aufbauen.

          - Die Schmerzen lindern.

          Therapie

          - Milz tonisieren, Qi und Blut aufbauen Bl 20, Ren 4, 6 , Mg 36 alle eventuell moxen

          Le 8, Mi 3,6,10, Ren 12

          - Schmerz lindern Mi 8 + Di 4

          Bl 32 + Bl 54, unterstützen das Blut, haben spez.

          Beziehungen zu den Genitalien, bei Menses Schmerz im Sakrumbereich

        3. Yang Mangel und Blutleere

      Dieses Muster bedeutet auch Kälte Leere im Uterus. Hier findet man besonders die Symptome von Milz Yang Mangel wie Völlegefühl und Distension des Abdomens nach dem Essen, mangelnden Appetit, schwache Muskeln, Oedemneigung, Kältegefühl, besonders der Extremitäten und lose Stühle mit unverdauten Nahrungsanteilen Es kommt zu dumpfen Schmerzen während und besonders nach der Blutung mit Verlangen nach Wärme und Druck.. Außerdem tritt Schwäche und Kältegefühl im Rücken auf. Die Blutung ist schwach und blaß-bräunlich, zudem von wässriger Konsistenz.

       

      Zunge

      Die Zunge ist blaß, geschwollen und naß.

      Puls

      Der Puls ist tief (chen), langsam (chi) und fadenförmig (xi).

      Behandlungsprinzip

      - Das Yang erwärmen.

      - Die Milz tonisieren.

      - Das Blut aufbauen.

      Therapie

      Die Auswahl der Punkte gleicht der unter 5.2.2.1, aber bei diesem Muster kommt Moxa verstärkt zum Einsatz.

      - Mg 28 wandelt Feuchtigkeit um, stützt die Milz, reguliert die Menses, bei Kälte im Uterus.

       

      Die folgenden Muster stelle ich als kurze Zusammenfassung vor.

    5. Amenorrhe
    6. Bei diesem Muster muß vor einer Behandlung immer erst die Möglichkeit einer Schwangerschaft ausgeschlossen werden, besonders wenn vorher ein regelmäßiger Zyklus bestand.

      Amenorrhe bedeutet entweder eine Blockierung im Blutfluß oder ein Mangel an Blut Mangel impliziert entweder einen zu großen Verbrauch an Blut oder unzureichende Produktion, hier sind diverse Muster als Ursache denkbar.

      1. Leere Muster
      2. Bei Leere Mustern kommt es zur langsam versiegenden Blutung.

        1. Leber und Nieren Leere
        2. Diese Pathologie tritt eher bei jungen Frauen auf, sie kann sogar zu primärer Amenorrhoe führen. Ebenso ist eine spärliche Menstruation denkbar, die in Amenorrhoe endet. Ren Mai und Chong Mai werden nicht gefüllt, es kann nicht zur Blutung kommen.

        3. Milz und Nieren Yang Mangel
        4. Leber und Nieren Yin Mangel
        5. Dieses Muster ist eher bei älteren Frauen zu finden, bei denen die Essenz erschöpft ist.

           

        6. Lungen Yin und Blut Mangel
        7. Dies ist keine häufige Ursache für Amenorrhoe, kann aber bei starkem Kummer und Trauer eine Rolle spielen. Starke Emotionen führen zu Hitze und diese verbraucht JinYe. JinYe und Blut haben die gleiche Wurzel und so kann es zu Blut Leere kommen.

        8. Herz und Nieren Yin Mangel
        9. Hier ist die spezielle Verbindung zwischen Herz und Uterus via Bao Mai wichtig. Bei emotionalen Problemen, die das Herz Blut schädigen und das Herz Qi verknoten, kann der Bao Mai verstopfen, das Tian Gui erreicht den Uterus nicht.

        10. Nieren Yang Mangel

        Durch Mangel an Essenz und Blut wird der Chong Mai nicht gefüllt und der Fluß des Qi im Ren Mai stagniert.

      3. Fülle Muster
      4. Bei Fülle Mustern kommt es zu plötzlich ausbleibender Blutung

        1. Stagnation von Qi und Blut
        2. Nässe und Kälte blockieren den Fluß von Qi und Blut im Ren Mai und Chong Mai
        3. Nässe Hitze blockiert die Gefäße
        4. Hier kann die Öffnung des Dai Mai indiziert sein.

        5. Iatrogen

      Die Pille kann zu Blutstagnation und/oder Blutleere führen und so zur Amenorrhoe.

    7. Zu früh einsetzende Menstruation
    8. Dieses Problem führt auf längere Sicht gesehen zu vermehrten Menstruationen und damit zu einem höheren Blutverlust. Die Zyklusverkürzung beträgt nach der klassischen Definition ungefähr neun Tage, es kommen natürlich auch andere Intervalle vor. Wichtig ist das mehrmalige Auftreten in Folge Als Auslöser gelten hauptsächlich Hitze Muster.

      1. Fülle Muster
        1. Fülle Hitze
        2. Durch äußere pathogene Faktoren oder Leber Feuer kann Fülle Hitze entstehen, die Blutungsmenge ist groß, das Blut ist von dunkelroter Farbe und enthält Koageln.Wenn das Blut bereits sehr geschädigt ist, kann die Menge auch sehr klein sein, die Farbe sehr dunkel.

          Es ist auch möglich, daß die Farbe des Blutes hellrot ist.

        3. Schleim Hitze
        4. Hierbei kommt es zu starker bis mäßig starker Blutung von visköser Qualität.

           

        5. Blutstagnation

        Durch die Stagnation wird das Blut aus den Gefäßen gepreßt. Das Menstruationsblut ist dunkel und enthält viele, große Koagel.

      2. Leere Muster
        1. Leere Hitze
        2. Bei diesem Muster wird die Blutung schwach oder sehr stark sein. Sie ist hell- bis scharlachrot.

        3. Nieren Qi Mangel

      Das Nieren-Qi kann den Chong Mai nicht mehr festigen. Die Blutung kann normal sein.

    9. Verspätet einsetzende Menstruation
    10. Hier ist eine Blutung gemeint, die um den 35. Zyklustag herum einsetzt. Wie auch bei Amenorrhoe ist eine mögliche Schwangerschaft in Betracht zu ziehen. Verspätete Menstruationen können in Amenorrhoe enden, die zugrundeliegenden Muster sind ähnlich. Sie haben ihre Wurzel in Fülle - oder Leere Zuständen.

      1. Fülle Muster
        1. Qi Stagnation
        2. Die Blutung ist schwach, kommt schwer durch und kann Koagel enthalten. Die Farbe des Blutes ist dunkel.

        3. Fülle Kälte im Uterus
        4. Die Blutung ist spärlich und klumpig, die Blutfarbe ist dunkel.

        5. Blutstagnation
        6. Hier kommt es zu sehr dunkler Blutung mit vielen, großen Koageln.

        7. Obstruktion durch Schleim

        Die Blutung ist spärlich und sehr viskös.

      2. Leere Muster
        1. Leere Kälte
        2. Es kommt zu schwacher Blutung, die kleine dunkle Klümpchen enthält.

        3. Blut Leere
        4. Die Blutung ist schwach, hell und wässrig, es finden sich keine Koagel.

        5. Nieren Yang Mangel

      Es kommt zu spärlicher, blasser Blutung.

    11. Unregelmäßige Menstruation
    12. Auch bei diesem Muster sind die Ursachen hauptsächlich bei den Organsystemen von Leber, Milz und Nieren zu suchen. Sie führen zu Disharmonien in Chong Mai und Ren Mai, der Zyklus verläuft arrhythmisch.

      Fülle Muster

        1. Leber Qi Stagnation

        Bei reiner Leber Qi Stagnation kommt es zu verspäteter Menses mit dunklem, klumpigen Blut.

      1. Leere Muster
        1. Milz Qi Leere
        2. Der hierbei auftretende Blut Mangel schwächt den Chong Mai, die Menses ist verspätet, spärlich, blaß und wässrig.

          Kann das Milz Qi das Blut nicht in den Gefäßen halten, wird die Menses zu früh eintreten.

          Sie kann dann stark sein, aber auch spärlich und ohne definiertes Ende in Schmierblutungen >übergehen.

        3. Nieren Muster

      Bei Nieren Qi - , Yin - und Yang Mangel sind Ren Mai und Chong Mai nicht gefestigt.

      Der Zyklus ist unregelmäßig und die Blutung spärlich. Bei Qi - und Yang Mangel ist die Farbe blaß, bei Yin Mangel hellrot.

    13. Schwache Blutung
    14. Eine schwache Blutung, die z. B. im Vorfeld der Menopause auftreten kann, ist durch eine verkürzte Blutungsdauer von ungefähr zwei Tagen gekennzeichnet. Sie kann mit einem verlängerten Zyklus einhergehen und in Amenorrhoe enden.

       

      1. Fülle Muster
        1. Blutstagnation
        2. Hier wird die Blutung dunkel und klumpig sein.Sie kann auch aussetzen.

        3. Obstruktion durch Schleim
        4. Die Blutung ist viskös und kann unterbrochen sein.

        5. Stagnation durch Kälte

        Der freie Fluß von Qi und Blut wird blockiert. Die Blutung ist dunkel und kann klumpig sein.

         

      2. Leere Muster
        1. Blut Mangel
        2. Hauptsächlich Milz Qi - und Leber Blut Mangel führen zu Blutmangel und damit zu schwacher Blutung.

        3. Niere Leere

      Nieren Yin Mangel führt zu schwacher, hellroter Blutung, Nieren Yang Mangel zu schwacher Blutung von blaßer Farbe.

    15. Starke Blutung
    16. Starke Blutungen sind durch einen Blutverlust gekennezeichnet, der pro Zyklus über 80 ml liegt. Die Dauer der Menses kann dabei normal sein, das heißt 5 - 7 Tage. Sie beginnt aber gewöhnlich mit plötzlich und heftig einsetzender Blutung. Die Ursachen können Fülle- oder Leere Muster sein, aber auch Traumata.

      1. Fülle Muster
        1. Blutstagnation
        2. Eine Blockierung von Ren Mai und besonders Chong Mai kann dazu führen, daß neu ge bildetes Blut nicht aufgenommen und gespeichert werden kann. Dieser Umstand kann zu heftiger Blutung führen, diese wäre dann dunkel und klumpig.

        3. Hitze im Blut

        Hierbei handelt es sich meistens um Hitze, die aus stagnierendem Leber Qi entsteht, und das Blut aus den Gefäßen treibt. Die Blutung ist hellrot oder dunkel.

      2. Leere Muster
        1. Qi Mangel

        Das Herz regiert das Blut, die Milz hält es in den Gefäßen, daher sind besonders diese beiden Organe bei Qi Mangel für eine starke Blutung verantwortlich. Die Blutung ist blaß und wässrig.

      3. Traumata
        1. sexuelle Aktivitäten
        2. Übermäßige sexuelle Aktivität, besonders während der Menses, kann zur Verletzung des Ren Mai und besonders des Chong Mai führen. Hier muß auch sexueller Mißbrauch und Vergewaltigung genannt werden.

        3. Gewalteinwirkung auf das Becken
        4. Die Einwirkung stumpfer oder spitzer Gewalt auf das Becken verletzen den Chong Mai und können so zu starker Mensesblutung führen.

        5. Iatrogen verursachte Traumata

      Hierzu zählen chirurgische Eingriffe im unteren Abdomen. Aborte, Interruptionen und Sterilisationen können zu Blutstagnationen oder direkten Verletzung von Ren Mai und Chong Mai führen und somit zu exzessiven Blutungen.

    17. Metorrhagie
    18. Metorrhagien sind uterine Blutungen, die nicht zur normalen Menstruationszeit auftreten. Sie können sich aus einer verlängerten Menstruationsblutung entwickeln oder während des Zyklus auftreten. Die Blutung kann stark und überflutend sein oder über eine ständige Schmierblutung nicht hinausgehen.

      Die zugrunde liegende Störung kann ein Fülle - oder Leere Muster sein. Wie bei allen Pathologien des Zyklus werden Ren Mai und Chong Mai dabei in ihrer Steuerfunktion beeinträchtigt.

      1. Fülle Muster
        1. Fülle Hitze des Blutes
        2. Massiv einsetzende Blutung mit großen Mengen von hell- oder dunkelrotem Blut mit Koageln.

        3. Leber Qi Stagnation wird zu Hitze
        4. Plötzlich beginnende Blutung mit unterschiedlichen großen Mengen dunklen Blutes mit vielen Koageln.

        5. Schleim Hitze
        6. Wenn bei diesem Muster Schleim überwiegt kommt es zu visköser Blutung. Bei im Vorder grund stehender Hitze setzt die Blutung heftiger ein und die Menge des viskösen Blutes ist größer.

        7. Blutstagnation

        Bei Blutstagnation ist der Blutfluß nicht gleichmäßig. Die Blutungsintensität hat ein Spektrum von schwallartig bis tröpfelnd. Das Blut ist dunkel und klumpig.

      2. Leere Muster
        1. Leere Hitze des Blutes
        2. Die Blutung setzt plötzlich ein und tröpfelt noch lange nach. Das Blut ist hellrot und wässrig.

        3. Milz Qi Mangel
        4. Die Blutung beginnt kräftig, um dann nachzulassen. Sie wird zur Schmierblutung, die ausetzen kann. Der erneute Blutungsbeginn kann schwach sein, aber auch schwallartig.

        5. Nieren Leere

      Bei Nieren Yang Mangel ist die Blutung blaß und wässrig, es ist mehr eine Schmierblutung.

      Die Blutung bei Nieren Yin Mangel ist hellrot und ebenfalls wässrig.

    19. Therapie von Ren Mai und Chong Mai
    20. Ich möchte an dieser Stelle noch einmal die Aufmerksamkeit auf die Einbeziehung der außerordentlichen Gefäße, und hier besonders von Ren Mai und Chong Mai, in die Therapie von Menstruationserkrankungen legen.

      Bei den Yin Mangel Mustern wird der Ren Mai mittherapiert, um das Yin zu stärken. Er ist außerdem bei der Therapie von Qi Stagnation angezeigt. Hier können sich, im Zusammspiel mit anderen Mustern, Eierstockszysten bilden. Diese Erkrankungen durch Ansammlung von

      Schleim habe ich in meiner Arbeit nicht behandelt.

      Der Chong Mai muß bei den Leere Mustern gefestigt und bei den Fülle Mustern reguliert werden.

    21. Musterkombinationen
    22. Bei allen Mustern, die als Auslöser der genannten Menstruationsstörungen in Frage kommen,

    23. Iatrogen induzierte Pathologien
    24. Abschließend noch einmal ein Hinweis auf die Disharmonien, die durch Behandlung mittels

      westlicher Schulmedizin ausgelöst werden können.

      1. Kontrazeptiva
      2. Hier ist an erster Stelle die "Pille" zu nennen. Autoren wie B. Flaws und G. Maciocia machen sie für Blutstagnation und Blutmangel verantwortlich. Eine Dozentin des Ausbildungszentrum Nord, Ch. Bodenschatz - Li, erklärt das Wohlbe finden der meisten Patientinnen während der Einnahme mit einer Ansammlung von Feuchtigkeit durch die Pille in den Leitbahnen. Nach Absetzen des Hormonpräparates fällt dieser "Blutersatz" weg. Die Defizienzzeichen treten nun deutlich zu Tage.

        Die Spirale blockiert und verletzt den Chong Mai. Das Ergebnis ist Blutstagnation und/oder massive Regelblutung und Metorrhagien.

      3. chirurgische Eingriffe

Operationen im unteren Abdomen führen ganz allgemein zu Stagnation von Qi und Blut, sowie einer Verletzung des Chong Mai Hier sind als besonders häufige Eingriffe Interruptio, Abrasio und Sterilisatio via Laparoskopie zu nennen. Letztere führt schon aufgrund der gewählten Einstichstellen zu Problemen, sie liegen auf dem Ren Mai. Das Laparoskop wird direkt unterhalb des Bauchnabels eingeführt.

Sehr häufig wird Patientinnen auch zur Hysterektomie geraten. Sicher ist dieser Eingriff manchmal angezeigt, zumal wenn es sich um maligne Entartungen des Gewebes handelt. Aber sehr oft wird die Patientin auch von ihrem Arzt zu dieser Operation überredet, obwohl sie nicht so dringend erforderlich wäre. Hysterektomien sind "in Mode" und verbessern die Statistik für Krankenhäuser und Ärzte.

Aus Sicht der chinesischen Medizin ist dieser "Bagatelleingriff" eine massive Schädigung des weiblichen Energieaushaltes. Dafür gibt es mehrere Gründe.

a) Die Verbindung zwischen Herz und Nieren ist unterbrochen, da der Uterus über den Chong Mai beide verbindet, ebenso ist der Fluß der Nieren Essenz zum Herzen via Bao Luo unmöglich. Der Bao Mai ist gekappt.

b) Der Chong Mai wird in seiner Funktion für den gesamten Körper gestört.

c) Die Feuer- Wasser- Achse ist gestört, es kann zur Nieren Leere kommen.

d) Uterus und Blase sind aufgrund ihrer anatomischen Lage eng verbunden. Nach Hysterektomie kann es zur Qi Stagnation in der Blase kommen.

e) ein bekanntes Phänomen nach Uterusextirpation ist das Auftreten von Nacken - und Occipitalschmerz, der auf Beeinträchtigung der Nieren zurückzuführen ist. Die Blase, der Yang Aspekt der Wandlungsphase Wasser, wird nicht mehr ausreichend ernährt. Dies führt zu Schmerzen im Leitbahnverlauf.