Artikulation des Lernens  = Ordnung im Lernprozess

 

Ausgangszustand – Lehren – Lernen – Endzustand – Evaluation

 

Was können wir tun, um diesen Prozess zu optimieren? (Didaktisches Handeln)

 

Problem: Die objektive Festlegung eines Lernprozesses in einer Zeiteinheit è Widerspruch zwischen

 

·        paradigmatische oder standardisierte Zeiteinheiten (objektive Zeitvorgaben)

·        entropisches oder subjektives Zeitgefühl (persönlicher Rhythmus der Lernens)

 

 

 

è Struktur versus Prozess

 

 

 

Lösung: Das 6-Stufen Modell von Heinrich Roth (1973)

 

Es kommt nicht darauf an, wie lange ein Lernprozess dauert, sondern das alle Stufen durchlaufen werden!

 

1. Stufe der Motivation (Lernwille); jemand der lernen will, ist/soll/muss dazu bereit sein

-         intrinsisch: Leistungsmotiv, Interesse, Neugier/Spannung

-         extrinsisch: Bedürfnis nach: Belohnung, Strafe, Geltung, Identifikation, Abhängigkeit

 

2. Stufe der Schwierigkeit (Erkennen des Widerstandes)

Entwicklung des Problembewusstseins: wichtigste Stufe im Lernprozess, man macht das Problem dem Lernenden zu eigen. Das wichtigste in allen didaktischen Prozessen ist die Frage, ob das Problem vom Lernenden erkannt wurde! „Was ist das Problem?“ „Was soll das Ganze?“ Erst dann kann die nächste Stufe erfolgreich erreicht werden. Das Unterlassen/Vernachlässigen dieser Stufe ist ein großer didaktischer Fehler!

 

3. Stufe der Lösung (Verpackung der Lösung)

Die didaktische Kunst des Lehrers besteht darin, den Lerngegenstand zu vereinfachen (Reduktion und Transformation) und im richtigen Gebrauch von Lehrmitteln (Vortrag, Diskussion, Gruppenarbeit, Einsatz von Medien, etc.)

 

4. Stufe der Ausführung (Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es!)

Der Schüler muss den Prozess einmal selbst nachvollziehen, um sicher zu sein. Er muss es ausprobieren bzw. aussprechen (Test, Kurzreferat, Ambulatorium, ect)

 

5. Stufe der Übung (Wiederholungen)

sorgt für einen routinierten Umgang mit der Materie/dem Problem  (Arbeitsgruppen)

 

6. Stufe der Integration und des Transfers

© Ausbildungszentrum Nord  Udo Lorenzen

 
Wenn ich den Stoff beherrsche und geübt habe, kann ich ihn in mein bisheriges Wissen einordnen? Kann ich den Stoff weitergeben? Hier ist der Schritt vom Kopf in den Bauch gemeint, die geistige Assimilation von Wissen mit gekonnter Umsetzung.