GESUNDHEIT IM LAUF DER JAHRESZEITEN

 

Diplomarbeit zum Abschluss

der dreijährigen Akupunkturausbildung (2001-2004)

am ABZ Nord

 

von

Friederike Albers

 

 

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Einleitung *

    1.1 Hinführung zum Thema *

    1.2 Was bedeutet Energie? *

    1.3 Stellenwert der Ernährung in der chinesischen Medizin *

    1.4 Aufbau der Kapitel *

    2 Frühling *

    2.1 Die Energie im Frühling *

    2.2 Leben in Einklang mit dem Frühling *

    2.2.1 Eine Qi Gong-Übung für den Frühling *

    2.2.2 Ernährung im Frühling *

    3 Sommer *

    3.1 Die Energie im Sommer *

    3.2 Leben im Einklang mit dem Sommer *

    3.2.1 Eine Qi Gong-Übung für den Sommer *

    3.2.2 Ernährung im Einklang mit dem Sommer *

    4 Spätsommer *

    4.1 Die Energie im Spätsommer *

    4.2 Leben im Einklang mit dem Spätsommer *

    4.2.1 Eine Qi Gong-Übung für den Spätsommer *

    4.2.2 Ernährung im Spätsommer *

    5 Herbst *

    5.1 Die Energie im Herbst *

    5.2 Leben im Einklang mit dem Herbst *

    5.2.1 Eine Qi Gong-Übung für den Herbst *

    5.2.2 Ernährung im Einklang mit dem Herbst *

    6 Winter *

    6.1 Die Energie im Winter *

    6.2 Leben im Einklang mit dem Winter *

    6.2.1 Eine Qi Gong-Übung für den Winter *

    6.2.2 Ernährung im Einklang mit dem Winter *

    7 Zum Abschluss *

    Literaturverzeichnis *

  2. Einleitung

     

    1. Hinführung zum Thema
    2. "In früheren Zeiten behandelten die Weisen Krankheiten, indem sie ihnen vorbeugten, noch bevor sie überhaupt entstanden waren, sowie eine gute Regierung oder eine guter Herrscher alle nötigen Schritte unternimmt, um einen Krieg zu vermeiden. Behandelt man eine bereits manifeste Krankheit, ist es, als wolle man eine schon ausgebrochene Revolte unterdrücken. Gräbt jemand einen Brunnen, wenn er durstig ist, oder schmiedet jemand Waffen, wenn er bereits mitten in der Schlacht steht, dann kann man ihn nur fragen: Kommen diese Aktionen nicht viel zu spät?" (Ni Hrsg. 1998, S.24).

      aus >Der gelbe Kaiser<

      In der chinesischen Philosophie steht der Mensch symbolisch zwischen Himmel und Erde und somit im Wirbel zweier gegensätzlicher Energien. Er muss im Wechsel von Yin und Yang, den beiden entgegen gesetzten Polen dieser Welt, seine Harmonie finden, die Gesundheit bedeutet.

      Die Weisen im alten China haben versucht, diese Harmonie zu erhalten, indem sie die Energien unserer Welt beobachteten und versuchten, im Einklang mit ihnen zu leben. Daraus entstand über Jahrhunderte ein sehr differenziertes Wissen über eine gesunde Lebensführung und somit über den Erhalt von Gesundheit und die Vorbeugung von Krankheit.

      Gesundheit besteht nach chinesischer Vorstellung, wenn die Energien im Menschen in Harmonie sind. Dies ist kein statischer Zustand, sondern ein Ineinanderfließen und ein Spiel der in jedem Menschen vorhandenen gegensätzlichen Energien von Yin und Yang.

      Gerät die Balance "aus dem Lot", entsteht Krankheit. Die chinesische Medizin hat viele Theorien und Techniken entwickelt, um die Harmonie der Energien zu erhalten.

      Viele grundlegende Prinzipien der Chinesischen Medizin beruhen auf Beobachtungen von Mensch und Natur und darauf, wie sich die Energien im Menschen und im Verhältnis Mensch-Kosmos (Mikrokosmos-Makrokosmos) verhalten.

      Die Theorie der Fünf Wandlungsphasen (Wu Xing), auf der meine Arbeit basiert, ist ein Grundpfeiler der chinesischen Naturphilosophie. Hier werden alle Naturphänomene den Wandlungsphasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet und in Beziehung zueinander gesetzt.

      So kann beispielsweise jeder Wandlungsphase eine Jahreszeit, ein Organpaar eine Emotion und eine Farbe zugeordnet werden. Diese Liste ist ins Unendliche erweiterbar und bezieht sich auf alle Erscheinungen dieser Welt. Hieraus ergeben sich viele Zusammenhänge zwischen Mensch und Kosmos. Es ist somit auch möglich, aufgrund der Fünf-Wandlungsphasen-Theorie therapeutisch zu arbeiten. Ebenso können wir aus diesem Entsprechungssystem ableiten, was wir tun können, um in Harmonie mit unseren und den uns umgebenden Energien zu leben.

      Der jahreszeitliche Wechsel hat einen großen Einfluss auf den Wandel der Energien, und er ist gleichzeitig dessen Sinnbild. Obwohl wir in unserem alltäglichen Leben nicht mehr so unmittelbar den Naturgewalten ausgesetzt sind, werden wir doch immer noch stark von unserer Umgebung und den Jahreszeiten beeinflusst. Sei es, wenn wir im Nieselregen und eingepackt in eine dicke Jacke durch die Straßen eilen, oder wenn wir uns beim Frühlingsspaziergang die ersten warmen Sonnenstrahlen auf das Gesicht scheinen lassen.

      Im NeiJing, dem >Klassiker des Gelben Kaisers< und Grundlagenwerk der Chinesischen Medizin steht:

      "Die Transformation von Yin und Yang während der vier Jahreszeiten bildet die Grundlage für Wachstum und Zerstörung von Leben. Die Weisen waren imstande, im Frühling und Sommer die Yang-Energie zu pflegen und im Herbst und Winter die Yin-Energie zu bewahren. Folgt ihr dieser universellen Ordnung, kann natürliches Wachstum stattfinden. Verstoßt ihr gegen diese universelle Ordnung, wird die Wurzel Eures Lebens geschädigt und Eure wahre Energie wird schwinden.

      So ist der jahreszeitliche Wandel von Yin und Yang die Wurzel von Leben, Wachstum, Fortpflanzung, Alter und Zerstörung. Wer dieses natürliche Gesetz respektiert, kann frei von Krankheit sein. Die Weisen Menschen haben es befolgt, die törichten Menschen nicht" (Ni Hrsg. 1998, S.24).

      Mensch und Umwelt (Mikrokosmos und Markokosmos) beeinflussen sich gegenseitig. Will der Mensch mit seinen Energien in Harmonie sein, so sollte er sich auch mit den Energien der Jahreszeiten in Einklang bringen. Dies ist eine Form der Gesunderhaltung.

       

    3. Was bedeutet Energie?
    4. In dieser Arbeit wird viel über den Begriff Energie gesprochen. Deshalb möchte ich an dieser Stelle erläutern, was damit in der Chinesischen Medizin gemeint ist.

      "Energie" oder auch "Qi" steht für alle Vorgänge um und in uns sowie auch für alle Materie die uns umgibt.

      Ted Kapchuk sagt hierzu: "Wir können sagen, dass alles im Universum – ob organisch oder anorganisch – aus Qi zusammengesetzt und durch sein Qi definiert ist" (Kapchuk 1983, S.46).

      In unserer westlichen Vorstellung trennen wir häufig Energie und Materie. Energie ist für uns möglicherweise erst einmal nur das, was "aus der Steckdose kommt", oder zumindest alles "Nicht-Materielle".

      Jeremy Ross meint: "Die TCM betrachtet Energie und Materie nicht getrennt voneinander, sondern als zwei Extreme eines Kontinuums. Beispielsweise begreift der westliche Mensch Qi häufig als Energie und Xue (Blut) als Materie. Der Chinese hat eine andere Sichtweise: Es gibt dichtere, eher materielle Aspekte von Qi ebenso wie leichtere, eher energetische Aspekte von Xue" (Ross, Zang Fu, S.22).

       

    5. Stellenwert der Ernährung in der chinesischen Medizin
    6. Nahrung und Atmung sind in der chinesischen Philosophie die wichtigsten Energiequellen des Menschen, mit denen er seine angeborene Lebensenergie ergänzt. Ernährung gehört zum täglichen Leben, sie spendet uns Nährstoffe und Energie und ist somit eine einfache und nahe liegende Möglichkeit, um gesund zu bleiben.

      In der Fünf-Elemente-Ernährung steht die energetische Wirkung der Nahrung auf Körper, Geist und Seele im Vordergrund. Dabei werden alle Nahrungsmittel den fünf Elementen zugeordnet und nach energetischer Wirkrichtung, Geschmack und thermischen Eigenschaften klassifiziert.

      Die Zuordnung zu den Wandlungsphasen:

      Zum Holz gehört der saure Geschmack, zum Feuer der bittere, zur Erde der süße, zum Metall der scharfe und zum Wasser der salzige.

      Die thermischen Eigenschaften:

      Hier wird zwischen heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt unterschieden.

      Die energetische Wirkrichtung:

      Sie zeigt die Richtung an, in die sich das Qi der Nahrung bewegt und welchen Körperbereich es beeinflusst. Die vier Wirkrichtungen sind: aufsteigend, absinkend, an die Oberfläche bringend und nach innen gehend (Vgl. Lorenzen, Noll 1996, S.53-54). Die aufsteigende Wirkrichtung hebt das Yang an und wirkt auf die obere Körperhälfte. Repräsentiert wird sie durch den süßen und scharfen Geschmack, korrespondierend mit neutralem und warmem Temperaturverhalten.

      Eine absinkende Wirkung bedeutet eine Bewegung nach unten, auch laxierend und diurethisch. Dies sind häufig intensiv bitter oder salzig schmeckende Speisen. Ein kaltes Temperaturverhalten unterstützt dies noch.

      Die Wirkrichtung, die an die Oberfläche bringt, geht meist mit den Geschmäckern süß und scharf bei starkem Temperaturverhalten einher. Sie wirkt nach oben und außen, öffnet die Oberfläche, unterstützt das Schwitzen und vertreibt äußere krankmachende Faktoren.

      Die nach innen gehende Wirkung ist abwärts und einwärts gerichtet. Sie bewahrt das Qi und die Körperflüssigkeiten im Innern. Sie wird mit dem sauren Geschmack assoziiert, geht aber auch mit dem bitteren und salzigen Geschmack einher (Vgl. Focks, Hillenbrandt Hrsg. 2000, S.334-335).

      Bei einer gesunden Ernährung nach den fünf Elementen spielt neben der individuellen Konstitution des Menschen auch die jeweilige Jahreszeit eine Rolle. Die energetische Wirkrichtung, der Geschmack und die thermischen Eigenschaften unserer Nahrung korrespondieren mit den Jahreszeiten.

      Wenn wir uns im Einklang mit den Jahreszeiten ernähren wollen, sollten wir die Nahrungsmittel nutzen, die in unserer Umgebung wachsen. Sie geben uns die richtige Energie zur richtigen Zeit.

      Generell sollten wir im Frühling und im Sommer mehr erfrischende Nahrungsmittel essen, im Herbst und Winter eher warmen Speisen. Darüber hinaus sollte jeder Mensch je nach Wohlbefinden seinen Speiseplan gestalten: Jemand der viel friert, oft kalte Hände und Füße und eine eher schleppende Verdauung hat, sollte verstärkt thermisch warme, lang gekochte Gerichte zu sich zu nehmen, denn der Organismus hat offensichtlich nicht genug Energie, um den Körper ausreichend warm und die grundsätzlichen Körperfunktionen "am Laufen" zu halten. Frischer Salat, Obst oder auch Milchprodukte würden die Kälte verstärken und zu Ablagerungen und Schleimbildung im Körper führen, denn er hätte in diesem Fall nicht genügend Energie, um diese Nahrungsmittel auf Körpertemperatur zu bringen und zu verarbeiten. Menschen, die eher mit Hitzewallungen und nächtlichen Schweißausbrüchen zu kämpfen haben oder zu trockener Haut und Schleimhäuten neigen, sollten Sie sich eher von erfrischenden und befeuchtenden Lebensmitteln ernähren.

       

    7. Aufbau der Kapitel

    Die Kapitel sind alle analog aufgebaut. Zu Beginn wird die energetische Qualität der jeweiligen Jahreszeit und ihrer dazugehörigen Wandlungsphase beschrieben mit ihrer jeweiligen Richtung in der Natur, sowie ihren mentalen und emotionalen Aspekten im Menschen. Danach folgen konkrete Möglichkeiten, sich den Jahreszeiten entsprechend zu verhalten. Diese beinhalten emotionale und geistige Aspekte ebenso wie physische Aspekte in Form einer Qi Gong-Übung, sowie einer der jeweiligen Jahreszeit entsprechenden Ernährungsweise.

    Die Qi Gong-Übungen habe ich ohne Veränderung dem Buch "Tao-Tanz – Die fünf Wandlungsstufen menschlichen Bewusstseins" (Hoffman/Redl) entnommen. Sie dienen der Illustration der Energie der jeweiligen Jahreszeit.

    Die Beschreibungen der einzelnen Aspekte der Jahreszeiten sollen eine Anregung geben, aber dabei nicht zu starr verstanden werden. Denn insbesondere bei den emotionalen und geistigen Aspekten geschieht – unabhängig von den Jahreszeiten – ständige Wandlung, wodurch auch ein "Steckenbleiben" möglich ist. Die folgenden Ausführungen können somit auch als Anregung zum Nachdenken verstanden werden, um wieder "in den Fluss" zu kommen, wenn es eine Stagnation in der Entwicklung gibt.

    Andererseits bietet die jeweilige Jahreszeit die Chance der Einstimmung auf die jeweilige Energie sowie die Förderung der einzelnen Aspekte der Wandlungsphasen. So ist es leichter möglich, im Fluss zu sein, im Rhythmus der natürlichen Zyklen zu leben, und Gesundheit zu erhalten.

    Ich habe mich in dieser Arbeit nur auf die Gesunderhaltung konzentriert und bin hauptsächlich auf emotionale Disbalancen in den einzelnen Wandlungsphasen eingegangen. Pathologische Zustände habe ich nicht behandelt.

     

  3. Frühling
    1. Die Energie im Frühling
    2. Mit dem Frühling beginnt jedes Jahr wieder ein neuer Zyklus des Lebens. Er versinnbildlicht den Anfang und die in ihm enthaltene Vision eines neu beginnenden Kreislaufs. Nach dem Winter, in dem sich die Kräfte der Natur im Inneren gesammelt und konzentriert haben, können sie nun voll neuer Energie wieder aufsteigen.

      In der chinesischen Medizin wird der Frühling der Wandlungsphase Holz zugeordnet. Die Holzenergie zeigt ihre unbändige, explosive Kraft in Wachstum der Pflanzen und Bäume. Die im Winter in Wurzeln und Samen gesammelte Energie kann sich nun kraftvoll nach außen wenden. Neue Pflanzen sprießen aus dem Boden, die Bäume und Büsche bilden Knospen und Blätter. In allem liegt die Idee des Neuen, des Wachstums und der Jugend.

      Wenn wir dem Weg der Natur folgen wollen, ist der Frühling auch für uns eine Zeit des Neubeginns. Jetzt ist es besonders günstig, neue Ideen und Visionen zu entwickeln und Pläne für das folgende Jahr zu schmieden.

      In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden jeder Wandlungsphase auch jeweils ein Yin- und ein Yang-Organ zugeordnet. Das Yin-Organ, Zang genannt, ist das Speicherorgan. Es speichert Essenzen und Blut und beinhaltet den Charakter der ihm zugeordneten Wandlungsphase. Ihm sind bestimmte Funktionen, Körpergewebe, Sinnesorgane und Emotionen zugeordnet. Das Yang-Organ (Fu) ist das Hohlorgan der zugehörigen Wandlungsphase. Es transportiert Nahrung und Flüssigkeiten und wird ständig gefüllt und geleert.

      Zum Holz gehören Leber (Zang) und Gallenblase (Fu). Die Leber wird auch "der General" genannt, weil sie für eine strategische Planung und einen klaren Überblick verantwortlich ist. Sie ist auch Sitz von Kreativität, Phantasie und Einbildungskraft. Mit diesen Eigenschaften hilft uns die Leber, neue Visionen für unser Leben zu finden und diese mit einem klaren Überblick zu planen.

      Die Gallenblase als "der oberste Richter" ist verantwortlich für Entscheidungsfähigkeit und Urteilsvermögen. Mit ihrer Hilfe sind wir fähig, unsere Visionen weise zu überdenken und Entscheidungen zu fällen.

      Gerät das Holz aus der Balance, können Leber und Gallenblase diesen Funktionen möglicherweise nicht mehr nachkommen. In diesem Fall kann es sein, dass wir unklar und durcheinander sind. Vielleicht verlieren wir unsere Träume und Hoffnungen und fühlen uns unlebendig.

      Die Leber hat aber noch eine andere wichtige Aufgabe: sie ist für den freien Fluss der Energie (und somit auch der Emotionen) zuständig. Ist die Holzenergie gestört, fehlt es uns an Kreativität und Visionen. Wir wissen nicht, welche Richtung wir im Leben einschlagen sollen, oder es fehlt uns an Entscheidungskraft. In solchen Situationen kommt es zur Stagnation der Holzenergie. Dies zeigt sich dann häufig in Frustration, Wut, unterdrückter Wut oder Handlungsunfähigkeit. Wir werden rigide, überkritisch und sind unfähig uns selbst und anderen zu vergeben (Vgl. Connelly 1993, S.5).

      Die zum Holz gehörende Emotion ist die Wut, die stimmliche Manifestation ist das Rufen oder Schreien. Wenn wir eine Vision verwirklichen wollen, uns ein Ziel setzen, alles planen und unsere Pläne dann scheitern, werden wir wütend. Wir möchten unsere Wut herausschreien, unterdrücken sie aber meist - ein Zeichen von blockierter Holzenergie. Menschen mit guter Holzenergie können diese Stagnation überwinden und von Neuem beginnen (Vgl. Gumerick 1994, S.8).

      In unserem heutigen Leben sind wir ständig mit Holzenergie konfrontiert. Wir sollen in jeder Situation flexibel sein, kreativ und dynamisch im Job und selbstbewusst und mutig im Umgang mit unserer Umgebung. Das sind Eigenschaften, die als positiv bewertet werden. Auf der anderen Seite gibt es viele Dinge, die wir nicht tun sollen, zum Beispiel zu unbändig, zu emotional, zu wütend oder zu zornig sein. Dabei sind dies alles ganz natürliche Reaktionen darauf, dass zum Beispiel eine Aktion von uns gescheitert ist. Indem wir diese Reaktionen unterdrücken, blockieren wir unsere Holzenergie. Immer mehr Spannung staut sich in uns an, die sich dann unter Umständen als unverhältnismäßiger Wutausbruch entlädt, "wenn das Fass einfach voll ist und überläuft". Von vielen Menschen mit schwacher Holzenergie wird Wut so stark unterdrückt, dass sie als solche gar nicht mehr gespürt wird. Sie zeigt sich dann häufig als Depression, als nach innen gerichtete Aggression.

      Ein natürlicher Ausdruck unserer Holzenergie bedeutet also auch ein angemessenes Leben unserer Emotionen, denn das Holz, genauer gesagt die Leber, ist schließlich für das freie Fließen der Emotionen zuständig. Ein Unterdrücken der Emotionen lässt die Energie im Menschen stagnieren. Genauso schädlich ist es aber für unser Holz, wenn wir lange in einem Gefühlszustand stecken bleiben, sei es nun Wut, Angst, Trauer oder Sorge. Auch damit schädigen wir unsere Holzenergie, und es kommt ebenfalls zu Stagnationen.

      In unserer Kindheit sind wir in der Holzphase unseres Lebens, wir haben hier alle schon einmal besonders deutlich die Holzenergie gespürt. Janice MacKenzie drückt es in ihrem Artikel "Spring" so aus: " Indeed, during childhood, most of us embody Wood: we are rooted and growing, flexible, creative, hopeful, explosive, dynamic, forceful and spontaneous. As we grow older, however, the circumstances of our lives often block this spontaneous energy. Blocks in our wood energy may show up in self-doubt, indecision, chronic anger or anger chronically repressed, in an inability to "get a grip" on life, to plan and initiate, in problems with eyes, liver, and gallbladder - just a few signals that our Wood energy may have gone awry" (MacKenzie 1996, S.9).

       

    3. Leben in Einklang mit dem Frühling
    4. Im folgenden Kapitel will ich nun darstellen, wie sich jeder der Jahreszeit Frühling entsprechend verhalten kann, um seine Gesundheit zu erhalten.

      Schon im Neijing, gibt es dazu Ratschläge.

      Dort heißt es zum Frühling:

      "Da der Frühling die Jahreszeit ist, in der die kosmische Energie von neuem einsetzt und sich verjüngt, versucht, diese Aufbruchstimmung nachzuempfinden, indem ihr körperlich und gefühlsmäßig unbelastet seid" (Ni Hrsg. 1998, S.21).

      Um sich auf die Energie des Frühlings einzustimmen, ist es immer gut, sich zu fragen: Was beginne ich neu in diesem Frühjahr? Zu dieser Jahreszeit, in der sich die Natur erneuert, können auch wir in unserem Leben etwas erneuern, in uns selbst, zu Hause oder in unserem Job.

      Weiter sagt das Neijing:

      "Während dieser Jahreszeit ist es ratsam, sich früh zurückzuziehen. Steht auch früh auf, macht einen Spaziergang und nehmt die frische, stärkende Energie in euch auf.

      Auf physischer Ebene ist es förderlich, den Körper zu ertüchtigen und locker sitzende Kleidung zu tragen. Es ist die Zeit für Dehnungsübungen, die Sehnen und Muskeln lockern" (Ni Hrsg. 1998, S.21).

      Wir können zum Beispiel Bewegungsübungen wie Qi Gong lernen und unseren Bewegungsspielraum aufbauen und erweitern. Da die Sehnen und Bänder die körperliche Entsprechung des Holzes darstellen, ist es besonders günstig die Elastizität und Flexibilität (auch Holz-Eigenschaften) mit solchen Übungen zu trainieren. Außerdem können wir uns mit unserer Aggression beschäftigen, die – wie erwähnt – eng mit dem Holzelement verbunden ist. Wir können "Formen positiver Aggressivität lernen, Kampfsportarten, (…) aber auch auf verbaler, emotionaler Ebene streiten lernen, sich den Konflikten stellen, die Auseinandersetzung üben" (Hoffmann, Redl 1990, S.25).

      Die Kraft des Holzes liegt in der Vision, in Initiative und Kreativität. Auch die Fähigkeiten des Holzes können wir schulen, die Fähigkeit, aus uns herauszugehen, etwas anzupacken, Risiken einzugehen, Lösungen zu finden, die vorher nicht im Bereich des Möglichen, also außerhalb des Gewohnten lagen (Vgl. Hoffman, Redl 1990, S.25).

      Zum emotionalen Aspekt des Holzes sagt das Neijing:

      "Auf emotionaler Ebene ist es förderlich, Gleichmut zu entwickeln, denn der Frühling ist die Jahreszeit der Leber" (Ni Hrsg. 1998, S.21).

      Und weiter wird festgestellt, dass Schwelgen "in Zorn, Frustration, Depression, Traurigkeit oder in irgendeiner anderen Emotion" die Leber schädigt (Ni Hrsg. 1998, S.21). Wir können uns also fragen, ob wir momentan in einem Gefühlszustand stecken geblieben sind, der uns Kraft raubt. Vielleicht kann uns eine Qi Gong-Übung helfen, diese Blockade zu lösen.

       

      1. Eine Qi Gong-Übung für den Frühling
      2. "Ausgangsbewegung: Schulterbreiter Stand mit lockeren Knien, Bauchatmung, mit dem Einatmen die Knie strecken, als wolle man dadurch die Energie leicht anheben. Wenn möglich, nun mit gestreckten Knien den Oberkörper über den Unterkörper nach unten abrollen, sich aushängen, dabei ausatmen.

        Hochkommen mit Hochheben der Arme über den Kopf und aus dieser gereckten, mit dem Ruck des Haurucks (…) und mit gestreckten Knien die sich anwinkelnden Ellenbogen zur Mitte des Bauches bringen.

        Das ist die Energie, die die Pflanze braucht, um im Frühling als wachsender Keim den Erdboden zu durchstoßen.

        Entspannte Ruheposition: Schließen der Augen, nach innen schauen, wohlwollend lächelnd sich eine spiralenförmig annähernde Verbindung zwischen Augen und Leber vorstellen, dazu die Vergegenwärtigung der Farbe Grün, damit die Leber ihren idealen Tonus findet, sich reinigen kann" (Hoffman, Redl 1990, S.25-26).

         

      3. Ernährung im Frühling

    Passend zur Energie des Frühjahrs sollten wir in dieser Zeit vor allem Nahrungsmittel mit aufsteigender und nach außen gerichteter Wirkrichtung verwenden. Die Energie, die sich im Winter abgekühlt hat, kann nun wieder aufsteigen und sich erwärmen.

    Wir sollten vermehrt süß-warme Speisen zu uns nehmen, denn der süße Geschmack nährt das Milz-Qi und entspannt die Leber. Der saure Geschmack, der dem Holz zugeordnet wird, tonisiert in Maßen die Leber und hat Einfluss auf die Sehnen und unsere Hormonsekretion. Jedoch sollten wir ein Übermaß davon vermeiden, da durch seine zusammenziehende Wirkung das Qi blockiert wird (Vgl. Lorenzen/Noll 1996, S.65). Milchsaures Gemüse, Sauerkraut, Tempeh, Weizen und Dinkel haben zum Beispiel eine aufsteigende Qualität.

    Verwendet werden sollen in der Frühjahrsküche frische grüne Kräuter, Sprossen, leicht gekochtes Gemüse und leichte Getreide.

    Kurze Garzeiten, Dämpfen, Dünsten und Blanchieren verleihen den so zubereiteten Speisen eine leichte Qualität.

     

  4. Sommer
    1. Die Energie im Sommer
    2. Nachdem wir gesehen haben, wie im Frühling die Energie angewachsen ist, entfaltet sie im Sommer ihr maximales Potential. Jetzt durchläuft auch die Sonne ihren höchsten Punkt am Himmel und es ist die heißeste und "yangigste" Jahreszeit. Der Sommer beinhaltet die Energie der Reifung: die im Frühling gewachsenen Pflanzen reifen nun heran, Blüten bringen Früchte hervor, die Natur zeigt ihren Überfluss und ihre Wärme.

      Der Sommer korrespondiert mit der Wandlungsphase Feuer. Wenn unsere Feuerenergie in Harmonie ist sind wir lebenslustig, können uns freuen und lachen. Leidenschaft und Liebe gehören dementsprechend ebenso zum Feuerelement. Unsere Feuerenergie ist direkter Ausdruck unserer Verbindung zueinander, sie ist Kommunikation. Sie zeigt sich in unseren Beziehungen zu anderen Menschen, sowie in der Beziehung zu uns selbst. Wenn wir gut Freundschaften schließen können und uns in diesen wohl und angenommen fühlen, wenn wir gegenseitiges Vertrauen, Offenheit und Freude in die Freundschaft bringen können, dann ist unser Feuer stark. Ebenso zeigt sich unser Feuer in unserer Verbindung zu uns selbst, das heißt zu unserem inneren Kern: Haben wir die Fähigkeit "bei uns selbst zu sein", haben wir Kontakt zu den verschiedenen Ebenen unseres inneren Wesens?

      Zum Feuerelement gehören vier Organe: Herz, Perikard (Zang), Dünndarm und der Dreifache Erwärmer (Fu). In der Chinesischen Medizin können die Organe symbolisch einem Staatsapparat gleichgesetzt werden. Jedes Organ stellt einen Minister mit seinen Aufgaben dar, der für einen speziellen Aspekt im Menschen verantwortlich ist. Das Herz ist in diesem Staatsapparat der Kaiser. Es ist Sitz des Geistes (Shen) und des Bewusstseins, es herrscht über allem mit Achtsamkeit, Mitgefühl und Weisheit und es ist ein Platz von Liebe, Glück und Frieden. Wenn das Herz aus der Balance gerät, kann ein großes Chaos oder Verzweiflung entstehen. Davon betroffene Menschen kompensieren dies, indem sie versuchen, alles unter Kontrolle zu haben. Sie haben wenig Lebensfreude und können wenig nach außen geben (Vgl. Barnes, 1995, S.5).

      Das Perikard symbolisiert den "Torwärter" zu den Gemächern des Kaisers (des Herzens). Es schützt und bewacht das Herz, indem es entscheidet, was zum Kaiser vordringen darf. Außerdem gibt es uns die Fähigkeit Freude und Wärme auszustrahlen ebenso wie zu Intimität und zu Verletzlichkeit (Vgl. McConell 1989, S. 1). Wenn das Perikard gestört ist kann es den Kaiser, das Herz, nicht mehr schützen, es lässt das Tor zu weit offen stehen und kontrolliert nicht mehr, wer zum Herzen vordringen kann. Wir sehen also, das Perikard ist eng mit dem Herzen verbunden. Es gibt aber einen Beamten, der noch enger mit dem Herzen verbunden ist: der Dünndarm. Der Grund dafür liegt in seiner Aufgabe, das Reine vom Unreinen zu trennen, und zwar auf allen Ebenen des Menschen. Diese Funktion ist für das Herz ungemein wichtig, denn so kann es zu geistiger Klarheit und Weisheit kommen. Der Dünndarm verfügt auf geistiger Ebene über die Entscheidung, was wichtig und was unwichtig ist und kann so das Wesentliche aussortieren und dem Herzen das Reine zur Verfügung stellen (Vgl. Lorenzen, Noll 1998, S. 42). Der Dünndarm trennt auf allen Ebenen das Reine vom Unreinen. Auf körperlicher Ebene trennt er in unserem Verdauungstrakt die zugeführte Nahrung und entscheidet, was aufgenommen wird und was nicht. Auf geistiger Ebene entscheidet er, welches Wissen und welche Beziehungen für uns von Wert sind. Außerdem hat der Dünndarm im Feuerelement noch eine transformierende Funktion. Er ist Vermittler zwischen der Außenwelt und dem Inneren des Menschen. Auf körperlicher Ebene zeigt sich dies durch die Darmaußenwand, durch die er mit der Außenwelt verbunden ist. Hier kommt er mit dem Speisebrei in Kontakt und im übertragenen Sinn mit allen äußeren Einflüssen. Die Nahrung sowie die anderen äußeren Einflüsse müssen transformiert, nach Wichtigem und Unwichtigem getrennt werden und können dann erst aufgenommen werden. Auf mentaler Ebene bedeutet das auch, dass der Dünndarm uns hilft, die Wünsche des Kaisers ebenso zu betrachten wie die der Außenwelt und diese miteinander in Einklang zu bringen. Herz, Perikard und Dünndarm sind also eng miteinander verflochten. Ist der Dünndarm gestört, kann Wichtiges nicht mehr von Unwichtigem unterschieden werden. Das kann zur Folge haben, dass wir nicht mehr auf uns selbst hören und uns zu sehr von den Meinungen und Wünschen anderer abhängig machen. Das kann starke Konsequenzen für unser Herz, dem Sitz unserer Einzigartigkeit und unseres inneren Wesens, haben. Cyrie Barnes drückt es so aus:

      "Not listening to our Heart and allowing external pressures to influence who we think we are can lead to deep unhappiness (translated, to depletion of fire, loss of passion, loss of vitality – the Fire goes out)" (Barnes 1995, S.7)

      Es gibt noch einen vierten Beamten im Feuerelement, den Dreifachen Erwärmer. Er ist nicht nur für die Verteilung von Wärme im Körper zuständig, sondern im übertragenen Sinn bringt er die Wärme des Herzens in unsere Außenwelt. Er spielt somit eine entscheidende Rolle in unseren weniger innigen Beziehungen, in unserem geselligen Umgang mit Menschen und in unseren sozialen Aktivitäten. Ist der Dreifache Erwärmer aus der Balance geraten, fühlen wir uns unwohl in großen Gruppen und vermeiden Menschenansammlungen (Vgl. Barnes 1995, S.6)

       

    3. Leben im Einklang mit dem Sommer
    4. Im Sommer können wir in vollen Zügen die Wärme und Energie der Sonne genießen.

      Das Neijing sagt:

      "In dieser Zeit des Jahres mögt ihr euch etwas später zurückziehen, aber ihr solltet immer noch früh am Morgen aufstehen" (Ni Hrsg. 1998, S. 21-22).

      Es ist die Zeit, in der die Nächte am kürzesten sind und die Sonne die längste Zeit scheint. Angepasst an den Rhythmus des Sommers, in dem die Sonne früh aufgeht, sollten wir auch zeitig aufstehen. Außerdem sollten wir später ins Bett gehen, da auch die Sonne erst spät untergeht. So können wir abends noch ganz im Sinne der Feuerenergie mit Freunden zusammensitzen, kommunikativ sein und unsere Beziehungen und Freundschaften pflegen.

      Weiter heißt es:

      "Meidet Zorn und bleibt körperlich rege, um zu verhindern, dass sich die Poren schließen und das Qi stagniert. Ihr solltet keinem zu intensiven Sexualleben frönen, obwohl es ein bisschen intensiver sein darf als zu anderen Jahreszeiten. Auf der emotionalen Ebene ist es wichtig, fröhlich und heiter zu sein und keinen Groll zu hegen, damit die Energie frei fließen und eine Kommunikation zwischen innen und außen herstellen kann. So könnt ihr vermeiden, dass im Herbst Krankheiten auftreten" (Ni Hrsg. 1998, S. 21-22).

      Wir sollten uns auch im Sommer körperlich fit halten. Wenn wir uns bewegen, kann auch unser Qi frei fließen. Außerdem öffnen sich durch Bewegung und durch die Wärme des Sommers die Poren und wir fangen an zu schwitzen. Dies ist ein wichtiger Reinigungsprozess des Körpers, der im Sommer stattfinden sollte.

      Zum Feuer gehören natürlich auch Leidenschaft und Sexualität. Das Neijing rät, dass das Sexleben im Sommer intensiver sein kann als zu den übrigen Jahreszeiten, wenn es auch die Einschränkung macht " nicht zu intensiv", denn in der Chinesischen Medizin werden alle Extreme gemieden, da sie das harmonische Gleichgewicht der Energien im Menschen stören.

      Außerdem sollten wir keinen "Groll hegen", sondern uns auf die Feuerenergie einstellen und uns am Leben freuen. So können wir unvoreingenommen in Beziehung zur Außenwelt gehen, mit den uns umgebenden Menschen kommunizieren und so eine harmonische Beziehung zwischen innen und außen schaffen.

      Der Sommer ist also eine gute Zeit, um sich mit Freunden zu umgeben und um alte Meinungsverschiedenheiten zu verzeihen. Wir sollten hier beginnen, unser Lachen zu kultivieren und uns immer wieder die kleinen Freuden des Lebens bewusst machen.

      Wir können uns fragen: In wieweit gehört Lachen und Freude in unser Leben? Wie wichtig sind uns Freundschaften, Beziehung und Familie? Sind wir warmherzig zu unseren Mitmenschen? Können wir verzeihen? Auch die Beziehung zu uns selbst können wir unter die Lupe nehmen: Haben wir das Gefühl, Kontakt mit unseren Wünschen und Bedürfnissen zu haben? Mögen wir uns selbst und können wir unsere Einzigartigkeit erkennen oder vergleichen wir uns ständig mit anderen Menschen und können nicht zu uns stehen.

      Wir können uns auch bestimmte Dinge vornehmen, um unser Feuer zu stärken. Zum Beispiel können wir versuchen, mehr Freude in unser alltägliches Leben zu bringen. Dies können wir auch, indem wir uns öffnen, in Kontakt mit anderen Menschen gehen und mehr von uns zeigen. Außerdem können wir uns bewusst machen, welche Leidenschaften wir in unserem Leben haben und uns immer wieder dort hinein geben. Vielleicht gilt es, unsere Leidenschaften auch erst noch zu entdecken.

      Feuer ist das yangigste Element. Wenn wir in Bewegung bleiben, gehen wir mehr in unseren Körper und damit aus dem Kopf heraus. Das hält das Feuer in Bewegung.

       

      1. Eine Qi Gong-Übung für den Sommer
      2. "Ausgangsbewegung: Schulterbreiter Stand mit lockeren Knien, Bauchatmung, mit dem Einatmen die Knie strecken, als wolle man dadurch die Energie leicht anheben. Wenn möglich, nun mit gestreckten Knien den Oberkörper über den Unterkörper nach unten abrollen, sich aushängen, dabei ausatmen. Hochkommen mit Hochheben der Arme über den Kopf und wieder in einem Bogen über die Seite zur Körpermitte sinken lassen – alles mit dem Einatmen.

        Dann die Hände mit Handflächen nach innen zeigend zur Höhe der Körpermitte bringen und mit der Kraft der Handflächen und Handballen die Energie hochheben, nachschieben, bis der höchstmögliche Punkt erreicht ist. Dies geschieht mit (…) einer entschlossenen, schnell durchgezogenen Bewegung, bei der aber die Energie nicht verschleudert oder herausgeschossen, sondern trotz der Expansion gehalten wird. Die Handflächen zeigen dabei zum Himmel. Danach entspannen.

        Das ist die Energie, die die Pflanze braucht, um im Sommer sich ausbreiten und voll entfalten zu können.

        Ruheposition: Entspanntes Stehen, Schließen der Augen, nach innen gehen, nach innen schmecken, wohlwollend lächelnd sich eine spiralförmige Verbindung zwischen Zunge und Herz vorstellen, dazu die Vergegenwärtigung der Farbe Rot, damit das Herz seinen idealen Tonus findet und sich reinigen kann" (Hoffman/Redl 1990, S.40-41).

         

      3. Ernährung im Einklang mit dem Sommer

    In der Hitze des Sommers ist die Energie nach außen gerichtet. Unsere Ernährung  sollte deshalb eine erfrischende, kühlende und letztlich beruhigende Wirkung haben, damit die Hitze unsere Körpersäfte nicht schädigt.

    Der Sommer beschenkt uns mit einer Fülle von Obst und Gemüse, welche die sommerliche Energie in sich trägt. Salate, sommerliches Obst und Tofu sind kühlende und erfrischende Speisen, die uns im Sommer auf natürliche Weise abkühlen und uns genügend Flüssigkeit geben, um uns vor Trockenheit zu schützen (Vgl. Heinen 1994, S.205). Pfefferminztee, grüner und schwarzer Tee kühlen den Körper, obwohl heiß getrunken, ebenfalls. Eisgekühlte Getränke sollten vermieden werden, da der Körper zuviel Energie für ihre Aufnahme verbraucht.

    Zum Feuerelement gehört der bittere Geschmack. Er hat in Maßen eine Hitze ausleitende Wirkung, im Übermaß jedoch ist er austrocknend und schädigt das Yin noch zusätzlich.

    Im Sommer sollten wir auf erwärmende Gewürze und längere Kochzeiten verzichten

    Ebenso wie im Frühling sind kurze Garzeiten und Dünsten genau das Richtige für eine leichte sommerliche Mahlzeit.

     

  5. Spätsommer
  6.  

    1. Die Energie im Spätsommer
    2. Den fünf Wandlungsphasen entsprechend gibt es in der Chinesischen Medizin noch eine fünfte Jahreszeit, den Spätsommer, der der Wandlungsphase Erde zugeordnet ist. Es ist die Zeit, in der die Natur zu ihrer vollsten Reife kommt und das Wachstum langsam abnimmt. Und es ist die Zeit, in der die Ernte eingefahren wird und die Früchte der Natur für den Winter eingelagert werden. Die zugeordneten Organe sind die Milz (Zang) und der Magen (Fu), die die Beamten der öffentlichen Kornkammern und Speicher symbolisieren. Im übertragenen Sinne bedeutet diese Jahreszeit für uns, dass wir das, was wir im Frühling in die Welt gesetzt und im Sommer zur vollen Entfaltung gebracht haben, im Spätsommer in der Welt festigen sollten. So können wir die Früchte unserer Bemühungen ernten und unser Dasein sichern und festigen.

      Die Milz ist in der Chinesischen Medizin das Hauptverdauungsorgan. Sie transportiert und transformiert die Nahrung und nährt uns damit. Der Magen ist eng mit der Milz verbunden. Er ist die erste Instanz, zu der die Nahrung im Körper gelangt und er bereitet die Nahrung durch Verrotten und Reifen für die Milz vor. Mithin sind die Organe des Erdelements dafür zuständig, uns zu nähren. Wir können die Erde mit einer Mutter vergleichen, die uns umsorgt und sich um uns kümmert. Die Erde ist der Boden auf dem wir gehen, der Grund auf dem die Pflanzen wurzeln und uns durch ihre Früchte wiederum ernähren. All dies steht für unsere Mitte, unsere Verwurzelung und unseren Haltepunkt im Leben. Die Erde hilft uns, "geerdet" zu sein, im "Hier und Jetzt" zu sein und zu wissen, dass das Leben in jedem Moment gut ist, wie es ist. Ist unsere Erdenergie gesund, können wir unsere Talente entwickeln und diese in die Welt tragen. Und sie gibt uns die Möglichkeit, unsere Erfahrungen in uns zu integrieren und zu transformieren. Wenn unsere Mitte stark ist, können wir Zeiten der Umwandlung besonders gut durchwandern. Unser Leben verläuft harmonisch und ohne große Extreme. Die Erde symbolisiert Harmonie an sich, durch sie können sich auch alle anderen Wandlungsphasen harmonisch wandeln und geraten nicht außer Kontrolle.

      Im Neijing wird das Erdelement auch mit den Übergangszeiten zwischen zwei Jahreszeiten in Verbindung gebracht. Es sind jeweils die letzten 18 Tage einer Jahreszeit (Dojo-Zeit) (Vgl. Ni Hrsg. 1998, S. 164). Das zeigt, dass die Erde eine zentrale Position in allen Zeiten des Wandels hat. Ohne die Zentrierung und Verwurzelung in der Erde ist kein Wandel möglich.

      Die Qi-Bewegung der Erde ist demnach auch nach innen gerichtet.

      Die Geistesfunktion der Erde ist das zielgerichtete Denken. Ist unsere Erde schwach, leiden wir an Konzentrationsmangel, sind richtungslos zerstreut und haben ein schlechtes Gedächtnis. Wir verlieren uns in Grübeleien und Sorgen. Die Mitte jener Menschen ist gestört, die sich in ständigen "Gedankenkarussells" befinden, über alles nachdenken und reflektieren ohne jedoch irgendwann zu einem Schluss zu kommen, sowie Menschen, die überfürsorglich sind, die sich ständig Sorgen machen zum Beispiel um ihre Familie. Andererseits kann ständiges Grübeln und Sorgen seinerseits die Mitte wieder schwächen.

      Die Erde versinnbildlicht unsere uns nährende Mutter. Ihre zugeordneten Organe sind unsere Hauptverdauungsorgane, das zeigt die enge Verbindung dieser Wandlungsphase mit unserer Ernährung. Die richtige Ernährungsweise ist in der Chinesischen Medizin die erste und einfachste Therapie bei Erkrankungen, und sie ist die beste Möglichkeit, sich gesund zu erhalten. Schließlich ist sie ein wesentlicher Bestandteil unseres täglichen Lebens und am leichtesten zu beeinflussen.

       

    3. Leben im Einklang mit dem Spätsommer
    4. Unsere Erdenergie können wir auf verschiedenste Weise tonisieren. Vor allem die Ernährung spielt dabei eine große Rolle.

      Es ist besonders wichtig, unsere Erde immer wieder in Harmonie zu bringen, denn sie ist das Zentrum, auf dessen Basis wir agieren. Ist unsere Erde gesund und stark, so hat sie die Kraft, auch alle anderen Wandlungsphasen in Harmonie zu bringen und zu nähren.

      Zunächst einmal sollten wir uns bewusst machen, wie wir einen Sinn für unsere Mitte bekommen können. Das könnte eine Meditationsübung sein, Qi Gong oder Yoga oder einfach ein Spaziergang oder das Lesen eines Buches. Was immer uns auch hilft, zu entspannen und Ruhe in uns zu finden, hilft uns, unsere Mitte zu stärken.

      Wir können uns fragen: Kümmere ich mich gut um mich selbst, und zwar auf körperlicher, seelischer und geistiger Ebene? Bin ich mir selbst eine gute Mutter und sorge und nähre mich genügend?

      Auf körperlicher Ebene bedeutet eine gute Ernährung: ohne Eile, in ruhiger Atmosphäre und im Sitzen zu essen. So können wir das Essen auch mehr genießen. Unsere Verdauung braucht diese Ruhe. Ebenso braucht auch das, was wir geistig und seelisch "verdauen" müssen, seine Zeit, Aufmerksamkeit und Ruhe (Vgl. Bailey 1998, S.4)

      Auch die Essenszeit spielt in der Chinesischen Medizin eine große Rolle. Zuerst einmal sollten wir regelmäßig essen und morgens unsere größte Mahlzeit einnehmen. Die Organe haben in China so genannte Maximalzeiten, das ist jeweils eine Doppelstunde, in der das Organ maximal mit Qi versorgt wird. Unsere Verdauungsorgane Magen und Milz haben ihre Maximalzeit zwischen 7-9 Uhr (Magen) und 9-11 Uhr (Milz) morgens. Der Satz: "Iss morgens wie ein König, mittags wie ein Edelmann und abends wie ein Bettler", entspricht also genau der chinesischen Vorstellung.

      Wir sollten uns auch bewusst machen, ob wir hungrig sind und vor allem, worauf. Manchmal haben wir gar nicht wirklich Hunger auf Essen, sondern unser Hunger rührt von einer geistigen oder seelischen Leere. Wenn wir diese Leere fühlen, sollten wir für die richtige Nahrung sorgen!

      Gut für uns sorgen sollten wir auch, wenn wir krank sind. Wir sollten uns die Zeit nehmen, um wieder gesund zu werden und nicht zu früh wieder zur Arbeit hetzen.

      Wir können uns auch ansehen, wie unsere Erde zu Hause ist: Fühlen wir uns wohl in unserem Zuhause und sind wir fähig, uns ein wohliges zu Hause zu schaffen? Haben wir das Gefühl ein Heim zu haben, in dem wir uns geborgen fühlen? (Vgl. Bailey 1998, S.4)

      Wenn wir mit den Zyklen der Natur in Harmonie leben, stärken wir unsere Erde. Harmonie ist das Thema der Erde.

      Auch für die Erdenergie ist Bewegung wichtig. Sport reguliert das Gewicht, kräftigt die Muskeln (die der Milz zugeordnet sind) und verhindert Stagnationen. Dies kann uns außerdem von zu viel Grübelei befreien, denn es bewegt das verknotete Milz-Qi und bringt uns aus dem Kopf und wieder in den Körper. (Vgl. Bailey 1998, S.4)

       

      1. Eine Qi Gong-Übung für den Spätsommer
      2. "Ausgangsbewegung: Schulterbreiter Stand mit lockeren Knien, Bauchatmung und mit dem Einatmen die Knie strecken, als wolle man die Energie dadurch leicht anheben. Wenn möglich, mit gestreckten Knien den Oberkörper über den Unterkörper nach unten abrollen, sich aushängen, dabei ausatmen.

        Hochkommen zur normalen Position mit hängenden Armen, von dort sanft in die Diagonale, die eine Hand mit dem Handballen zum Himmel zeigend sich über den Kopf erheben, die andere mit dem Handballen zur Erde zeigend, als Gegenpol der Schwere ruhen lassen. Die erhobene Hand ist Gegengleich vor dem Körper, die ruhende, hängende Hand ist gegengleich hinter dem Körper, so dass auch die Diagonale zwischen Vorne und Hinten den Körper durchläuft.

        Aus dieser Position nun beschreibt die vordere Hand einen weiten Kreis, von oben außen über die Seite nach unten kommend, über den einen Fuß hinweg zum zweiten. Die Führung übernimmt nun die hintere Hand, die von hinten nach vorne, von unten nach oben steigt und den Kreis vollendet, während die andere Hand im Wechsel dazu nach unten absinkt. So hat sich die Position der diagonal verlagerten Hände ausgewechselt und die Bewegung geht zur anderen Seite. Wichtig ist, dass die Bewegung der Beuge, verbunden mit einer tiefen Bauchatmung und dem gleichmäßigen entweichenden Ausatem (…) sich dem individuellen Atemvolumen anpasst, sodass die Übung im Anschluss noch viermal gemacht werden kann, ohne den Atemvorgang zu pressen oder zu erschöpfen.

        Mach Vollendung des so beschriebenen Dreiviertelbogens sinkt die erhobene Hand zur Körpermitte, wo sie die andere trifft. Es folgt Entspannung.

        Das ist die Energie, die die Pflanze braucht, um den Übergang vom Sommer zu Herbst, ihre höchstmögliche Reife zu erlangen.

        Ruheposition: Schließen der Augen, nach innen gehen, nach innen schlucken, wohlwollend lächelnd sich eine spiralförmige Bewegung zwischen Mund und Milz vorstellen, dazu die Vergegenwärtigung der Farbe goldgelb, damit die Milz ihren idealen Tonus findet und sich reinigen kann" (Hoffman, Redl 1990, S.56-57).

         

         

      3. Ernährung im Spätsommer

    Der Spätsommer ist die Zeit der Erde. Diese Wandlungsphase ist wie keine andere mit unserer Ernährung verbunden. Sie symbolisiert schließlich auch die Übergangsphasen zwischen den einzelnen Jahreszeiten. Nahrungsmittel, die die Erde stärken und uns somit besonders gut "erden", sind vor allem Getreide (vor allem Hirse), Kürbisse und Wurzelgemüse. Sie enthalten einen natürlich süßen Geschmack, der zum Erdelement gehört.

    Die Erde harmonisiert jede Speise und sollte deshalb auf keinen Fall in der täglichen Ernährung und zu keiner Jahreszeit fehlen.

     

  7. Herbst
    1. Die Energie im Herbst
    2. Der Herbst ist assoziiert mit der Wandlungsphase Metall. Es ist die Jahreszeit des Loslassens. In der Natur beginnt nun alles sich zurückzuziehen. Die Bäume speichern ihre Säfte im Innern, der Wind bläst die Blätter von den Bäumen, und sie fallen zu Boden. Die warme Luft des Sommers wird kühl. Die Tage werden kürzer und die Sonne scheint weniger intensiv. Die Pflanzen hören auf zu wachsen und bereiten sich auf kältere und dunklere Tage vor.

      So wie die Bäume sich durch den Wind von den Blättern und von altem Holz befreien, so lehrt uns der Herbst das loszulassen, was wir nicht mehr länger brauchen.

      Die Metallorgane sind der Dickdarm (Fu) und die Lunge (Zang). Der Dickdarm symbolisiert im Staatsapparat der Organe den Entsorgungsbeamten. Er ist auf körperlicher und geistig-seelischer Ebene für die Freigabe, das Loslassen und die Entgiftung zuständig. Ist unsere Dickdarmenergie schwach, so haben wir das Gefühl, stecken zu bleiben, beispielsweise in einer alten Beziehung, die wir nicht loslassen können, oder in anderen Strukturen. Wenn wir aber Altes nicht freigeben und uns nicht lösen können, so haben wir auch nicht die Möglichkeit, etwas Neues entstehen zu lassen. Denn mit dem Loslassen schaffen wir Raum für neue Dinge in unserem Leben, nur so können wir uns wieder neu inspirieren lassen.

      So kommen wir zum Partnerorgan des Dickdarms, der Lunge. Die Lunge steht im Besonderen für Inspiration auf physischem und geistigem Level. Wir atmen mit ihr die Luft um uns ein, sie hilft uns, uns auszudehnen und Energie aufzunehmen. Gleichzeitig bedeutet das die Fähigkeit in uns, empfänglich zu sein für Menschen, Emotionen und Ideen, diese an- und aufzunehmen. In der Chinesischen Medizin hat die Lunge eine enge Verbindung zur Haut. Die Haut wird auch manchmal als dritte Lunge bezeichnet. Wie die Lunge, so stellt die Haut im Besonderen eine Grenze zwischen außen und innen dar. Sie ist aber auch das Kontaktorgan in die Außenwelt. Ist unser Metall gesund, so können wir auch gute Beziehungen zu anderen Menschen führen und ihre und unsere Grenzen akzeptieren. Wir können sie in gesundem Maße an unser Innerstes herankommen lassen, uns aber genauso genügend abgrenzen.

      Die Lunge hat das Amt des Kanzlers inne. Sie beherrscht das Qi und ist für einen geordneten Rhythmus zuständig. Im Neijing steht: "Die Lunge ist der Ratgeber (des Herzens/Kaisers). Sie unterstützt das Herz bei der Regulierung des Qi" (Ni Hrsg. 1998, S.58).

      Die Lunge ist für alle rhythmischen Vorgänge im Körper zuständig. Auf körperlicher Ebene bedeutet das, die Ein- und Ausatmung, der rhythmische Pulsschlag und der Schlaf- und Wachrhythmus. Auch der Wechsel zwischen Gefühlszuständen und der Wechsel der einzelnen Lebensabschnitte wird von der Lunge beherrscht (Vgl. Lorenzen, Noll 1994, S.43).

      Nachdem wir oben die Zeit der Erde mit der mütterlichen Energie assoziiert haben, so ist die Metallzeit, der Herbst, mit dem Vater, der männlichen Energie verbunden. Während die Mutter uns Sicherheit und Fürsorge gegeben hat, lehrt uns die väterliche Energie, eine eigene innere Autorität aufzubauen. Diese beinhaltet unsere Werte, unseren Selbstwert und unseren Gerechtigkeitssinn. Ist unser Metall gesund, so sind wir fähig, auf unsere eigene innere Autorität zu hören und uns nicht von externen Autoritäten zu stark beeinflussen zu lassen. Wir besitzen die Stärke zu wissen, was gut für uns ist und was nicht und was wir beibehalten oder lieber gehen lassen sollten (Vgl. Bailey 1998, S.3).

      Wenn unser Metall nicht in Harmonie ist, zeigt sich das vielleicht in einem gestörten Verhältnis zu Autoritäten. Wir müssen dann entweder ständig gegen sie rebellieren, oder unsere eigene innere Autorität ist so schwach ausgebildet, dass wir uns ständig von anderen bestimmen lassen (Vgl. Lorenzen, Noll 1994, S.49).

       

       

       

       

       

       

    3. Leben im Einklang mit dem Herbst
    4. Im NeiJing steht:

      "(Der Herbst ist)… der Angelpunkt, an dem die Yang-Phase, die aktive Phase, ins Gegenteil, in die Yin-, die passive Phase, umschlägt. Ihr solltet euch mit dem Sonnenuntergang zurückziehen und in der Morgendämmerung aufstehen (Ni Hrsg. 1998, S.22)".

      Die Metallenergie hilft uns, unnötigen Ballast in unserem Leben loszulassen (Aspekt des Dickdarms). Dies ist die wichtigste Voraussetzung dafür, für neue Impulse empfänglich zu sein und diese aufzunehmen (Aspekt der Lunge).

      Was können wir also tun um im Herbst unsere Metallenergie zu stärken?

      Wir können uns gerade in dieser Phase einige wichtige Fragen stellen. Was ist für uns in der jetzigen Phase unseres Lebens wichtig und was nicht? Sind wir fähig, unwichtige Dinge loszulassen um Platz zu machen für Neues? Sind wir offen für Neues und können wir neue Ideen annehmen und in unser Leben integrieren? Leben wir überhaupt ein Leben nach unseren eigenen jetzigen Träumen und Wertvorstellungen? Oder leben wir eigentlich in solchen, die sich längst überholt haben? Leben wir nach unserer eigenen inneren Autorität, oder kümmern wir uns sehr darum, was wir vermeintlich machen sollten oder was wir meinen, das es von uns erwartet wird (Vgl. Bailey 1998, S.4)

      Im Alltag bedeutet die Qualität des Metalls auch, uns von Dingen zu trennen, die wir nicht mehr brauchen. Wir können unser Haus säubern und Altes weggeben, um Platz zu machen für Neues. Das ist eine gute Vorbereitung auf den Winter.

      Um auf der körperlichen Ebene den Reinigungsaspekt der Jahreszeit zu unterstützen, sollten wir auch unsere Haut gründlich mit warmem Wasser reinigen und danach mit kaltem Wasser die Poren schließen. Auch Bürstungen der Haut unterstützen dies.

      Wieder ist Sport eine gute Möglichkeit, auch das Metall zu unterstützen. Bewegung bringt uns zum Schwitzen und öffnet und säubert die Poren. Außerdem öffnet Bewegung den Brustkorb und wir atmen tiefer ein.

       

      Das Neijing sagt zum Herbst:

      "Ihr müsst die Lungen-Energie in Fülle, rein und ruhig halten, das heißt Atemübungen durchführen, um das Lungen-Qi zu stärken" (Ni Hrsg. 1998, S.22).

      Atemübungen steigern das Bewusstsein für unsere Ein- und Ausatmung. Dies können wir uns zum Beispiel auf einem Spaziergang in der Natur bewusst machen. Hier können wir tief einatmen und uns vorstellen, wie wir die Energie des Himmels aufnehmen. Auch beim Qi Gong gehört die Bewusstmachung der Atmung selbstverständlich dazu.

      Wir sollten daran denken, dass Loslassen auch immer eine Form von Melancholie und Traurigkeit schafft, die ganz natürlich dazugehört. Wenn wir uns bewusst machen, dass Loslassen ein wichtiger Prozess ist, zu dem auch Trauer, die Emotion des Metalls, gehört, fällt es uns leichter, etwas gehen zu lassen. Indem wir das annehmen und uns nicht dagegen wehren, verfallen wir nicht in einen womöglich lang andauernden Gefühlszustand der Depression. Der Herbst erinnert mit seiner beginnenden Dunkelheit eben auch an die Dunkelheit in uns selbst oder an unsere wunden Punkte. Dabei vergessen wir häufig, dass die Dunkelheit von Herbst und Winter auch das Versprechen des kommenden Frühlings birgt, der uns wieder Licht und neue Energie bringt (Vgl. Bailey 1998, S.4).

       

      1. Eine Qi Gong-Übung für den Herbst
      2. "Ausgangsbewegung: Schulterbreiter Stand mit lockeren Knien, Bauchatmung, mit dem Einatmen die Knie strecken, als wolle man dadurch die Energie leicht anheben.

        Wenn möglich, mit gestreckten Knien den Oberkörper über den Unterkörper abrollen, sich aushängen, dabei ausatmen. Mit dem Einatmen hochkommen zur normalen Position, und weiterhin einatmend die Arme über die Körpermitte nach oben über den Kopf, von der Mitte kreisförmig über die Seite abführend wieder zur Körpermitte bringen und nun mit dem Ausatmen (…) den selben Kreis noch einmal ausführen. Dabei weisen die Handballen in der Mitte aufsteigend zueinander, als wollten sie zwischen sich eine Blume halten. Dann, beim Sinken der Hände über die Seite weisen die Handballen nach außen, als wollten sie die abfallenden Blütenblätter begleiten.

        Beide Kreise, der des Einatmens wie der des Ausatmens, sind gleich groß und gleich lang und schließen sich wieder in der Rückkehr zur Körpermitte.

        Das ist die Energie, die die Pflanze braucht, um ihre Kraft einzusammeln und den Saft rückströmen zu lassen, sodass die Früchte sich lösen und abfallen können.

        Ruheposition: Entspanntes Stehen, Schließen der Augen, nach innen riechen, wohlwollend lächelnd sich eine spiralförmige Verbindung zwischen Nase und Lunge vorstellen, dazu die Vergegenwärtigung der Farbe weiß, damit die Lungen ihren idealen Tonus finden und sich reinigen können" (Hoffman/Redl 1990, S.72-73).

         

      3. Ernährung im Einklang mit dem Herbst

    Mit der kalt-feuchten Witterung des Herbstes nehmen das Yin und die Kälte in der Natur zu und damit auch die Erkältungsanfälligkeit. Scharf-warme Speisen und Gewürze stärken unsere Abwehrenergie, das Wei-Qi, und regen die Zirkulation des Qi an. Der scharfe Geschmack wird dem Metall zugeordnet, er sollte aber nicht im Übermaß verwendet werden. Die Energie des Herbstes ist nach unten gerichtet, so sollten wir auch Speisen mit einer absinkenden Wirkrichtung bevorzugen um das Yang des Sommers abzusenken und uns so auf die Yin-Phase des Jahres vorzubereiten.

    Die Energie unserer Verdauungsorgane Milz und Magen müssen wir im Herbst besonders schützen, da ihr Yang und somit unsere Verdauungskraft in dieser Zeit besonders geschädigt werden kann.

    Empfehlenswert sind daher auch länger gekochte und gebackene Speisen, die das Yang in unserem Körper und unsere Verdauung stärken und damit seine Abwehrkraft in der Wurzel festigen. Kräftige und herzhafte Speisen, wie zum Beispiel Bohneneintöpfe, Kürbissuppen und länger gekochtes Gemüse sind hier zu empfehlen (Vgl. Heinen 1994, S.190)

     

     

  8. Winter
    1. Die Energie im Winter
    2. Am Ende des Jahreszeitenzyklus steht der Winter, die dunkelste Jahreszeit, in der das Yin am größten ist.

      In der Natur ist der Winter die Zeit der Stille und des absoluten Rückzugs nach innen. Die Aktivität, das Yang ist auf ein Minimum reduziert. Die Bäume haben ihre Blätter verloren und alle Pflanzen und Tiere kommen zur Ruhe und sammeln ihre Kräfte im Innern, um sie zu erhalten. Es wird nun sehr kalt und eventuell bedeckt Schnee unsere Landschaft. Es ist die Zeit der großen Kälte, der langen Nächte, der Verdichtung und Speicherung von Substanz und Lebensenergie. Das Leben schlummert jetzt verborgen in den Samen, Wurzeln und Knollen und die Energie richtet sich nach unten, um sich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen. In dieser Zeit der Stille und des scheinbaren Stillstands in der Natur werden im Verborgenen die Reserven wieder aufgefüllt. Unter der Oberfläche vollzieht sich die Aktivität der Gestaltung und Keimung, damit im Frühjahr ein neuer Zyklus des Lebens beginnen kann.

      Der Winter ist die Zeit des Wasserelements. Auch für uns heißt es im Winter, inne zu halten, uns zu sammeln und uns unserer Ressourcen bewusst zu werden.

      Das Wasserelement beinhaltet unsere essentielle Energie, unsere Lebenskraft, auch Jing genannt.

      In der Natur sehen wir, dass Wasser die Grundlage des Lebens ist. Ohne Wasser kann kein Samen sprießen, keine Pflanze wachsen, blühen und Früchte tragen.

      Genauso ist unsere Essenz unsere Grundlage. Wenn wir unser Jing schützen, leben wir ein gesundes und langes Leben, ist unser Jing verbraucht, sterben wir.

      Ohne gute Ressourcen ist kein Neubeginn möglich. So braucht die Natur den Winter ebenso, wie wir die Wasserenergie brauchen, um in der Stille neue Kraft zu sammeln.

      Die Essenz beinhaltet aber nicht nur eine körperliche Ebene, sondern auch eine geistig-seelische. Es ist unsere verborgene, dunkle Seite und unsere geistige Tiefe, die wir im Wasser entdecken können.

      Die Niere, das Zang des Wassers, speichert die Essenz. Sie steuert Wachstum, Fortpflanzung und Entwicklung. Sind unsere Nieren stark, können wir gut mit unseren Kräften haushalten.

      Die Harnblase ist das Fu-Organ des Wassers. Sie ist die Herrscherin über die Körperflüssigkeiten und dafür verantwortlich, dass überall im Körper ausreichend Flüssigkeiten vorhanden sind.

      Die Emotion des Wassers ist die Angst, die eng mit den Nieren verknüpft ist. Sie ist wichtig, da sie uns in gefährlichen Situationen unseres Lebens schützt. Sie erhält somit unsere Essenz und stellt sicher, dass wir nur so viel wie nötig von unseren Kräften verbrauchen.

      Eine Störung im Wasserelement zeigt sich häufig in vielen Ängsten. Diese Ängste entstehen aus dem Gefühl, nicht genügend Reserven zu haben für die täglichen Anforderungen des Lebens oder nichts, das uns gegen eine unbekannte Zukunft wappnet.

      Das Ende eines Lebensabschnitts, einer Beziehung, einer Karriere oder des Lebens selbst kann zu jeder Zeit kommen. Wenn wir nicht akzeptieren können, dass wir keine Kontrolle über die Zukunft haben, dass die Unsicherheit zum Leben gehört, ist unser Wasser aus der Balance geraten. Unsere Ängste bekommen dann die Oberhand in unserem Leben. Wir müssen uns ständig rückversichern, dass alles in Ordnung ist, und wir versuchen alles unter unsere Kontrolle zu bekommen.

      Aber auch das andere Extrem, nämlich die völlige Abwesenheit von Angst, weist auf eine Wasserstörung hin. Angst in bestimmten Situationen ist angemessen. Betreiben Menschen gefährliche Sportarten oder Aktivitäten, nehmen sie körperliche Alarmsignale nicht ernst oder führen sie ein exzessives Leben und meinen, schier unverwundbar zu sein, können sie ihre Angst nicht wahrnehmen. Auch ihr Wasser ist nicht in Balance.

       

    3. Leben im Einklang mit dem Winter
    4. Unsere Wasserenergie zu stärken, bedeutet, unsere Essenz zu schützen und zu stärken.

      Der Winter hält uns in besonderem Maße dazu an, unsere Ressourcen wieder aufzubauen, es ist die Zeit der Ruhe und Regeneration.

      So empfiehlt das NeiJing, weniger aktiv zu sein:

      "Es ist eine Zeit, in der das Yin das Yang dominiert. Deswegen solltet ihr es vermeiden, die Yang-Energie übermäßig zu beanspruchen. Zieht euch bald zurück, und steht mit der Sonne auf, also etwas später als zu anderen Zeiten des Jahres" (Ni Hrsg. 1998, S.23).

      Außerdem sollten wir uns der Jahreszeit entsprechend kleiden. Das NeiJing hält uns weiterhin an, uns warm zu halten und Kälte ebenso wie Schwitzen zu meiden. Da der Winter für Bewahren und Speichern steht, würden wir, wenn wir dies nicht beachten, unsere Nierenenergie schädigen (Vgl. Ni Hrsg. 1998, S.23).

      Wenn wir im Einklang mit der Energie des Winters unsere Aufmerksamkeit nach innen richten, um unsere eigenen Tiefen zu ergründen, werden wir auch immer auf unsere Ängste stoßen. Ängste aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft, große und kleine Ängste können in der Wasserzeit zugänglicher und klarer werden.

      Im Winter sollten wir uns Zeit nehmen, unser Innerstes zu ergründen. Man könnte sich einen Tag frei nehmen und ohne Verabredungen oder Verpflichtungen alleine zu Hause bleiben. Was passiert dann mit uns?

      Auch unseren Sinnen können wir mal einen Tag Pause gönnen, ein Tag ohne Radio, Fernseher, Musik und Autofahren, ein Tag ohne äußere Stimulation.

      In solchen Momenten der Ruhe haben wir die Möglichkeit, über die essentiellen Dinge in unserem Leben nachzudenken und zu reflektieren.

      Dinge, die wir in der letzten Zeit nur schwerlich verwirklichen konnten, sollen wir erst einmal ruhen lassen. Im Frühling werden sie uns leichter von der Hand gehen.

      Rückzug und Ruhe ist in unserer Gesellschaft nicht gerade erwünscht, in der wir schnelle Resultate und Antworten erwarten. Aber wir brauchen sie, um uns wieder zu sammeln und Kraft zu schöpfen. Wir sollten die Wasserqualität nicht unterschätzen.

      Neil Gumenick meint dazu:

      "(...) Nature has another idea: everything to its season. Within nature are already all the answers, we just have to be quiet enough to listen and be empty enough to be filled" (Gumenick 1993, S.21).

      Wenn wir den Winter dazu genutzt haben, unsere eigenen Tiefen und unsere innere Kraft kennen zu lernen, ist das der beste Weg, um mit Klarheit und Ruhe in ein neues Frühjahr einzutreten.

      1. Eine Qi Gong-Übung für den Winter
      2. "Ausgangsbewegung: Schulterbreiter Stand, mit lockeren Knien. Bauchatmung. Mit dem Einatmen die Knie strecken, als wolle man dadurch die Energie leicht anheben. Wenn möglich mit gestreckten Knien den Oberkörper über den Unterkörper nach unten abrollen, sich aushängen, dabei ausatmen. Hochkommen zur normalen Position, die Arme nach oben über den Kopf entspannt hängend wie Zweige einer Trauerweide hinauswachsen lassen, und aus dieser entspannten Position die Arme über die Seite in weitem Bogen geführt, die Hände zu leichten Fäusten geformt, alles an Kraft einsammeln und mit einem Satz in die Hocke sacken lassen, wobei die Arme einen Art verschließenden Hebelgriff ausführen. (…).

        Alle Energie ist nun unten, unter der Erde, dort wo die Pflanze überwintert, und wo sie im Frühling neu zu wachsen beginnen wird.

        Ruheposition: Entspanntes Stehen, Schließen der Augen, nach innen gehen, nach innen hören, wohlwollend lächelnd sich eine spiralförmige Verbindung zwischen Ohren und Nieren vorstellen, dazu die Vergegenwärtigung der Farbe Blauschwarz, damit die Nieren ihren idealen Tonus finden und sich reinigen können."

        (Hoffman, Redl 1990, S.87)

         

         

         

         

      3. Ernährung im Einklang mit dem Winter

    Der Winter ist die Zeit der größten Kälte, weshalb die Ernährung in dieser Jahreszeit  vor allem das Yang des Körpers schützen soll. Unsere Energie wird im Innern gespeichert und so geschützt. Deshalb sollten wir in dieser Zeit vor allem Speisen mit nach innen gehender Wirkung und mit warmem Temperaturverhalten bevorzugen.

    Süß-warme Speisen sowie scharf-warme und scharf-heiße Gewürze wie beispielsweise Ingwer, Pfeffer, Muskat und Curry stärken und wärmen den Verdauungstrakt. Lang gekochte Bohneneintöpfe und Kraftsuppen schützen uns vor Kälte. Auf ungekochte Speisen, kalte Getränke und thermisch kalte Nahrungsmittel sollten wir verzichten. Auch der dem Wasser zugehörige salzige Geschmack sollte nur in Maßen genossen werden.

    Besonders schwachen und kälteempfindlichen Menschen wird darüber hinaus empfohlen, während der kalten Jahreszeit etwas Fleisch (insbesondere Huhn, Rind und Lamm) und wärmende, lang gekochte Fleischsuppen zu essen.

     

  9. Zum Abschluss

Ich habe in meiner Arbeit einen ganzen Jahreslauf dargestellt und ihn in Beziehung gesetzt zu den fünf Wandlungsphasen. Die Wandlungsphasen sind Symbole jeweils eines bestimmten Konzeptes, mit dem versucht wird, die Erscheinungen unserer Welt verständlich zu machen und in Beziehung zueinander zu setzten. So ergeben sich aus dem Bezug zwischen Jahreszeiten und Wandlungsphasen viele Möglichkeiten zur Gesunderhaltung.

Ich habe versucht, mit der Beschreibung der einzelnen Jahreszeiten und deren Wirkrichtung in der Natur eine Idee zu übermitteln, was zu jeder Zeit eine gesundheitsfördernde Wirkung hat. Dabei habe ich die einer Wandlungsphase zugeordneten Organe vor allem mit ihrem psychischen und geistigen Aspekt beschrieben, um einen Eindruck davon zu vermitteln, dass wir ständig den Kreislauf der fünf Wandlungsphasen mehr oder weniger offensichtlich durchlaufen. Hieraus ergeben sich wiederum auch Möglichkeiten, wie wir uns zu jeder Jahreszeit günstig verhalten und stärken können.

Ich möchte mit meiner Arbeit auch verdeutlichen, wie wichtig es ist, dynamisch die einzelnen Phasen des Lebens zu durchlaufen. Dort, wo wir eine Schwäche haben, bleiben wir häufig "stecken" im Leben. Das will ich nun noch einmal zusammenfassend beschreiben.

Im Frühling können wir einen Samen säen mit unseren Visionen und Plänen (Holz), der wächst und im Sommer zur Blüte kommt (Feuer). Wenn ein Baum jedoch im Sommer nicht blüht, können im Spätsommer keine Früchte heranreifen und es wird keine Ernte geben (Erde). Ebenso ist es in uns selbst, wenn wir unsere Ideen nicht verwirklichen und zur Blüte bringen können. Wir werden dann keine Ernte einbringen, bzw. nichts Eigenes dauerhaft in die Welt setzten können, das uns durch das Jahr bringt. Auch der Herbst (Metall), die Jahreszeit des Loslassens, wird uns schwerer fallen, wenn wir nicht die Verwirklichung unserer Pläne erlebt haben; und wie sollen wir uns dann ruhig im Winter zurückziehen (Wasser), um neue Kräfte zu sammeln?

(Vgl. Gumerick 1997, S.4)

Die Fünf-Wandlungsphasen-Theorie wird als universelles Konzept angewandt, und so können wir sie auch auf unsere Gesellschaft beziehen.

Ich denke, wir haben vor allem eine große Disbalance unserer Holzenergie. Auf der einen Seite sind die Werte von Kraft, Wachstum und Kreativität ständig gefordert. Aber durch dieses Übermaß, vor allem an daraus resultierendem Druck, entsteht auf der anderen Seite auch eine blockierte Holzenergie. Dies zeigt sich durch erhöhte Frustration und Aggressivität. Und so, wie wir die Ressourcen unseres Planeten durch maßloses Wachstum ausbeuten, so beuten wir auch unsere eigenen Ressourcen in unserem Alltag aus.

Dabei vernachlässigen wir vor allem die Metall- und die Wasser-Phase. Es sind Zeiten des Rückzugs und der Ruhe, die, wenn man das Leben in Zyklen betrachtet, ganz notwendigerweise dazugehören. Wer nicht loslassen kann und sich keine Zeiten der Ruhe gönnt, um seine Ressourcen zu stärken, der hat auch nicht viel Kraft, Neues zu beginnen. Das habe ich versucht in meiner Arbeit zu verdeutlichen.

 

 

Literaturverzeichnis

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